Heute ist der 5. des Monats und somit heißt es im Rahmen der bekannten Bloggeraktion wieder einmal: "Was
machst du eigentlich den ganzen Tag?".
Hier sind gerade Winterferien. Ich bin am Samstag mit den Kindern zu den Großeltern gefahren, um die Taufe meines zweiten Neffen am Sonntag zu feiern. Die lange Feier haben die Kinder noch gut mitgemacht. Am Montagmorgen war die Kleine auf einmal aus heiterem Himmel krank. Sie hatte vorher wirklich nichts. Schon komisch. Da es am Sonntag den ganzen Tag geschneit hatte, gab es am Montag eine wunderschöne Schneelandschaft und viel Sonnenschein. Das war wunderschön, der Große konnte rodeln, eine Schneeballschlacht mit dem Opa machen und wir spazierten durch den Winterwald. Die Kleine blieb leider größtenteils mit Oma zuhause. Heute nun reisten wir wieder ab.
3:00 Uhr
Ein Schneepflug fährt vorm Haus meiner Eltern auf und ab, ich wache auf und liege dann wach, wie meist, wenn ich nachts geweckt werde.
7:00 Uhr
Nach und nach wachen alle auf und es kommt Leben in die Wohnung. Wenigstens ein bisschen länger als die letzten beiden Tage, wenn auch wieder sehr schlecht, "geschlafen". Es gibt Frühstück, ich packe unseren Koffer und zum Schluss wird die sehr kränkliche Kleine fertiggemacht. Mir graut es ein wenig vor der Bahnfahrt und dem Rest des Tages.
9:00 Uhr
Wir sitzen im Auto zum Bahnhof, als ich die fast schon obligatorische Mail der Deutschen Bahn bekomme, dass es Veränderungen bei unserer Zugverbindung gibt. Das war bei der Hinfahrt auch schon so gewesen. Heute kann ich das allerdings gar nicht gebrauchen. Aha, der ICE entfällt, in den wir umsteigen wollten. Na super! Ich lasse mir eine alternative Reiseverbindung geben und überlege, ob ich einfach später losfahre. Nein, wir wollen alle nach Hause. Also steigen wir in unseren Zug ein. Ich bin echt platt von den Aufregungen der letzten Tage und die Nerven liegen kurz blank. Aber ich beruhige mich schnell wieder und zum Glück sind auch die Kinder nicht unruhig.
10:30 Uhr
Am Umsteigebahnhof frage ich nochmal nach Alternativen. Wir könnten 1,5 Stunden warten, aber darauf habe ich keine Lust. Also nutzen wir die ursprüngliche Alternative und fahren mit der S-Bahn in die nächstgelegene Stadt. Die kranke Kleine schläft ein, kurz bevor wir ankommen. Also muss ich die Ärmste wecken.
11:30 Uhr
Wir sind an dem Bahnhof angekommen, wo der Alternativ-ICE halten soll, fragen, ob dieser planmäßig kommt, tauschen unsere Platzkarten um und holen uns noch ein paar kleinere Snacks. Die Kleine ist heiß, sehr still und isst nichts, läuft aber wenigstens selbst. Unser ICE kommt und endlich sitzen wir in einem Zug gen Heimat. Ich bin erleichtert.
Neben mir sitzt eine Frau, die mir erzählt, dass ihre Schwiegertochter gestern ihr Baby tot geboren hat. Wie furchtbar! Obwohl ich ihr gern sagen würde, dass ich gerade genug eigene Probleme habe, höre ich mir ihren Schmerz an und tröste, so gut ich kann. Die Kinder bekommen von der Schaffnerin Gutscheine und löse diese im Bordrestaurant ein. Die Fahrt klappt reibungslos.
13:00 Uhr
Wir kommen in Berlin an und ich atme auf. Ist ja doch noch alles glimpflich verlaufen und wir sind nur eine halbe Stunde später da als geplant. Aber wenn es eben auf der Hinfahrt auch schon Ausfälle gab und ich ein krankes Kind dabei habe, braucht man sowas nicht nochmal.
13:30 Uhr
Wir sind zuhause! Ich mache ein schnelles Mittagessen und starte die erste Maschine Wäsche. Endlich kann ich auch mal Fieber bei der Kleinen messen: 38.7 °C. Puh, das ist für unsere Verhältnisse viel. Wir sind alle total kaputt und jeder zieht sich erstmal für ein Stündchen zurück und lässt sich berieseln.
15:00 Uhr
Ich räume unsere Taschen aus, hänge Wäsche auf und umsorge die kranke Maus. Ich schaue mir die Mappe an, die der Große zum Abschluss des Schulhalbjahres bekommen hat, da die Kinder ja von Freitag zu Samstag beim Papa waren und ich das "Zeugnis" (das keins ist) noch nicht gesehen habe.
17:00 Uhr
Der Papa schaut kurz vorbei, um die Kinder zu sehen. Er hatte sie diesmal nur bis Samstag Mittag bei sich. Besonders der Große freut sich sehr und die beiden spielen noch kurz unten Fußball.
18:00 Uhr
Der Papa ist wieder weg, wir essen Abendbrot (die Kleine isst nichts) und dann gibt es Medienzeit.
20:00 Uhr
Die Kinder schlafen und ich hoffe auf eine ruhige Nacht. Hoffentlich geht es der Kleinen bald wieder besser. So hat der Große nämlich gar nichts von seinen Ferien, da ich allein ja nichts unternehmen kann, wenn ein Kind krank ist. Ich bin platt und mache außer dem #wmdedgt nichts mehr.
Ich wünsche euch eine schöne Restwoche bzw. schöne Winterferien, falls ihr auch welche habt.
Mehr #wmdedgt gibt es wie immer bei Frau Brüllen.
Mein letztes WMDEDGT? findet ihr hier.
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Dienstag, 5. Februar 2019
Samstag, 15. Dezember 2018
Meine Faktoren für eine bessere Vereinbarkeit (Blogparade #Arbeitgeberwunsch)
Auf dem Blog Große Köpfe wird in einer Blogparade danach gefragt, welche Bedingungen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und - nicht zu vergessen - auch die eigene Work-Life-Balance verbessern könnten und was unser #Arbeitgeberwunsch zu Weihnachten wäre. Naturgemäß hängen solche Vorschläge und Wünsche sehr stark von der eigenen Situation ab und sind individuell verschieden. Mit Sicherheit kristallisieren sich aber in den Texten zu diesem Thema doch gewisse Gemeinsamkeiten heraus, denn wir alle kämpfen doch mehr oder weniger mit ähnlichen Problemen.
Meine persönliche Vereinbarkeit, meine Zufriedenheit und meine Belastungssituation würden folgende drei Faktoren aktuell bzw. generell positiv beeinflussen:
1. Home Office
2. Karenztage bei Kindkrank
3. Möglichkeit, flexibel Stunden zu erhöhen oder zu reduzieren, je nach aktueller Situation
Zu meinen Rahmenbedingungen:
Ich bin alleinerziehend, habe 2 Kinder (7 und 5 Jahre), die noch Begleitung zur Kita und Schule und nachmittags sowie in den Ferien/ an Schließtagen eine Betreuung benötigen, die ich also noch nicht länger allein lassen kann. Meine Tochter kommt nächstes Jahr in die Schule, so dass dann zumindest der Weg von und zur Kita wegfallen wird. Wir haben keinerlei sonstige Entlastung durch Großeltern, Babysitter o.ä. vor Ort, d.h. niemanden, der beispielsweise einen festen Nachmittag in der Woche übernehmen kann, und auch niemanden, der spontan eingesetzt werden kann, wenn ein Kind krank wird oder Termine anstehen. Das ist nicht nur ein persönlicher Umstand, sondern entscheidend bei der Planung unserer Arbeitszeiten. Zum Glück müssen wir beide beruflich nicht reisen, das wäre organisatorisch kaum zu stemmen.
Ich arbeite in Teilzeit an 4 von 5 Tagen und habe einen grundsätzlich familienfreundlichen Arbeitgeber. Bei uns wurden Elternzeitvereinbarungen eingehalten, auf die Wünsche der ArbeitnehmerInnen eingegangen und auch eine gewisse Flexibilität ist gegeben. Auch der Arbeitgeber des Papas der Kinder ist grundsätzlich familienfreundlich. Er arbeitet ebenfalls in Teilzeit, allerdings an 4 von 5 Tagen voll, und bringt morgens die Kinder in ihre Einrichtungen. Ich dagegen hole sie nachmittags (oder auch früher, falls nötig) ab und übernehme die komplette Nachmittags- und Abendbetreuung allein.
Die Ferienzeiten und Schließtage werden wir uns im nächsten Jahr weitestgehend aufteilen, wodurch diese fast komplett abgedeckt sein werden. Daneben können die Kinder natürlich auch den Ferienhort besuchen. Auch die Krankentage der Kinder teilen wir uns möglichst gleichberechtigt auf, wobei jeder von uns bestimmte Tage hat, an denen es ungünstig ist, auf der Arbeit zu fehlen. Ich kann statt vormittags auch nachmittags arbeiten, wenn der Papa nachmittags die Krankenbetreuung übernimmt. Umgekehrt funktioniert das leider nicht, der Papa der Kinder hat vormittags Präsenzpflicht. Es ist bei uns beiden aktuell nicht möglich, im Home Office zu arbeiten. Dies empfinde besonders ich als sehr einschränkend.
Probleme und Lösungen:
Für mich existieren im Moment folgende Probleme: ich kann meine Wochenarbeitszeit aktuell nicht wesentlich erhöhen, da die Kinder noch nicht unabhängig und selbstständig genug sind und ich nachmittags bei ihnen sein muss. Die Möglichkeit des Home Office würde hier Abhilfe schaffen. Auch bin ich ein Mensch, der gern in Ruhe und allein arbeitet. Home Office würde mir also nicht nur in organisatorischer Hinsicht helfen, sondern auch meinem Arbeitstyp entsprechen. Ich wünsche mir mindestens einen Home Office-Tag pro Woche sowie die Option, flexibel und spontan von zuhause aus zu arbeiten. Bei Krankheit der Kinder würde ich Home Office allerdings nur im Notfall wahrnehmen, denn kranke Kinder benötigen in der Regel umfängliche Betreuung, so dass an ein konzentriertes Arbeiten meist nicht zu denken ist. Dies gilt für mich persönlich übrigens generell: in Anwesenheit der Kinder kann ich (bisher) nicht konzentriert einer Tätigkeit nachgehen, da sie sich selten länger selbst beschäftigen. Home Office wäre also für mich aktuell keine Option, um Schließtage oder Ferienzeiten zu überbrücken, sondern würde es mir ermöglichen, meine Wochenarbeitszeit zu erhöhen, um meine finanzielle Situation als Alleinerziehende zu verbessern, und hätte großen Einfluss auf meine individuelle Zufriedenheit, meine Work-Life-Balance. Leider aktuell nicht möglich.
Bei Krankheit der Kinder wäre es eine große Erleichterung, wenn man genau wie bei Arbeitnehmern Karenztage zur Verfügung hätte, an denen man die Kinder zuhause betreuen kann, ohne einen Krankenschein dafür beim Arbeitgeber und der Krankenkasse einreichen zu müssen. Dies ist in meinen Augen eine Problematik, derer sich der Gesetzgeber annehmen müsste. Meine Kinder sind beispielsweise - ähnlich wie ich - selten richtig schlimm krank, sondern manchmal einfach leicht angeschlagen und würden nur 2 Tage zur Erholung zuhause benötigen, um wieder fit zu sein. Dies können wir im Moment an unseren Arbeitstagen nicht möglich machen, da wir uns sonst stundenlang ins Wartezimmer des Kinderarztes setzen müssten und mit mehr Krankheiten nach Hause kommen würde, als mit denen wir hingegangen sind. Wir lösen das so, dass ich das jeweilige Kind dann früher abhole, damit es sich wenigstens nachmittags regenerieren kann, was wiederum zu Lasten meiner Arbeitszeit geht. Ich würde mir wünschen, meine Kinder einfach ein/zwei Tage ohne Krankenschein zuhause behalten zu können, wenn ich deutlich merke, dass sie am Limit oder schon angeschlagen sind. Das würde auch die vollen Wartezimmer bei Kinderärzten reduzieren sowie für deutlich weniger Druck bei Eltern sorgen.
Der dritte Faktor, der nicht nur meine persönliche Vereinbarkeitssituation, sondern sicherlich auch die vieler anderer Eltern, vor allem von Müttern, verbessern würde, wäre die Option, die individuelle Wochenarbeitszeit flexibel und unbürokratisch anzupassen, je nach aktueller Situation. An meinem Beispiel: nach der Trennung unserer Familie bat ich (um meine finanzielle Situation zu verbessern) um eine leichte Stundenerhöhung, die auch gewährt wurde. Sobald beide Kinder in der Schule sind und nicht mehr begleitet und abgeholt werden müssen, würde ich natürlich gern nochmal Stunden erhöhen. Darauf habe ich aber keinen Anspruch, sondern bin auf das Wohlwollen des Arbeitgebers angewiesen. Bei anderen führt vielleicht die Notwendigkeit, kranke und alte Eltern betreuen zu müssen, zu dem Wunsch nach einer Stundenreduzierung. Je nach aktueller Lebenssituation wäre es wünschenswert, wenn man dann seine Arbeitssituation flexibel anpassen könnte. Dazu sind natürlich auf Arbeitgeberseite Kompromisse und Zugeständnisse nötig. Eventuell muss Arbeit umverteilt, effizienter gestaltet oder neu geschaffen werden. Solche Prozesse sind nicht immer einfach, auch für die Kollegen nicht. Ich denke dennoch, dass diese Möglichkeit die Zufriedenheit von vielen Arbeitnehmern, besonders von Eltern mit kleinen und größer werdenden Kindern, erhöhen wird.
Grundsätzlich würde ich als teilzeitarbeitende Mama mir wünschen, dass Teilzeitarbeit nicht nur anerkannt, sondern auch gewürdigt und leistungsgerecht bezahlt wird. Denn Arbeitnehmer, die mehr Stunden präsent auf der Arbeitsstelle sind, sind nicht automatisch effizienter, im Gegenteil. Ich denke, diese Erfahrung werden die meisten teilen. Wir Teilzeitarbeitende sind ein vollwertiger Bestandteil der Berufswelt und benötigen in spezifischen Lebensphasen soviel Unterstützung von außen wie möglich. Dazu würden die oben genannten Faktoren eindeutig beitragen.
Mehr Texte der Blogparade #Arbeitgeberwunsch findet ihr hier.
Meine persönliche Vereinbarkeit, meine Zufriedenheit und meine Belastungssituation würden folgende drei Faktoren aktuell bzw. generell positiv beeinflussen:
1. Home Office
2. Karenztage bei Kindkrank
3. Möglichkeit, flexibel Stunden zu erhöhen oder zu reduzieren, je nach aktueller Situation
Zu meinen Rahmenbedingungen:
Ich bin alleinerziehend, habe 2 Kinder (7 und 5 Jahre), die noch Begleitung zur Kita und Schule und nachmittags sowie in den Ferien/ an Schließtagen eine Betreuung benötigen, die ich also noch nicht länger allein lassen kann. Meine Tochter kommt nächstes Jahr in die Schule, so dass dann zumindest der Weg von und zur Kita wegfallen wird. Wir haben keinerlei sonstige Entlastung durch Großeltern, Babysitter o.ä. vor Ort, d.h. niemanden, der beispielsweise einen festen Nachmittag in der Woche übernehmen kann, und auch niemanden, der spontan eingesetzt werden kann, wenn ein Kind krank wird oder Termine anstehen. Das ist nicht nur ein persönlicher Umstand, sondern entscheidend bei der Planung unserer Arbeitszeiten. Zum Glück müssen wir beide beruflich nicht reisen, das wäre organisatorisch kaum zu stemmen.
Ich arbeite in Teilzeit an 4 von 5 Tagen und habe einen grundsätzlich familienfreundlichen Arbeitgeber. Bei uns wurden Elternzeitvereinbarungen eingehalten, auf die Wünsche der ArbeitnehmerInnen eingegangen und auch eine gewisse Flexibilität ist gegeben. Auch der Arbeitgeber des Papas der Kinder ist grundsätzlich familienfreundlich. Er arbeitet ebenfalls in Teilzeit, allerdings an 4 von 5 Tagen voll, und bringt morgens die Kinder in ihre Einrichtungen. Ich dagegen hole sie nachmittags (oder auch früher, falls nötig) ab und übernehme die komplette Nachmittags- und Abendbetreuung allein.
Die Ferienzeiten und Schließtage werden wir uns im nächsten Jahr weitestgehend aufteilen, wodurch diese fast komplett abgedeckt sein werden. Daneben können die Kinder natürlich auch den Ferienhort besuchen. Auch die Krankentage der Kinder teilen wir uns möglichst gleichberechtigt auf, wobei jeder von uns bestimmte Tage hat, an denen es ungünstig ist, auf der Arbeit zu fehlen. Ich kann statt vormittags auch nachmittags arbeiten, wenn der Papa nachmittags die Krankenbetreuung übernimmt. Umgekehrt funktioniert das leider nicht, der Papa der Kinder hat vormittags Präsenzpflicht. Es ist bei uns beiden aktuell nicht möglich, im Home Office zu arbeiten. Dies empfinde besonders ich als sehr einschränkend.
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Bildquelle: Pixabay |
Probleme und Lösungen:
Für mich existieren im Moment folgende Probleme: ich kann meine Wochenarbeitszeit aktuell nicht wesentlich erhöhen, da die Kinder noch nicht unabhängig und selbstständig genug sind und ich nachmittags bei ihnen sein muss. Die Möglichkeit des Home Office würde hier Abhilfe schaffen. Auch bin ich ein Mensch, der gern in Ruhe und allein arbeitet. Home Office würde mir also nicht nur in organisatorischer Hinsicht helfen, sondern auch meinem Arbeitstyp entsprechen. Ich wünsche mir mindestens einen Home Office-Tag pro Woche sowie die Option, flexibel und spontan von zuhause aus zu arbeiten. Bei Krankheit der Kinder würde ich Home Office allerdings nur im Notfall wahrnehmen, denn kranke Kinder benötigen in der Regel umfängliche Betreuung, so dass an ein konzentriertes Arbeiten meist nicht zu denken ist. Dies gilt für mich persönlich übrigens generell: in Anwesenheit der Kinder kann ich (bisher) nicht konzentriert einer Tätigkeit nachgehen, da sie sich selten länger selbst beschäftigen. Home Office wäre also für mich aktuell keine Option, um Schließtage oder Ferienzeiten zu überbrücken, sondern würde es mir ermöglichen, meine Wochenarbeitszeit zu erhöhen, um meine finanzielle Situation als Alleinerziehende zu verbessern, und hätte großen Einfluss auf meine individuelle Zufriedenheit, meine Work-Life-Balance. Leider aktuell nicht möglich.
Bei Krankheit der Kinder wäre es eine große Erleichterung, wenn man genau wie bei Arbeitnehmern Karenztage zur Verfügung hätte, an denen man die Kinder zuhause betreuen kann, ohne einen Krankenschein dafür beim Arbeitgeber und der Krankenkasse einreichen zu müssen. Dies ist in meinen Augen eine Problematik, derer sich der Gesetzgeber annehmen müsste. Meine Kinder sind beispielsweise - ähnlich wie ich - selten richtig schlimm krank, sondern manchmal einfach leicht angeschlagen und würden nur 2 Tage zur Erholung zuhause benötigen, um wieder fit zu sein. Dies können wir im Moment an unseren Arbeitstagen nicht möglich machen, da wir uns sonst stundenlang ins Wartezimmer des Kinderarztes setzen müssten und mit mehr Krankheiten nach Hause kommen würde, als mit denen wir hingegangen sind. Wir lösen das so, dass ich das jeweilige Kind dann früher abhole, damit es sich wenigstens nachmittags regenerieren kann, was wiederum zu Lasten meiner Arbeitszeit geht. Ich würde mir wünschen, meine Kinder einfach ein/zwei Tage ohne Krankenschein zuhause behalten zu können, wenn ich deutlich merke, dass sie am Limit oder schon angeschlagen sind. Das würde auch die vollen Wartezimmer bei Kinderärzten reduzieren sowie für deutlich weniger Druck bei Eltern sorgen.
Der dritte Faktor, der nicht nur meine persönliche Vereinbarkeitssituation, sondern sicherlich auch die vieler anderer Eltern, vor allem von Müttern, verbessern würde, wäre die Option, die individuelle Wochenarbeitszeit flexibel und unbürokratisch anzupassen, je nach aktueller Situation. An meinem Beispiel: nach der Trennung unserer Familie bat ich (um meine finanzielle Situation zu verbessern) um eine leichte Stundenerhöhung, die auch gewährt wurde. Sobald beide Kinder in der Schule sind und nicht mehr begleitet und abgeholt werden müssen, würde ich natürlich gern nochmal Stunden erhöhen. Darauf habe ich aber keinen Anspruch, sondern bin auf das Wohlwollen des Arbeitgebers angewiesen. Bei anderen führt vielleicht die Notwendigkeit, kranke und alte Eltern betreuen zu müssen, zu dem Wunsch nach einer Stundenreduzierung. Je nach aktueller Lebenssituation wäre es wünschenswert, wenn man dann seine Arbeitssituation flexibel anpassen könnte. Dazu sind natürlich auf Arbeitgeberseite Kompromisse und Zugeständnisse nötig. Eventuell muss Arbeit umverteilt, effizienter gestaltet oder neu geschaffen werden. Solche Prozesse sind nicht immer einfach, auch für die Kollegen nicht. Ich denke dennoch, dass diese Möglichkeit die Zufriedenheit von vielen Arbeitnehmern, besonders von Eltern mit kleinen und größer werdenden Kindern, erhöhen wird.
Grundsätzlich würde ich als teilzeitarbeitende Mama mir wünschen, dass Teilzeitarbeit nicht nur anerkannt, sondern auch gewürdigt und leistungsgerecht bezahlt wird. Denn Arbeitnehmer, die mehr Stunden präsent auf der Arbeitsstelle sind, sind nicht automatisch effizienter, im Gegenteil. Ich denke, diese Erfahrung werden die meisten teilen. Wir Teilzeitarbeitende sind ein vollwertiger Bestandteil der Berufswelt und benötigen in spezifischen Lebensphasen soviel Unterstützung von außen wie möglich. Dazu würden die oben genannten Faktoren eindeutig beitragen.
Mehr Texte der Blogparade #Arbeitgeberwunsch findet ihr hier.
Freitag, 19. Oktober 2018
Die ersten Tage als Alleinerziehende - Ein Rückblick
Vor einiger Zeit hatte ich euch erzählt, dass sich unsere Familie getrennt hat und ich nun alleinerziehend oder, was ich passender finde, getrennt gemeinsam erziehend bin. Ich habe damals nach dem Auszug des Papas der Kinder im Februar dieses Jahres Tagebuch geführt und die ersten Tage und Wochen unseres neuen Lebens aufgeschrieben. Ich bin froh, dies getan zu haben, denn vieles hat sich schnell eingespielt und ist normal geworden, und man vergisst die Anfangszeit. Für mich sind diese Aufzeichnungen eine wertvolle Erinnerungsstütze und für euch vielleicht auch interessant, als Dokument aus einer Zeit, die emotional sehr aufwühlend war und trotzdem "normal" weitergelebt werden musste. Hier lest ihr über meine ersten Tage, meine erste Woche allein mit meinen Kindern im Februar 2018.
Sonntag 11.02.
Wir kommen aus unserem Wochenende an der Mecklenburgischen Seenplatte zurück, das die Winterferien des Großen beendete. Essen gemeinsam Abendbrot und sitzen zu viert auf dem Sofa. Alle wissen, dass der Mann/ Papa ab sofort in seiner neuen Wohnung schläft. Wir haben die Kinder vorbereitet, sie kennen die neue Wohnung des Papas und haben den häppchenweisen Umzug zum Teil miterlebt. Wir Eltern weinen abwechselnd und versuchen unsere Tränen vor den Kindern zu verstecken. Ich sage: "15 Jahre wohnen wir jetzt hier" und der Mann nickt. Und weint. Wir sagen, dass es uns beiden unheimlich leid tut, dass alles so gekommen ist. Der Mann bringt noch Sachen ins Auto. Wir verabschieden uns mit einer ungelenken Umarmung und bringen die Kinder ins Bett: jeder ein Kind, wie immer. Ich liege im Bett mit der Kleinen und höre, wie der Mann die Tür hinter sich zuzieht und geht. Sie schläft ewig nicht ein, hat zu lange im Auto geschlafen. Als ich endlich ins Wohnzimmer gehen kann, schreibe ich ihm noch eine kurze Nachricht. Vermutlich sitzt er wie Falschgeld in seiner neuen Wohnung. Und dann ist sie da: nicht die erste Nacht allein mit den Kindern, aber die erste Nacht als Alleinerziehende.
Montag 12.02.
Erster Schultag nach den Winterferien und längerer Krankheit des Großen. Am Morgen machen die Kinder gut mit und wir sind pünktlich fertig, als der Papa um 7:25 Uhr klingelt, um die Kinder zur Schule und zur Kita zu bringen. Die beiden sind gut gelaunt und freuen sich, ihren Papa zu sehen. Alles hat super geklappt und ich bin erleichtert. Dann genieße ich meinen ersten freien Tag nach mehr als 2 doofen Krankheitswochen des Großen, des Mannes und nun von mir selber, habe allerdings gleich einen Zahnarzt- und danach einen Hausarzttermin. Ich werde die ganze Woche krankgeschrieben, da ich seit Donnerstag mit starken Hals- und Gliederschmerzen herumlaboriere und total schlapp bin. Ich bin erst mittags wieder zuhause, esse und arbeite dann einiges Liegengebliebenes ab. Die Zeit vergeht zu schnell, aber da ich weiß, dass ich die ganze Woche zuhause sein werde, ist das okay. Ich hole den Großen etwas früher aus der Schule ab und dann die Kleine, wir gehen in unser Stammcafè und kurz auf den Spielplatz. Ich sage ihnen immer wieder, dass sie Papa heute nicht mehr sehen werden, sondern wir unser Abendprogramm allein machen. Zuhause klappt alles gut und wir sind schneller fertig als sonst. Sie fragen auch nicht nach dem Papa. Um 19:45 Uhr schlafen beide Kinder und ich schicke dem Mann erleichterte Nachrichten. Ich fühle mich frei und gleichzeitig bedrückt. Der Mann sitzt allein in seiner Wohnung und schreibt, dass er unheimlich traurig ist. Ich habe seit dem Nachmittag wahnsinnige Kopfschmerzen und gehe früh ins Bett.
Dienstag 13.02.
Fasching. Ich wache um 4:30 Uhr mit grimmiger Migräne auf, quäle mich noch eine Stunde im Bett und stehe dann auf, um eine Tablette zu nehmen. Dabei merke ich, dass mir übel wird, und platziere mich mit einer Schüssel auf dem Sofa. Genau zu unserer normalen Aufstehzeit um 6:30 Uhr fange ich an zu spucken. Die Kinder kommen glücklicherweise von allein aus ihren Zimmern. Ich setze noch schnell eine Notfallnachricht an den Mann ab, damit er früher kommt. Super, am zweiten Tag schon eine Ausnahmesituation. Ich mache gequält Frühstück für die Kinder und sie essen allein. Der Mann kommt und macht sie fertig. Er hat auch kaum geschlafen. Heute ist Fasching in der Schule und in der Kita. Die Kleine freut sich, der Große zickt herum. Dann sind alle außer Haus. Ich liege den ganzen Tag bewegungslos und dösend auf dem Sofa, immer wieder unterbrochen von Brechattacken. Was für ein elender Mist! Kurz nach Mittag muss ich den Mann bitten, die Kinder am Nachmittag abzuholen. Es geht einfach nicht. Eigentlich hatten wir ihn für heute zum gemeinsamen Abendbrot eingeladen. Nun muss er mit den Kindern bei uns zuhause allein essen und sie auch bettfertig machen. Mir geht es mittlerweile etwas besser und ich kann die Kleine ins Bett bringen. Danach fährt er wieder in seine Wohnung und ich dämmere auf dem Sofa vor mich hin. So ein beschissener Tag. Und gleich am zweiten Tag eine solche Ausnahmesituation.
Mittwoch 14.02.
Schon 3 Nächte allein mit den Kindern, so lange wie noch nie zuvor. Mir geht es besser und ich kann die Kinder morgens fertig machen. Der Mann kommt trotzdem sicherheitshalber etwas früher. Der Große zickt wieder herum. Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Freude auf den Papa das schwierige morgendliche Loskommen etwas überdeckt. Naja, es muss sich alles erst einspielen. Als alle weg sind, kann ich endlich duschen, Wäsche waschen und aufräumen, Mails lesen, ein Blog-Gewinnspiel auslosen und meinen neuen Fernseher auspacken, der am Montag ankam (den alten nahm der Mann mit). Außerdem installiere ich zwei neugekaufte Schreibtischlampen und sortiere einige Dinge um. Obwohl der Mann nicht viele Gegenstände mitgenommen hat, fühlt sich die Wohnung doch leerer und aufgeräumter an. Es hatte sich so unfassbar viel Krempel angesammelt. Mit dem Aufräumen tauchen viele ambivalente Emotionen auf, Erleichterung, Traurigkeit, Freiheit, Angst, das Gefühl, dass es gut werden wird, das Gefühl, dass es nicht zu schaffen sein wird. Der Große wird von der Mama seines Freundes aus der Schule abgeholt und die Kleine hat wegen ihres Musikkurses in der Kita ihren langen Tag. Erst um 16:15 Uhr muss ich los und hole zuerst den Großen und dann die Kleine ab. Der Heimweg und der Abend verläuft friedlich. Gerade abends bin ich sehr froh, allein zu sein, denn ich kann unser Programm ruhig und früher als sonst ablaufen lassen. Auch die Kinder wirken ausgeglichener ohne den kurz vor'm Abendbrot nach Hause kommenden Papa, auf den sich dann alle stürzen. Beide Kinder müssen auf Läuse abgesucht werden. Puh, nix gefunden! Um 19:30 Uhr schlafen sie, ich kann es kaum glauben. Das ist fast eine Stunde eher als sonst! Ich kann die Tagesschau gucken, das kam seit Ewigkeiten nicht mehr vor. Ich habe einen langen Feierabend und genieße ihn.
Donnerstag 15.02.
Ich habe unheimlich schlecht geschlafen, die Kleine neben mir hat mich ständig gestört und es tauchten wieder Kopfschmerzen auf. Ich freue mich darauf, bald eine eigene Schlafstelle für mich zu haben, sobald der Mann die letzten Sachen abgeholt hat. Es wird sicherlich nicht jede Nacht mit dem Allein-Schlafen klappen, aber wenigstens einen Rückzugsort für mich zu haben, ist so wertvoll (PS. es hat geklappt!). Seit fast 5 Jahren habe ich mit der Kleinen zusammen geschlafen. Der Morgen verläuft gut und die Kinder verlassen fröhlich mit dem Mann das Haus. Ich fange an herumzuräumen. Ich will weiter ausmisten, das tut so gut. Ich suche noch Dinge zusammen, die dem Mann gehören, lege verschenkens- und verkaufenswerte Gegenstände beiseite und sortiere, putze und räume den ganzen Vormittag. Als ich des Mannes Fotoalben durchsehe, kommen Tränen. So viele Jahre, so viele gemeinsame Erinnerungen, so viele Erlebnisse und dennoch hat es nicht gereicht. Ich bin sehr traurig, dass wir es nicht geschafft haben. Da sind kein Hass, kein Frust, keine Wut, keine Aggressionen mehr, sondern nur Traurigkeit und Erleichterung. Beides parallel, das schließt sich nicht aus. Mir geht es besser so. Wie es dem Mann geht, der nun schon den zweiten Nachmittag und Abend in Folge seine Kinder nicht sieht, mag ich mir nicht vorstellen. Das Ausmisten ist sehr reinigend und gleichzeitig aufwühlend. Ich glaube, diese Gefühle werden noch sehr lange anhalten. Es ist eben nicht alles einfach nur schwarz oder weiß. Ich schaue auch im Keller nach dem Rechten und bin halbwegs auf Stand. Um einiges hatte ich mich einfach nicht mehr gekümmert in den letzten Jahren.
Um 15 Uhr hole ich den Großen von der Schule ab und gehe mit ihm zum Kinderarzt. Ohrenkontrolle, er hatte ja in der Woche vorher eine Mittelohrentzündung. Außerdem hat er einen Hautausschlag entwickelt und ich befürchte schon die in der Schule umgehenden Ringelröteln. Entwarnung! Er wirkt auch wieder fitter und wacher als in den letzten Tagen. Danach geht's zur Kita, auch die Kleine ist fröhlich (sie wirkt überhaupt insgesamt sehr fröhlich und leichtfüßig in diesen Tagen) und wir gönnen uns unser Stammcafè. Auf dem Heimweg sehen wir den Mann im Auto auf der Hauptstraße fahren, ich wusste, dass er in unserer Wohnung war, um noch Sachen zu holen. Die Kinder flippen aus, aber er sieht sie nicht. Ich befürchte Tränen und Trübsal auf dem Heimweg, aber zum Glück verkraften sie das gut. Auch diesmal klappt der Abend wieder recht gut und schnell, auch wenn der Große wie erwartet beim Zubettbringen protestiert. Da die Kleine noch nicht ohne mich einschläft (einige Monate später schafft sie das, wie hier beschrieben), muss ich zwangsläufig ihn zuerst ins Bett bringen (er hört dann ein Hörbuch) und danach sie. Das findet er ungerecht. Nun ja. Wird es heute ein wenig abgewandelt und alle finden sich dann doch damit ab. Ich glaube, auch das ist leichter, wenn nur ein Erwachsener da ist, denn die Kinder wissen, es gibt keine Alternative. Auch diesmal ein früher und vor allem ungestörter Feierabend für mich. Die abendliche Nicht-Anspannung tut gut.
Freitag 16.02.
Der Morgen verläuft gut, die Kinder freuen sich wahnsinnig, den Papa zu sehen. Immerhin haben sie ihn nun zwei Nachmittage und Abende nicht gesehen. Sie wissen, dass sie heute Nachmittag von ihm abgeholt werden und mit ihm in die neue Wohnung gehen. Als der Mann sie in die Schule und Kita gebracht hat, kommt er wieder hierher, weil es sein freier Tag ist, wir räumen zusammen noch ein paar Dinge aus und transportieren sie in die neue Wohnung. Ich bin auch neugierig, denn ich habe sie zuletzt kurz nach der Schlüsselübergabe, also im "Rohzustand" gesehen. Es sieht schon ganz gut aus, auch wenn noch einiges zu machen ist. Aber insgesamt wirkt es gemütlich, und der Kiez ist auch angenehm. Wir reden noch kurz, doch der Mann hat noch viel zu tun. Ich spaziere durch den Park nach Hause, genieße die Sonne, bewundere die Schneeglöckchen und gehe noch kurz einkaufen. Zuhause esse ich Mittag, hänge die Wäsche auf, räume den Geschirrspüler aus und die Einkäufe weg. Es ist schön, die Wohnung wieder so vorzufinden, wie ich sie verlassen habe. Ich habe noch einiges zu tun und ruhe mich danach kurz aus, bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Ich möchte etwas erledigen, habe aber keinen Erfolg und besorge stattdessen noch ein paar Dinge im Drogeriemarkt. Wenn ich nächste Woche wieder arbeite, habe ich dafür keine Zeit mehr. Ich fühle mich so frei und locker, so ganz ohne Zeitdruck, und beschwingt in dem Wissen, dass ich gerade nicht meine unglaublich rare Zeit allein zuhause opfere, sondern zukünftig viel davon haben werde. Als ich nach Hause komme, ist alles leer und ich kann immer noch "meine" Dinge machen. Es ist herrlich.
Der Mann schreibt, dass sie alle noch in seiner Wohnung Abendbrot essen und die Kleine dann nach Hause bringen. Der Große soll schon die erste Nacht beim Papa schlafen. Ich habe von 7:30 bis 18:30 Uhr kinderfrei, familienfrei, einfach frei gehabt, ohne Arbeit, ohne Verpflichtungen. Und allein, komplett allein! Ich weiß nicht, wann ich das zuletzt an einem Wochentag bzw. überhaupt hatte. Ich bin wirklich total happy. Als der Mann die Kleine bringt, machen wir noch kurz unser Abendprogramm und dann schläft sie. Und die Wohnung gehört wieder mir. Es fühlt sich wie ein Zurückerobern meines Lebensraumes an, und ich freue mich so sehr, dass ich endlich wieder mehr Rückzugsräume und -möglichkeiten haben werde. Ich wusste, wie sehr ich unter deren Mangel gelitten habe, aber ich konnte ja nichts ändern. Ich schreibe noch kurz mit dem Mann, wie es dem Großen geht, der bei ihm übernachtet, und ein ruhiger Abend geht zuende. Ich nutze die Gelegenheit und schlafe im Bett des Großen, denn schon lange hatte ich Sehnsucht danach, endlich wieder allein zu schlafen, aber es gab ja in unserer Wohnung keine Möglichkeit dazu. Und der Große verbringt die erste Nacht in Papas neuer Wohnung.
Samstag 17.02.
Die Kleine schläft ohne mich die komplette Nacht durch und wir stehen gegen 8 Uhr auf. Sie geht allein zum Backshop in unserer Straße und wir frühstücken zu zweit in Ruhe, erzählen viel und genießen. Auch sie sitzt viel länger dabei als sonst bei unseren unruhigen Familienfrühstücken, bei denen immer mindestens ein Kind schmollte oder weinte, keiner zu Wort kam und wir Eltern manchmal heulend die Runde beendeten. Um 9:30 Uhr wird sie vom Papa und vom Großen abgeholt - heute ist Papatag! Sie fahren in einen Indoorspielplatz und erkunden am Nachmittag die Umgebung der neuen Wohnung des Mannes. Ich selbst habe einen ganzen Tag frei - am Wochenende, ohne Verpflichtungen, ohne Termine! Ich bin immer noch nicht ganz fit, aber es ist so herrlich, allein in der Wohnung zu sein. Ich fange an zu putzen und zu räumen, im früheren Arbeitszimmer, wo der Mann zuletzt geschlafen hat, soll einiges anders werden. Ich räume Bücherregale aus, vermesse, verschiebe, sortiere, reinige, räume wieder ein, bringe Dinge in den Keller oder zum Müll. In diesem Zimmer möchte ich zukünftig schlafen. Vorläufig lege ich mir eine Matratze hinein. Nach 4 Stunden bin ich platt, esse Mittag und ruhe mich aus. Ich bin so dankbar, dass nun nicht sogleich die Meute einfällt, sondern ich mich regenerieren kann. Dieses Regenerieren war eines der Dinge, die mir am meisten fehlten im Familienalltag. Vielleicht wird das zukünftig besser klappen.
Am Nachmittag fahre ich noch kurz in einen Möbeldiscounter und kaufe ein neues Bett, das gerade im Sonderangebot ist. Zwar haben wir unser altes Doppelbett noch auseinandergebaut im Keller stehen, allerdings passt es nicht in das kleine Arbeitszimmer (bzw. es passt gerade so, aber dann fehlt der Platz für einige andere Regale). Abholen muss es der Mann, da ich kein Auto habe. Als ich nach Hause komme, treffen alsbald die Kinder mit dem Mann ein, die sich wünschen, dass er noch mit bei uns Abendbrot isst. Wir essen im Wohnzimmer, nicht zuletzt, um die Küchentisch-Situation zu vermeiden. Ich freue mich, die Kinder wiederzuhaben, merke aber, dass es mir schon wieder zu viele Menschen sind. Danach fährt der Mann in seine Wohnung und ich bringe die Kinder ins Bett. Der Große zickt herum und ich bin genervt, obwohl ich den ganzen Tag Ruhe hatte. Dann schlafen sie und ich genieße wie jeden Abend meine Freiheit. Ich schlafe zum ersten Mal auf der Matratze im Arbeitszimmer, meinem neuen Schlafzimmer.
Sonntag 18.02.
Als ich aufwache, höre ich Husten aus dem Zimmer des Großen und denke, die Kleine schläft bestimmt noch, sonst würde sie mich doch suchen. Doch nein, sie sitzt mit bei ihm, ist allerdings laut seiner Aussage noch nicht lange wach. Sie geht wieder allein zum Backshop und wir frühstücken lange und ausgiebig. Es ist unruhiger als gestern mit der Kleinen, aber trotzdem angenehm, da ich mich auf die Kinder konzentrieren kann, anstatt Erwartungen an ein Erwachsenengespräch zu haben. Wir sitzen wieder recht lange, das kenne ich überhaupt nicht von unseren Familienmahlzeiten. Schön! Dann spielen die Kinder ein wenig, während ich aufräume. Die Einladungen für den Kindergeburtstag des Großen werden auch noch fertiggestellt und dann klingelt schon der Mann, da wir gemeinsam in unseren Garten fahren wollen. Heute ist eigentlich Mama-Tag, aber das war ausgemacht und mal wieder nötig. Wir wirbeln anderthalb Stunden im Garten und es sieht gleich wieder viel schöner aus. Der Mann fährt uns wieder nach Hause und weiter zum Möbeldiscounter (es ist verkaufsoffener Sonntag), um mein Bett abzuholen, ich koche schnell Mittag und wir machen Mittagspause. Der Mann fährt dann wieder zu sich, nachdem er die Möbelpakete bei mir abgeliefert hat.
Den Nachmittag verbringe ich mit den Kindern zuhause, wir vespern, puzzeln, lesen, kneten, spielen. Es ist sehr gemütlich und anders als sonst. Man weiß, dass man zuständig, weil allein ist, und erwartet nicht ständig Freizeit und Entlastung. Mir geht es sehr viel besser so und ich bin deutlich weniger unruhig. Auch die Kinder sind verträglich. Beide baden noch (natürlich getrennt, zusammen klappt es nicht in der Badewanne), dann gibt es Abendbrot und ich bringe sie ins Bett. Die erste Woche als "Getrennt Erziehende" wäre damit geschafft! Und es lief besser als gedacht. Natürlich hatte ich viel Ruhezeit am Tag, weil ich krankgeschrieben war. War allerdings auch körperlich nicht fit und am Dienstag völlig ausgeknockt.
Nun werden wir sehen, wie es mit Arbeit und neuem Alltag funktioniert, ob wir unsere vorläufige Aufteilung so lassen oder nochmal ändern und wie sich die Kinder an den neuen Zustand gewöhnen. Bis jetzt haben sie es gut verkraftet. Natürlich sagen sie, dass sie Papa vermissen oder auch mal wütender, dass sie zu Papa ziehen wollen, wenn ihnen etwas nicht passt. Mit solchen Situationen haben wir gerechnet und man muss jedesmal überlegen, wie man reagiert. Im Moment überwiegt bei ihnen, glaube ich, noch das Abenteuer: Papa hat eine neue Wohnung und sie können ihn dort besuchen. Wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass das jetzt so bleibt, kommt möglicherweise noch mehr Traurigkeit. Auch müssen wir überlegen, wie wir den Kindern Exklusivzeiten ermöglichen. Während diese bisher dazu dienten, das konfliktreiche Familienleben zu entzerren, gehen Exklusivzeiten nun direkt von der eigenen Freizeit ab bzw. müssen gerecht verteilt und koordiniert werden. Außerdem ist uns beiden wichtig, dass wir von Zeit zu Zeit auch etwas zu viert unternehmen, denn wir bleiben ja trotzdem eine Familie, auch wenn die Eltern getrennt sind. Nicht einfach. Es gibt noch viele Dinge zu klären, aber einiges wird sich erst aus der Praxis ergeben. Es ist für alle eine neue Situation, mit der wir umgehen lernen müssen. Am wichtigsten ist, dass es den Kindern gut geht. Und wir als Eltern eine normale, sachliche Ebene miteinander finden und bewahren können. Der Grundstein dafür ist gelegt.
Das waren meine Tagebuch-Aufzeichnungen aus den ersten Tagen nach unserer räumlichen Trennung. Ich habe noch weitere Aufzeichnungen, weiß aber noch nicht, ob ich diese auch veröffentlichen werde. Hier könnt ihr meinen Rückblick auf die ersten Monate lesen:
Alleinerziehend mit zwei Kindern. Wie wir die ersten Monate allein geschafft und erlebt haben
Sonntag 11.02.
Wir kommen aus unserem Wochenende an der Mecklenburgischen Seenplatte zurück, das die Winterferien des Großen beendete. Essen gemeinsam Abendbrot und sitzen zu viert auf dem Sofa. Alle wissen, dass der Mann/ Papa ab sofort in seiner neuen Wohnung schläft. Wir haben die Kinder vorbereitet, sie kennen die neue Wohnung des Papas und haben den häppchenweisen Umzug zum Teil miterlebt. Wir Eltern weinen abwechselnd und versuchen unsere Tränen vor den Kindern zu verstecken. Ich sage: "15 Jahre wohnen wir jetzt hier" und der Mann nickt. Und weint. Wir sagen, dass es uns beiden unheimlich leid tut, dass alles so gekommen ist. Der Mann bringt noch Sachen ins Auto. Wir verabschieden uns mit einer ungelenken Umarmung und bringen die Kinder ins Bett: jeder ein Kind, wie immer. Ich liege im Bett mit der Kleinen und höre, wie der Mann die Tür hinter sich zuzieht und geht. Sie schläft ewig nicht ein, hat zu lange im Auto geschlafen. Als ich endlich ins Wohnzimmer gehen kann, schreibe ich ihm noch eine kurze Nachricht. Vermutlich sitzt er wie Falschgeld in seiner neuen Wohnung. Und dann ist sie da: nicht die erste Nacht allein mit den Kindern, aber die erste Nacht als Alleinerziehende.
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Montag 12.02.
Erster Schultag nach den Winterferien und längerer Krankheit des Großen. Am Morgen machen die Kinder gut mit und wir sind pünktlich fertig, als der Papa um 7:25 Uhr klingelt, um die Kinder zur Schule und zur Kita zu bringen. Die beiden sind gut gelaunt und freuen sich, ihren Papa zu sehen. Alles hat super geklappt und ich bin erleichtert. Dann genieße ich meinen ersten freien Tag nach mehr als 2 doofen Krankheitswochen des Großen, des Mannes und nun von mir selber, habe allerdings gleich einen Zahnarzt- und danach einen Hausarzttermin. Ich werde die ganze Woche krankgeschrieben, da ich seit Donnerstag mit starken Hals- und Gliederschmerzen herumlaboriere und total schlapp bin. Ich bin erst mittags wieder zuhause, esse und arbeite dann einiges Liegengebliebenes ab. Die Zeit vergeht zu schnell, aber da ich weiß, dass ich die ganze Woche zuhause sein werde, ist das okay. Ich hole den Großen etwas früher aus der Schule ab und dann die Kleine, wir gehen in unser Stammcafè und kurz auf den Spielplatz. Ich sage ihnen immer wieder, dass sie Papa heute nicht mehr sehen werden, sondern wir unser Abendprogramm allein machen. Zuhause klappt alles gut und wir sind schneller fertig als sonst. Sie fragen auch nicht nach dem Papa. Um 19:45 Uhr schlafen beide Kinder und ich schicke dem Mann erleichterte Nachrichten. Ich fühle mich frei und gleichzeitig bedrückt. Der Mann sitzt allein in seiner Wohnung und schreibt, dass er unheimlich traurig ist. Ich habe seit dem Nachmittag wahnsinnige Kopfschmerzen und gehe früh ins Bett.
Dienstag 13.02.
Fasching. Ich wache um 4:30 Uhr mit grimmiger Migräne auf, quäle mich noch eine Stunde im Bett und stehe dann auf, um eine Tablette zu nehmen. Dabei merke ich, dass mir übel wird, und platziere mich mit einer Schüssel auf dem Sofa. Genau zu unserer normalen Aufstehzeit um 6:30 Uhr fange ich an zu spucken. Die Kinder kommen glücklicherweise von allein aus ihren Zimmern. Ich setze noch schnell eine Notfallnachricht an den Mann ab, damit er früher kommt. Super, am zweiten Tag schon eine Ausnahmesituation. Ich mache gequält Frühstück für die Kinder und sie essen allein. Der Mann kommt und macht sie fertig. Er hat auch kaum geschlafen. Heute ist Fasching in der Schule und in der Kita. Die Kleine freut sich, der Große zickt herum. Dann sind alle außer Haus. Ich liege den ganzen Tag bewegungslos und dösend auf dem Sofa, immer wieder unterbrochen von Brechattacken. Was für ein elender Mist! Kurz nach Mittag muss ich den Mann bitten, die Kinder am Nachmittag abzuholen. Es geht einfach nicht. Eigentlich hatten wir ihn für heute zum gemeinsamen Abendbrot eingeladen. Nun muss er mit den Kindern bei uns zuhause allein essen und sie auch bettfertig machen. Mir geht es mittlerweile etwas besser und ich kann die Kleine ins Bett bringen. Danach fährt er wieder in seine Wohnung und ich dämmere auf dem Sofa vor mich hin. So ein beschissener Tag. Und gleich am zweiten Tag eine solche Ausnahmesituation.
Mittwoch 14.02.
Schon 3 Nächte allein mit den Kindern, so lange wie noch nie zuvor. Mir geht es besser und ich kann die Kinder morgens fertig machen. Der Mann kommt trotzdem sicherheitshalber etwas früher. Der Große zickt wieder herum. Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Freude auf den Papa das schwierige morgendliche Loskommen etwas überdeckt. Naja, es muss sich alles erst einspielen. Als alle weg sind, kann ich endlich duschen, Wäsche waschen und aufräumen, Mails lesen, ein Blog-Gewinnspiel auslosen und meinen neuen Fernseher auspacken, der am Montag ankam (den alten nahm der Mann mit). Außerdem installiere ich zwei neugekaufte Schreibtischlampen und sortiere einige Dinge um. Obwohl der Mann nicht viele Gegenstände mitgenommen hat, fühlt sich die Wohnung doch leerer und aufgeräumter an. Es hatte sich so unfassbar viel Krempel angesammelt. Mit dem Aufräumen tauchen viele ambivalente Emotionen auf, Erleichterung, Traurigkeit, Freiheit, Angst, das Gefühl, dass es gut werden wird, das Gefühl, dass es nicht zu schaffen sein wird. Der Große wird von der Mama seines Freundes aus der Schule abgeholt und die Kleine hat wegen ihres Musikkurses in der Kita ihren langen Tag. Erst um 16:15 Uhr muss ich los und hole zuerst den Großen und dann die Kleine ab. Der Heimweg und der Abend verläuft friedlich. Gerade abends bin ich sehr froh, allein zu sein, denn ich kann unser Programm ruhig und früher als sonst ablaufen lassen. Auch die Kinder wirken ausgeglichener ohne den kurz vor'm Abendbrot nach Hause kommenden Papa, auf den sich dann alle stürzen. Beide Kinder müssen auf Läuse abgesucht werden. Puh, nix gefunden! Um 19:30 Uhr schlafen sie, ich kann es kaum glauben. Das ist fast eine Stunde eher als sonst! Ich kann die Tagesschau gucken, das kam seit Ewigkeiten nicht mehr vor. Ich habe einen langen Feierabend und genieße ihn.
Donnerstag 15.02.
Ich habe unheimlich schlecht geschlafen, die Kleine neben mir hat mich ständig gestört und es tauchten wieder Kopfschmerzen auf. Ich freue mich darauf, bald eine eigene Schlafstelle für mich zu haben, sobald der Mann die letzten Sachen abgeholt hat. Es wird sicherlich nicht jede Nacht mit dem Allein-Schlafen klappen, aber wenigstens einen Rückzugsort für mich zu haben, ist so wertvoll (PS. es hat geklappt!). Seit fast 5 Jahren habe ich mit der Kleinen zusammen geschlafen. Der Morgen verläuft gut und die Kinder verlassen fröhlich mit dem Mann das Haus. Ich fange an herumzuräumen. Ich will weiter ausmisten, das tut so gut. Ich suche noch Dinge zusammen, die dem Mann gehören, lege verschenkens- und verkaufenswerte Gegenstände beiseite und sortiere, putze und räume den ganzen Vormittag. Als ich des Mannes Fotoalben durchsehe, kommen Tränen. So viele Jahre, so viele gemeinsame Erinnerungen, so viele Erlebnisse und dennoch hat es nicht gereicht. Ich bin sehr traurig, dass wir es nicht geschafft haben. Da sind kein Hass, kein Frust, keine Wut, keine Aggressionen mehr, sondern nur Traurigkeit und Erleichterung. Beides parallel, das schließt sich nicht aus. Mir geht es besser so. Wie es dem Mann geht, der nun schon den zweiten Nachmittag und Abend in Folge seine Kinder nicht sieht, mag ich mir nicht vorstellen. Das Ausmisten ist sehr reinigend und gleichzeitig aufwühlend. Ich glaube, diese Gefühle werden noch sehr lange anhalten. Es ist eben nicht alles einfach nur schwarz oder weiß. Ich schaue auch im Keller nach dem Rechten und bin halbwegs auf Stand. Um einiges hatte ich mich einfach nicht mehr gekümmert in den letzten Jahren.
Um 15 Uhr hole ich den Großen von der Schule ab und gehe mit ihm zum Kinderarzt. Ohrenkontrolle, er hatte ja in der Woche vorher eine Mittelohrentzündung. Außerdem hat er einen Hautausschlag entwickelt und ich befürchte schon die in der Schule umgehenden Ringelröteln. Entwarnung! Er wirkt auch wieder fitter und wacher als in den letzten Tagen. Danach geht's zur Kita, auch die Kleine ist fröhlich (sie wirkt überhaupt insgesamt sehr fröhlich und leichtfüßig in diesen Tagen) und wir gönnen uns unser Stammcafè. Auf dem Heimweg sehen wir den Mann im Auto auf der Hauptstraße fahren, ich wusste, dass er in unserer Wohnung war, um noch Sachen zu holen. Die Kinder flippen aus, aber er sieht sie nicht. Ich befürchte Tränen und Trübsal auf dem Heimweg, aber zum Glück verkraften sie das gut. Auch diesmal klappt der Abend wieder recht gut und schnell, auch wenn der Große wie erwartet beim Zubettbringen protestiert. Da die Kleine noch nicht ohne mich einschläft (einige Monate später schafft sie das, wie hier beschrieben), muss ich zwangsläufig ihn zuerst ins Bett bringen (er hört dann ein Hörbuch) und danach sie. Das findet er ungerecht. Nun ja. Wird es heute ein wenig abgewandelt und alle finden sich dann doch damit ab. Ich glaube, auch das ist leichter, wenn nur ein Erwachsener da ist, denn die Kinder wissen, es gibt keine Alternative. Auch diesmal ein früher und vor allem ungestörter Feierabend für mich. Die abendliche Nicht-Anspannung tut gut.
Freitag 16.02.
Der Morgen verläuft gut, die Kinder freuen sich wahnsinnig, den Papa zu sehen. Immerhin haben sie ihn nun zwei Nachmittage und Abende nicht gesehen. Sie wissen, dass sie heute Nachmittag von ihm abgeholt werden und mit ihm in die neue Wohnung gehen. Als der Mann sie in die Schule und Kita gebracht hat, kommt er wieder hierher, weil es sein freier Tag ist, wir räumen zusammen noch ein paar Dinge aus und transportieren sie in die neue Wohnung. Ich bin auch neugierig, denn ich habe sie zuletzt kurz nach der Schlüsselübergabe, also im "Rohzustand" gesehen. Es sieht schon ganz gut aus, auch wenn noch einiges zu machen ist. Aber insgesamt wirkt es gemütlich, und der Kiez ist auch angenehm. Wir reden noch kurz, doch der Mann hat noch viel zu tun. Ich spaziere durch den Park nach Hause, genieße die Sonne, bewundere die Schneeglöckchen und gehe noch kurz einkaufen. Zuhause esse ich Mittag, hänge die Wäsche auf, räume den Geschirrspüler aus und die Einkäufe weg. Es ist schön, die Wohnung wieder so vorzufinden, wie ich sie verlassen habe. Ich habe noch einiges zu tun und ruhe mich danach kurz aus, bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Ich möchte etwas erledigen, habe aber keinen Erfolg und besorge stattdessen noch ein paar Dinge im Drogeriemarkt. Wenn ich nächste Woche wieder arbeite, habe ich dafür keine Zeit mehr. Ich fühle mich so frei und locker, so ganz ohne Zeitdruck, und beschwingt in dem Wissen, dass ich gerade nicht meine unglaublich rare Zeit allein zuhause opfere, sondern zukünftig viel davon haben werde. Als ich nach Hause komme, ist alles leer und ich kann immer noch "meine" Dinge machen. Es ist herrlich.
Der Mann schreibt, dass sie alle noch in seiner Wohnung Abendbrot essen und die Kleine dann nach Hause bringen. Der Große soll schon die erste Nacht beim Papa schlafen. Ich habe von 7:30 bis 18:30 Uhr kinderfrei, familienfrei, einfach frei gehabt, ohne Arbeit, ohne Verpflichtungen. Und allein, komplett allein! Ich weiß nicht, wann ich das zuletzt an einem Wochentag bzw. überhaupt hatte. Ich bin wirklich total happy. Als der Mann die Kleine bringt, machen wir noch kurz unser Abendprogramm und dann schläft sie. Und die Wohnung gehört wieder mir. Es fühlt sich wie ein Zurückerobern meines Lebensraumes an, und ich freue mich so sehr, dass ich endlich wieder mehr Rückzugsräume und -möglichkeiten haben werde. Ich wusste, wie sehr ich unter deren Mangel gelitten habe, aber ich konnte ja nichts ändern. Ich schreibe noch kurz mit dem Mann, wie es dem Großen geht, der bei ihm übernachtet, und ein ruhiger Abend geht zuende. Ich nutze die Gelegenheit und schlafe im Bett des Großen, denn schon lange hatte ich Sehnsucht danach, endlich wieder allein zu schlafen, aber es gab ja in unserer Wohnung keine Möglichkeit dazu. Und der Große verbringt die erste Nacht in Papas neuer Wohnung.
Samstag 17.02.
Die Kleine schläft ohne mich die komplette Nacht durch und wir stehen gegen 8 Uhr auf. Sie geht allein zum Backshop in unserer Straße und wir frühstücken zu zweit in Ruhe, erzählen viel und genießen. Auch sie sitzt viel länger dabei als sonst bei unseren unruhigen Familienfrühstücken, bei denen immer mindestens ein Kind schmollte oder weinte, keiner zu Wort kam und wir Eltern manchmal heulend die Runde beendeten. Um 9:30 Uhr wird sie vom Papa und vom Großen abgeholt - heute ist Papatag! Sie fahren in einen Indoorspielplatz und erkunden am Nachmittag die Umgebung der neuen Wohnung des Mannes. Ich selbst habe einen ganzen Tag frei - am Wochenende, ohne Verpflichtungen, ohne Termine! Ich bin immer noch nicht ganz fit, aber es ist so herrlich, allein in der Wohnung zu sein. Ich fange an zu putzen und zu räumen, im früheren Arbeitszimmer, wo der Mann zuletzt geschlafen hat, soll einiges anders werden. Ich räume Bücherregale aus, vermesse, verschiebe, sortiere, reinige, räume wieder ein, bringe Dinge in den Keller oder zum Müll. In diesem Zimmer möchte ich zukünftig schlafen. Vorläufig lege ich mir eine Matratze hinein. Nach 4 Stunden bin ich platt, esse Mittag und ruhe mich aus. Ich bin so dankbar, dass nun nicht sogleich die Meute einfällt, sondern ich mich regenerieren kann. Dieses Regenerieren war eines der Dinge, die mir am meisten fehlten im Familienalltag. Vielleicht wird das zukünftig besser klappen.
Am Nachmittag fahre ich noch kurz in einen Möbeldiscounter und kaufe ein neues Bett, das gerade im Sonderangebot ist. Zwar haben wir unser altes Doppelbett noch auseinandergebaut im Keller stehen, allerdings passt es nicht in das kleine Arbeitszimmer (bzw. es passt gerade so, aber dann fehlt der Platz für einige andere Regale). Abholen muss es der Mann, da ich kein Auto habe. Als ich nach Hause komme, treffen alsbald die Kinder mit dem Mann ein, die sich wünschen, dass er noch mit bei uns Abendbrot isst. Wir essen im Wohnzimmer, nicht zuletzt, um die Küchentisch-Situation zu vermeiden. Ich freue mich, die Kinder wiederzuhaben, merke aber, dass es mir schon wieder zu viele Menschen sind. Danach fährt der Mann in seine Wohnung und ich bringe die Kinder ins Bett. Der Große zickt herum und ich bin genervt, obwohl ich den ganzen Tag Ruhe hatte. Dann schlafen sie und ich genieße wie jeden Abend meine Freiheit. Ich schlafe zum ersten Mal auf der Matratze im Arbeitszimmer, meinem neuen Schlafzimmer.
Sonntag 18.02.
Als ich aufwache, höre ich Husten aus dem Zimmer des Großen und denke, die Kleine schläft bestimmt noch, sonst würde sie mich doch suchen. Doch nein, sie sitzt mit bei ihm, ist allerdings laut seiner Aussage noch nicht lange wach. Sie geht wieder allein zum Backshop und wir frühstücken lange und ausgiebig. Es ist unruhiger als gestern mit der Kleinen, aber trotzdem angenehm, da ich mich auf die Kinder konzentrieren kann, anstatt Erwartungen an ein Erwachsenengespräch zu haben. Wir sitzen wieder recht lange, das kenne ich überhaupt nicht von unseren Familienmahlzeiten. Schön! Dann spielen die Kinder ein wenig, während ich aufräume. Die Einladungen für den Kindergeburtstag des Großen werden auch noch fertiggestellt und dann klingelt schon der Mann, da wir gemeinsam in unseren Garten fahren wollen. Heute ist eigentlich Mama-Tag, aber das war ausgemacht und mal wieder nötig. Wir wirbeln anderthalb Stunden im Garten und es sieht gleich wieder viel schöner aus. Der Mann fährt uns wieder nach Hause und weiter zum Möbeldiscounter (es ist verkaufsoffener Sonntag), um mein Bett abzuholen, ich koche schnell Mittag und wir machen Mittagspause. Der Mann fährt dann wieder zu sich, nachdem er die Möbelpakete bei mir abgeliefert hat.
Den Nachmittag verbringe ich mit den Kindern zuhause, wir vespern, puzzeln, lesen, kneten, spielen. Es ist sehr gemütlich und anders als sonst. Man weiß, dass man zuständig, weil allein ist, und erwartet nicht ständig Freizeit und Entlastung. Mir geht es sehr viel besser so und ich bin deutlich weniger unruhig. Auch die Kinder sind verträglich. Beide baden noch (natürlich getrennt, zusammen klappt es nicht in der Badewanne), dann gibt es Abendbrot und ich bringe sie ins Bett. Die erste Woche als "Getrennt Erziehende" wäre damit geschafft! Und es lief besser als gedacht. Natürlich hatte ich viel Ruhezeit am Tag, weil ich krankgeschrieben war. War allerdings auch körperlich nicht fit und am Dienstag völlig ausgeknockt.
Nun werden wir sehen, wie es mit Arbeit und neuem Alltag funktioniert, ob wir unsere vorläufige Aufteilung so lassen oder nochmal ändern und wie sich die Kinder an den neuen Zustand gewöhnen. Bis jetzt haben sie es gut verkraftet. Natürlich sagen sie, dass sie Papa vermissen oder auch mal wütender, dass sie zu Papa ziehen wollen, wenn ihnen etwas nicht passt. Mit solchen Situationen haben wir gerechnet und man muss jedesmal überlegen, wie man reagiert. Im Moment überwiegt bei ihnen, glaube ich, noch das Abenteuer: Papa hat eine neue Wohnung und sie können ihn dort besuchen. Wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass das jetzt so bleibt, kommt möglicherweise noch mehr Traurigkeit. Auch müssen wir überlegen, wie wir den Kindern Exklusivzeiten ermöglichen. Während diese bisher dazu dienten, das konfliktreiche Familienleben zu entzerren, gehen Exklusivzeiten nun direkt von der eigenen Freizeit ab bzw. müssen gerecht verteilt und koordiniert werden. Außerdem ist uns beiden wichtig, dass wir von Zeit zu Zeit auch etwas zu viert unternehmen, denn wir bleiben ja trotzdem eine Familie, auch wenn die Eltern getrennt sind. Nicht einfach. Es gibt noch viele Dinge zu klären, aber einiges wird sich erst aus der Praxis ergeben. Es ist für alle eine neue Situation, mit der wir umgehen lernen müssen. Am wichtigsten ist, dass es den Kindern gut geht. Und wir als Eltern eine normale, sachliche Ebene miteinander finden und bewahren können. Der Grundstein dafür ist gelegt.
Das waren meine Tagebuch-Aufzeichnungen aus den ersten Tagen nach unserer räumlichen Trennung. Ich habe noch weitere Aufzeichnungen, weiß aber noch nicht, ob ich diese auch veröffentlichen werde. Hier könnt ihr meinen Rückblick auf die ersten Monate lesen:
Alleinerziehend mit zwei Kindern. Wie wir die ersten Monate allein geschafft und erlebt haben
Bildquelle: Pixabay
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Arzt,
Ausmisten,
Auszug,
emotional,
Erinnerungen,
Familie,
Freiheit,
getrennt Me-Time,
Kinder,
Kita,
Krank,
Migräne,
Papa,
Papatag,
Schlafen,
Schule,
Trennung,
Wochenende,
Wohnung
Freitag, 5. Oktober 2018
WMDEDGT? am 5. Oktober 2018 - Arbeit und Me-Time
Heute ist der 5. des Monats und somit heißt es wieder einmal: "Was
machst du eigentlich den ganzen Tag?" Es ist Freitag, ein normaler
Arbeits-, Schul- und Kitatag für alle und tatsächlich ein ziemlich unspektakulärer Tag. Die Woche war wegen zweier Kitaschließtage am Montag und Dienstag und des Feiertages am Mittwoch anders als sonst strukturiert und die Kinder sind etwas durcheinander, da sie bzw. der Große allein mehrfach außer der Reihe beim Papa waren. Das fanden sie einerseits schön, andererseits merkte man aber auch, dass ihnen ihr gewohnter Wochenrhythmus fehlte.
6:30 Uhr
Mein Wecker klingelt und ich bin nach einer Nacht, in der ich wegen Übelkeit, Bauchschmerzen und Kreislauf fast nicht geschlafen habe, wie gerädert. Mir geht es nicht gut und ich wäre normalerweise zuhause geblieben, da ich aber wegen der Kitaschließtage einiges nachzuarbeiten habe, raffe ich mich auf. Ich mache Frühstück, fülle die Brotdose des Großen und wecke die Kinder. Wir frühstücken, der Große ist unleidlich, meckert und weint, wie mehrfach diese Woche. Ich bin echt sauer, dass sie nicht mal Rücksicht nehmen, wenn es mir schlecht geht, obwohl ich ihnen das gesagt habe. Wir ziehen uns an und machen uns fertig.
7:30 Uhr
Der Papa kommt und bringt die Kinder in die Schule und Kita. Durchatmen, aufräumen, selbst fertig machen. Zwischendurch schreibe ich noch mit einer Ebay Kleinanzeigen-Käuferin.
8:00 Uhr
Ich fahre zur Arbeit, schlapp und angeschlagen. Was gäbe ich darum, Home Office machen zu können. Das wäre heute ideal gewesen. Auf der Arbeit komme ich gut voran. Körperlich geht es mir langsam besser, dafür ist die Nase komplett zu. Dummerweise habe ich mein Nasenspray zuhause vergessen und kriege kaum Luft. Eigentlich wollte ich am Nachmittag/ frühen Abend ins Kino gehen, das klappt ja nur freitags, wenn die Kinder nicht bei mir sind. Aber es läuft nichts und ich habe auch keine Lust.
Das Wetter draußen ist herrlich und macht Lust auf einen Spaziergang. Ich weiß, dass ich mich nicht mehr aufraffen werde, wenn ich zuhause angekommen bin und überlege, ob ich von der Arbeit nach Hause laufe. Das sind knapp 1,5 Stunden Weg, aber recht lange geht es eine schöne Strecke am Panke-Flüsschen entlang. Ich könnte jederzeit auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen, falls ich es nicht schaffe.
14:30 Uhr
Der Arbeitstag bzw. die kurze Arbeitswoche endet, ich habe alles geschafft. Ich entscheide nach den ersten Metern draußen, dass ich tatsächlich nach Hause laufen möchte. Von Freitag Nachmittag bis Samstag Abend habe ich kinderfrei, weil die Kinder dann beim Papa sind. Somit existiert kein Zeitdruck und ich könnte mich danach zuhause ausruhen. Also los!
Ich laufe zuerst durch laute Innenstadtstraßen und staune über unendlich viele Baustellen, neue Gebäude und hippe Läden. Dann biege ich in den Pankeweg ein, der sogar ein offizieller Fernwanderweg und streckenweise sehr idyllisch ist. Im Flüsschen Panke schwimmen Enten und sogar ein Schwan, die Bäume leuchten grün und in Herbstfarben und der Himmel ist blau. Auf dem Weg komme ich an einer Schleuse, einem verfallenen Künstlerareal und einem Überlaufbecken vorbei, überquere mehrere Straßen und tauche immer wieder in den grünen Weg ein. Eine andere Welt mitten in der Großstadt.
Ich laufe nicht besonders schnell, aber gleichmäßig und vor allem in meinem Tempo. Das genieße ich sehr, denn so viele Jahre schon muss ich mich immer an das Tempo der Kinder anpassen, mit denen man manchmal keine 100 Meter ohne Nervenzusammenbruch vorankommt. Ich staune, dass ich immer noch so gern spaziere wie früher und mir die Strecke überhaupt nicht lang vorkommt. Ich nehme die Farben und Gerüche so intensiv wahr, wie es zusammen mit den Kindern nie möglich ist, und sauge die Eindrücke auf. In den kinderfreien Zeiten, die ich ja jetzt regelmäßig habe, hole ich mir Stück für Stück Teile meines früheren Lebens zurück. Das ist unglaublich schön für mich.
16:30 Uhr
Ich bin nach 1,5 Stunden nun zuhause angekommen und setze mich auf den Balkon, um etwas zu essen. Ich bin schlapp, habe aber mental aufgetankt. Bald darauf verschwindet auch schon die Sonne hinter den Bäumen. Ansonsten passiert heute nicht mehr viel. Zwei Maschinen Wäsche werden gewaschen und aufgehangen. Ansonsten schreibe ich diesen Text, lese ein bisschen und ruhe mich aus. Die Kinder sind vom Papa abgeholt worden und schlafen bei ihm. Ich werde früh ins Bett gehen, um den Schlaf der letzten Nacht nachzuholen. Hofentlich bin ich bald wieder richtig fit.
Mehr #wmdedgt gibt es wie immer bei Frau Brüllen.
Mein letztes WMDEDGT? findet ihr hier.
6:30 Uhr
Mein Wecker klingelt und ich bin nach einer Nacht, in der ich wegen Übelkeit, Bauchschmerzen und Kreislauf fast nicht geschlafen habe, wie gerädert. Mir geht es nicht gut und ich wäre normalerweise zuhause geblieben, da ich aber wegen der Kitaschließtage einiges nachzuarbeiten habe, raffe ich mich auf. Ich mache Frühstück, fülle die Brotdose des Großen und wecke die Kinder. Wir frühstücken, der Große ist unleidlich, meckert und weint, wie mehrfach diese Woche. Ich bin echt sauer, dass sie nicht mal Rücksicht nehmen, wenn es mir schlecht geht, obwohl ich ihnen das gesagt habe. Wir ziehen uns an und machen uns fertig.
7:30 Uhr
Der Papa kommt und bringt die Kinder in die Schule und Kita. Durchatmen, aufräumen, selbst fertig machen. Zwischendurch schreibe ich noch mit einer Ebay Kleinanzeigen-Käuferin.
8:00 Uhr
Ich fahre zur Arbeit, schlapp und angeschlagen. Was gäbe ich darum, Home Office machen zu können. Das wäre heute ideal gewesen. Auf der Arbeit komme ich gut voran. Körperlich geht es mir langsam besser, dafür ist die Nase komplett zu. Dummerweise habe ich mein Nasenspray zuhause vergessen und kriege kaum Luft. Eigentlich wollte ich am Nachmittag/ frühen Abend ins Kino gehen, das klappt ja nur freitags, wenn die Kinder nicht bei mir sind. Aber es läuft nichts und ich habe auch keine Lust.
Das Wetter draußen ist herrlich und macht Lust auf einen Spaziergang. Ich weiß, dass ich mich nicht mehr aufraffen werde, wenn ich zuhause angekommen bin und überlege, ob ich von der Arbeit nach Hause laufe. Das sind knapp 1,5 Stunden Weg, aber recht lange geht es eine schöne Strecke am Panke-Flüsschen entlang. Ich könnte jederzeit auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen, falls ich es nicht schaffe.
Ausblick vom Büro
14:30 Uhr
Der Arbeitstag bzw. die kurze Arbeitswoche endet, ich habe alles geschafft. Ich entscheide nach den ersten Metern draußen, dass ich tatsächlich nach Hause laufen möchte. Von Freitag Nachmittag bis Samstag Abend habe ich kinderfrei, weil die Kinder dann beim Papa sind. Somit existiert kein Zeitdruck und ich könnte mich danach zuhause ausruhen. Also los!
Ich laufe nicht besonders schnell, aber gleichmäßig und vor allem in meinem Tempo. Das genieße ich sehr, denn so viele Jahre schon muss ich mich immer an das Tempo der Kinder anpassen, mit denen man manchmal keine 100 Meter ohne Nervenzusammenbruch vorankommt. Ich staune, dass ich immer noch so gern spaziere wie früher und mir die Strecke überhaupt nicht lang vorkommt. Ich nehme die Farben und Gerüche so intensiv wahr, wie es zusammen mit den Kindern nie möglich ist, und sauge die Eindrücke auf. In den kinderfreien Zeiten, die ich ja jetzt regelmäßig habe, hole ich mir Stück für Stück Teile meines früheren Lebens zurück. Das ist unglaublich schön für mich.
16:30 Uhr
Ich bin nach 1,5 Stunden nun zuhause angekommen und setze mich auf den Balkon, um etwas zu essen. Ich bin schlapp, habe aber mental aufgetankt. Bald darauf verschwindet auch schon die Sonne hinter den Bäumen. Ansonsten passiert heute nicht mehr viel. Zwei Maschinen Wäsche werden gewaschen und aufgehangen. Ansonsten schreibe ich diesen Text, lese ein bisschen und ruhe mich aus. Die Kinder sind vom Papa abgeholt worden und schlafen bei ihm. Ich werde früh ins Bett gehen, um den Schlaf der letzten Nacht nachzuholen. Hofentlich bin ich bald wieder richtig fit.
Mehr #wmdedgt gibt es wie immer bei Frau Brüllen.
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Papa,
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Spaziergang,
Tagesablauf
Mittwoch, 5. September 2018
WMDEDGT? am 5. September 2018 - Alltag
Heute ist der 5. des Monats und somit heißt es wieder einmal: "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" Es ist Mittwoch, ein normaler Arbeits-, Schul- und Kitatag für alle. Aber normal ist wohl im Familienleben fast nichts, oder?
6:30 Uhr
Der Wecker klingelt und ich stehe auf. Ich mache mich fertig, fülle die Brotdose des Großen und wecke dann die Kinder. Dass ich sie jetzt immer öfter morgens wecken muss, ist immer noch total ungewohnt für mich. Viele Jahre lang war vor allem der Große immer sehr sehr früh und vor uns wach. Wir frühstücken, die Kinder ziehen sich an und machen sich abmarschbereit.
7:30 Uhr
Der Papa kommt wie jeden Morgen zu uns und holt die Kinder ab. Leider hat die Kleine wiedermal einen emotionalen Meltdown beim Abschied und er verlässt mit einem schreienden und um sich schlagenden Kind, das sich keinen Schritt bewegt, und dem Großen, der pünktlich um 7:50 Uhr in der Schule sein muss und dem schon Tränen im Auge stehen, weil seine Schwester so fürchterlich wütet, das Haus. Es ist schrecklich. Als ich sie am Nachmittag frage, warum sie so außer sich war, sagt sie wie immer: "Weil ich wollte bei dir bleiben!" Solche Situationen hat man oft schon hinter sich, bevor man als Eltern überhaupt außer Haus geht.
8:00 Uhr
Ich verlasse ebenfalls die Wohnung und fahre zur Arbeit. An diesem Arbeitstag sitze ich ca. 1,5 h in einer Präsentation, da wir ein neues Programm einführen wollen und uns verschiedenste Programme zeigen lassen.
14:00 Uhr
Ich komme wieder zuhause an und hänge eine Maschine Wäsche auf, die ich programmiert habe und die fertig ist. Danach spüle ich endlich das Geschirr der letzten Tage ab, da unsere neue Geschirrspülmaschine nach einem Sicherungsausfall einen Fehler anzeigt, den ich nicht selbst beheben kann. Auf den Reparaturdienst muss ich nun mehr als eine Woche warten. Ätzend!
14:30 Uhr
Das Handy klingelt, auf dem Display erscheint die Schule des Großen. Ich kriege einen kleinen Herzkasper, weil ich seit seinem Unfall im Hort mit Folge Nasenbeinbruch immer an das Schlimmste denke. Aber seine Erzieherin wollte mir nur mitteilen, dass die Schnupperstunde der Fußball-AG heute ausfällt. Was gut zu wissen war, weil ich ihn eigentlich direkt vom Sportplatz abholen wollte.
15:00 Uhr
Ich habe mir etwas zu essen gemacht und sitze auf dem Sofa. Kurze Pause für's Essen und Social Media.
15:30 Uhr
Ich breche zur Schule auf und hole den Großen ab. Als wir die Schule verlassen, wirkt er schlapp und blass. Ich frage ihn, was er hat und ob ich ihn schnell nach Hause bringen und danach erst die Kleine abholen soll. Nein, er ist nur schlapp und er will mitkommen. Also auf zur Kita. Ich sehe aber, dass es ihm nicht gut geht. Da er selten kränkelt, merkt man sofort, wenn er nicht auf der Höhe ist. Morgens war noch nichts.
16:00 Uhr
Wir sind in der Kita der Kleinen angekommen. Da sie noch seelenruhig zu Ende malt, setze ich mich zu ihr und warte. Sie hat gerade einen unglaublichen Schub beim Malen gemacht und malt jetzt richtig schön und gut.
16:30 Uhr
Wir verlassen die Kita und gehen zum Eis essen in unser Stamm-Cafè. Wegen eines miniklitzekleinen Anlasses bekommt die Kleine auf einmal schlechte Laune und wird total grätig. Sämtliche Angebote, Kompromisse und Beschwichtigungsversuche meinerseits scheitern. Sie weigert sich, vom Cafè loszugehen. Wir warten. Da ich sehe, dass es dem Großen nicht gut geht, möchte ich schnell nach Hause kommen und versuche, sie zum Aufstehen zu bewegen. Der arme Große muss warten und sich angiften lassen. Irgendwann darf ich sie endlich in den Fahrradkindersitz setzen; ihren Roller klappe ich zusammen und packe ihn ins Körbchen. Wir gehen nach Hause, sie motzt immer noch herum.
17:15 Uhr
Wir sind an unserem Wohnhaus angekommen und ich will schnell mit den Kindern nach oben. Wir schließen unsere Räder/ Roller an - und da fällt die Kleine mit ihrem Roller im Hausflur um. Das Geschrei ist groß, der neue Anlass wird genutzt, um wieder herumzuwüten. Zur Erinnerung: sie ist 5 1/4 Jahre alt (und erinnert mich in ihren Ausbrüchen an den Großen im Alter von 1,5 - 3,5 Jahren). Da ich sie absolut nicht zum Aufstehen und Hochkommen bewegen kann, MUSS ich mich jetzt erstmal um den Großen kümmern. Ich bringe ihn hoch in die Wohnung, setze ihn auf's Sofa, stelle ihm Essen und Trinken hin, messe Temperatur (nichts) und spreche kurz mit ihm. Er hat keine Schmerzen oder sonstiges, fühlt sich nur sehr schlapp. Er sieht angeschlagen aus. Im Hintergrund höre ich die Kleine im Hausflur schreien, aber es geht jetzt gerade nicht anders.
Ich weiß, dass die Kleine, wenn ich sie jetzt in die Wohnung bringe, dem Großen keine Ruhe gönnen wird. Deshalb frage ich ihn, ob es okay für ihn ist, wenn ich noch kurz mit der Kleinen etwas einkaufen gehe. Es ist okay und so verlasse ich die Wohnung wieder und gehe wieder runter zur wütenden Kleinen. Ich sage ihr, dass wir zusammen einkaufen gehen und wundersamerweise hört das Geschrei auf.
Wir gehen los und sie hat super gute Laune beim Einkaufen und auf dem Rückweg;-). Während ich selbst total traurig bin, dass ich mich nicht angemessen um mein angeschlagenes Kind kümmern kann, sondern nur um das (nun nicht mehr) wütende, aufmerksamkeitsheischende Kind kreise. Es sogar allein zuhause lasse, um es vor dem Geschwisterkind zu schützen. Keine schöne Situation im Elterndasein! Wir sind vielleicht 20 Minuten weg und mit dem Großen ist alles okay, als wir wiederkommen. Er hat sogar alle Snacks aufgegessen.
18:00 Uhr
Wir sind wieder zuhause, ich packe aus, mache Abendbrot, die Kinder essen, der Papa ruft kurz an, sie haben ihre Medienzeit und dann bringe ich sie ins Bett.
20:00 Uhr
Die Kinder schlafen. Ich muss noch einige Kleinigkeiten machen und einiges per WhatsApp mit dem Papa abstimmen. Zwischendurch meldet sich die Kleine nochmal, was ungewöhnlich für sie ist, weil ihr Bein weh tut. Ich massiere und sie schläft wieder ein. Ich schreibe dieses WMDEDGT und gehe wie meistens zu spät ins Bett.
Mehr #wmdedgt gibt es wie immer bei Frau Brüllen.
Mein letztes WMDEDGT? findet ihr hier.
6:30 Uhr
Der Wecker klingelt und ich stehe auf. Ich mache mich fertig, fülle die Brotdose des Großen und wecke dann die Kinder. Dass ich sie jetzt immer öfter morgens wecken muss, ist immer noch total ungewohnt für mich. Viele Jahre lang war vor allem der Große immer sehr sehr früh und vor uns wach. Wir frühstücken, die Kinder ziehen sich an und machen sich abmarschbereit.
7:30 Uhr
Der Papa kommt wie jeden Morgen zu uns und holt die Kinder ab. Leider hat die Kleine wiedermal einen emotionalen Meltdown beim Abschied und er verlässt mit einem schreienden und um sich schlagenden Kind, das sich keinen Schritt bewegt, und dem Großen, der pünktlich um 7:50 Uhr in der Schule sein muss und dem schon Tränen im Auge stehen, weil seine Schwester so fürchterlich wütet, das Haus. Es ist schrecklich. Als ich sie am Nachmittag frage, warum sie so außer sich war, sagt sie wie immer: "Weil ich wollte bei dir bleiben!" Solche Situationen hat man oft schon hinter sich, bevor man als Eltern überhaupt außer Haus geht.
8:00 Uhr
Ich verlasse ebenfalls die Wohnung und fahre zur Arbeit. An diesem Arbeitstag sitze ich ca. 1,5 h in einer Präsentation, da wir ein neues Programm einführen wollen und uns verschiedenste Programme zeigen lassen.
14:00 Uhr
Ich komme wieder zuhause an und hänge eine Maschine Wäsche auf, die ich programmiert habe und die fertig ist. Danach spüle ich endlich das Geschirr der letzten Tage ab, da unsere neue Geschirrspülmaschine nach einem Sicherungsausfall einen Fehler anzeigt, den ich nicht selbst beheben kann. Auf den Reparaturdienst muss ich nun mehr als eine Woche warten. Ätzend!
14:30 Uhr
Das Handy klingelt, auf dem Display erscheint die Schule des Großen. Ich kriege einen kleinen Herzkasper, weil ich seit seinem Unfall im Hort mit Folge Nasenbeinbruch immer an das Schlimmste denke. Aber seine Erzieherin wollte mir nur mitteilen, dass die Schnupperstunde der Fußball-AG heute ausfällt. Was gut zu wissen war, weil ich ihn eigentlich direkt vom Sportplatz abholen wollte.
15:00 Uhr
Ich habe mir etwas zu essen gemacht und sitze auf dem Sofa. Kurze Pause für's Essen und Social Media.
15:30 Uhr
Ich breche zur Schule auf und hole den Großen ab. Als wir die Schule verlassen, wirkt er schlapp und blass. Ich frage ihn, was er hat und ob ich ihn schnell nach Hause bringen und danach erst die Kleine abholen soll. Nein, er ist nur schlapp und er will mitkommen. Also auf zur Kita. Ich sehe aber, dass es ihm nicht gut geht. Da er selten kränkelt, merkt man sofort, wenn er nicht auf der Höhe ist. Morgens war noch nichts.
16:00 Uhr
Wir sind in der Kita der Kleinen angekommen. Da sie noch seelenruhig zu Ende malt, setze ich mich zu ihr und warte. Sie hat gerade einen unglaublichen Schub beim Malen gemacht und malt jetzt richtig schön und gut.
16:30 Uhr
Wir verlassen die Kita und gehen zum Eis essen in unser Stamm-Cafè. Wegen eines miniklitzekleinen Anlasses bekommt die Kleine auf einmal schlechte Laune und wird total grätig. Sämtliche Angebote, Kompromisse und Beschwichtigungsversuche meinerseits scheitern. Sie weigert sich, vom Cafè loszugehen. Wir warten. Da ich sehe, dass es dem Großen nicht gut geht, möchte ich schnell nach Hause kommen und versuche, sie zum Aufstehen zu bewegen. Der arme Große muss warten und sich angiften lassen. Irgendwann darf ich sie endlich in den Fahrradkindersitz setzen; ihren Roller klappe ich zusammen und packe ihn ins Körbchen. Wir gehen nach Hause, sie motzt immer noch herum.
17:15 Uhr
Wir sind an unserem Wohnhaus angekommen und ich will schnell mit den Kindern nach oben. Wir schließen unsere Räder/ Roller an - und da fällt die Kleine mit ihrem Roller im Hausflur um. Das Geschrei ist groß, der neue Anlass wird genutzt, um wieder herumzuwüten. Zur Erinnerung: sie ist 5 1/4 Jahre alt (und erinnert mich in ihren Ausbrüchen an den Großen im Alter von 1,5 - 3,5 Jahren). Da ich sie absolut nicht zum Aufstehen und Hochkommen bewegen kann, MUSS ich mich jetzt erstmal um den Großen kümmern. Ich bringe ihn hoch in die Wohnung, setze ihn auf's Sofa, stelle ihm Essen und Trinken hin, messe Temperatur (nichts) und spreche kurz mit ihm. Er hat keine Schmerzen oder sonstiges, fühlt sich nur sehr schlapp. Er sieht angeschlagen aus. Im Hintergrund höre ich die Kleine im Hausflur schreien, aber es geht jetzt gerade nicht anders.
Ich weiß, dass die Kleine, wenn ich sie jetzt in die Wohnung bringe, dem Großen keine Ruhe gönnen wird. Deshalb frage ich ihn, ob es okay für ihn ist, wenn ich noch kurz mit der Kleinen etwas einkaufen gehe. Es ist okay und so verlasse ich die Wohnung wieder und gehe wieder runter zur wütenden Kleinen. Ich sage ihr, dass wir zusammen einkaufen gehen und wundersamerweise hört das Geschrei auf.
Wir gehen los und sie hat super gute Laune beim Einkaufen und auf dem Rückweg;-). Während ich selbst total traurig bin, dass ich mich nicht angemessen um mein angeschlagenes Kind kümmern kann, sondern nur um das (nun nicht mehr) wütende, aufmerksamkeitsheischende Kind kreise. Es sogar allein zuhause lasse, um es vor dem Geschwisterkind zu schützen. Keine schöne Situation im Elterndasein! Wir sind vielleicht 20 Minuten weg und mit dem Großen ist alles okay, als wir wiederkommen. Er hat sogar alle Snacks aufgegessen.
18:00 Uhr
Wir sind wieder zuhause, ich packe aus, mache Abendbrot, die Kinder essen, der Papa ruft kurz an, sie haben ihre Medienzeit und dann bringe ich sie ins Bett.
20:00 Uhr
Die Kinder schlafen. Ich muss noch einige Kleinigkeiten machen und einiges per WhatsApp mit dem Papa abstimmen. Zwischendurch meldet sich die Kleine nochmal, was ungewöhnlich für sie ist, weil ihr Bein weh tut. Ich massiere und sie schläft wieder ein. Ich schreibe dieses WMDEDGT und gehe wie meistens zu spät ins Bett.
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Donnerstag, 5. April 2018
WMDEDGT? am 5. April 2018 - Osterferien
Wir sind mitten bzw. schon fast am Ende der Osterferien. In der vergangenen Woche war ich mit den Kindern allein ein paar Tage im Urlaub. In dieser Woche sind nun die Großeltern 3 Tage hier, um den Großen zu betreuen, der nicht gern in den Ferienhort geht. Zuletzt waren sie zur Einschulung des Großen in Berlin, also im September 2017. Da die Kleine seit Ostersamstag etwas kränkelt, bleibt sie vorsichtshalber ebenfalls zuhause und die Großeltern bespaßen 2 ganze und einen halben Tag beide Kinder. Da der Große sich nach einer Impfung am Dienstag schonen soll, gibt es kein aufregendes Programm.
Um 7:45 Uhr kommen die Großeltern aus ihrer nahegelegenen Ferienwohnung, damit ich zur Arbeit fahren kann. Um 8 Uhr breche ich auf, obwohl es mir nicht besonders gut geht. Aber mit 4 Leuten zuhause kann ich mich auch nicht wirklich ausruhen;-). Die Großeltern spielen mit den Kindern in der Wohnung und laufen dann zu einem kleinen See, wo man Minigolf spielen kann. Der Große wird als Sieger gekürt (zum Glück, denn er kann gerade wieder extrem schlecht verlieren), es wird am See Mittag gegessen und gegen 14:30 Uhr kommen sie wieder nach Hause. Dorthin bin ich mittlerweile von der Arbeit zurückgekehrt und mache mir etwas zu essen. Auch die Kinder haben noch Hunger.
Wir verabschieden die Großeltern, die um 15 Uhr zurück in ihren Wohnort fahren. Die Kinder sind ziemlich kaputt, also ruhen wir uns erstmal alle etwas aus. Danach fängt es an zu regnen und wir spielen und puzzeln. Der Große fängt gleich wieder an zu stänkern und zu motzen. Das habe ich in den 3 Tagen wahrlich nicht vermisst! Als der Regen aufhört, gehen wir noch kurz raus. Ich muss zur Packstation, um ein Paket abzuholen. Die Kinder nehmen ihre beiden Roller mit. Der Große hat nämlich vom Osterhasen endlich auch einen Roller* bekommen und will zukünftig damit zur Schule fahren, wie viele Grundschüler. Die Kleine hat ja seit letztem Jahr ihren "fun pro"-Roller, den sie sehr liebt und um den es oft Streit gab.
Da die Kinder Spaß haben, fahren wir noch eine kleine Runde Richtung Park und bleiben recht lange draußen. Es ist total leer und sehr viel kühler als gestern. Zuhause essen wir Abendbrot und dann bringe ich die Kinder ins Bett. Um 20:30 Uhr ist Feierabend und ich hoffe, dass es mir morgen besser geht. Dann steht schon das letzte Ferienwochenende vor der Tür und am Montag beginnt hier wieder die Schule. Wahnsinn, bis zu den Sommerferien sind es nur noch 3 Monate und dann ist schon das erste Schuljahr geschafft. Die Zeit rennt...
Mehr #wmdedgt findet ihr wie immer bei Frau Brüllen.
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Um 7:45 Uhr kommen die Großeltern aus ihrer nahegelegenen Ferienwohnung, damit ich zur Arbeit fahren kann. Um 8 Uhr breche ich auf, obwohl es mir nicht besonders gut geht. Aber mit 4 Leuten zuhause kann ich mich auch nicht wirklich ausruhen;-). Die Großeltern spielen mit den Kindern in der Wohnung und laufen dann zu einem kleinen See, wo man Minigolf spielen kann. Der Große wird als Sieger gekürt (zum Glück, denn er kann gerade wieder extrem schlecht verlieren), es wird am See Mittag gegessen und gegen 14:30 Uhr kommen sie wieder nach Hause. Dorthin bin ich mittlerweile von der Arbeit zurückgekehrt und mache mir etwas zu essen. Auch die Kinder haben noch Hunger.
Wir verabschieden die Großeltern, die um 15 Uhr zurück in ihren Wohnort fahren. Die Kinder sind ziemlich kaputt, also ruhen wir uns erstmal alle etwas aus. Danach fängt es an zu regnen und wir spielen und puzzeln. Der Große fängt gleich wieder an zu stänkern und zu motzen. Das habe ich in den 3 Tagen wahrlich nicht vermisst! Als der Regen aufhört, gehen wir noch kurz raus. Ich muss zur Packstation, um ein Paket abzuholen. Die Kinder nehmen ihre beiden Roller mit. Der Große hat nämlich vom Osterhasen endlich auch einen Roller* bekommen und will zukünftig damit zur Schule fahren, wie viele Grundschüler. Die Kleine hat ja seit letztem Jahr ihren "fun pro"-Roller, den sie sehr liebt und um den es oft Streit gab.
Da die Kinder Spaß haben, fahren wir noch eine kleine Runde Richtung Park und bleiben recht lange draußen. Es ist total leer und sehr viel kühler als gestern. Zuhause essen wir Abendbrot und dann bringe ich die Kinder ins Bett. Um 20:30 Uhr ist Feierabend und ich hoffe, dass es mir morgen besser geht. Dann steht schon das letzte Ferienwochenende vor der Tür und am Montag beginnt hier wieder die Schule. Wahnsinn, bis zu den Sommerferien sind es nur noch 3 Monate und dann ist schon das erste Schuljahr geschafft. Die Zeit rennt...
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Sonntag, 11. Februar 2018
Unser Wochenende in Bildern 9./ 10./ 11. Februar 2018 im Dorfhotel Fleesensee
Heute enden die ersten Winterferien für meinen Großen, in denen er eigentlich die Großeltern besuchen sollte, die er aber stattdessen krank zuhause verbrachte. Als Ferienabschluss war ein Wochenende an der Mecklenburgischen Seenplatte geplant, auf das sich besonders die Kleine freute. Es sollte eine kleine Abwechslung im Alltag und mal ein Entdecken eines neues Feriendomizils, nämlich des Dorfhotels Fleesensee, sein, welches immer am 1. Donnerstag im Monat verschiedene Sonderangebote offeriert, was uns letztendlich dazu brachte, diesen doch sehr teuren Ferienpark zu buchen.
Da wir Eltern leider beide krank waren, wussten wir, dass das Wochenende körperlich anstrengend werden würde. Zwar gab es eine im Preis enthaltene Kinderbetreuung, aber wenn wir endlich wiedermal in der Müritz-Region sind, die wir noch von früher her sehr lieben, möchten wir die kurze Zeit natürlich nicht nur in der Ferienwohnung verbringen. Das ebenfalls im Preis erhaltene Schwimmbad SPAworld Fleesensee konnten wir wegen unseres Krankseins leider auch nicht nutzen, zumal der Große eben erst von der ersten Mittelohrentzündung seines Lebens genesen war. Dafür wurden wir mit tollem Wetter entschädigt, mit eisiger, trockener Kälte und viel Sonne sowie einer leichten Schneedecke, die in diesem Winter in Berlin bisher ausgeblieben war.
Freitag
Nach der Anreise erkundeten wir nachmittags bei herrlichem Sonnenschein das Feriendorf, machten den Spielplatz unsicher und testeten die Kinderbetreuung in der letzten Stunde vor Feierabend. Die kleinen Kanäle und Teiche mitten im Dorfhotel waren zugefroren und die Landschaft sah einfach traumhaft aus. Wir wohnten direkt am freien Feld, so dass wir abends von unserem Fenster aus Rehe beobachten konnten. Und diese Stille - herrlich!
Samstag
Den Vormittag verbrachten wir im Bärenwald Müritz, einem tollen Ausflugsziel, wo für alte und unwürdig gehaltene Bären ein neues, artgerechtes Zuhause geschaffen wurde. Erst hatten wir etwas Bedenken, dass wir keine Bären sehen würden, da sich die Bären ja eigentlich jetzt in der Winterruhe befinden, aber da wir den Bärenwald schon von früheren Besuchen kannten, wussten wir, dass es genügend andere Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kinder darin gibt, z.B. ein Labyrinth, einen Abenteuerspielplatz, eine Höhle und viele Stationen zum Entdecken und Ausprobieren. Es sind auch neue Dinge hinzugekommen, die wir noch nicht kannten.
Es war nach anfänglicher Nörgelei ein schöner Vormittag mit viel frischer Luft und Natur. Der Bärenwald Müritz ist wirklich zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.
Am frühen Nachmittag machten wir einen Zwischenstopp in der Stadt Röbel und stellten überrascht fest, dass dieser Teil der Müritz zugefroren war. Hier haben wir schon oft im Sommer Fischbrötchen gegessen oder sind Schiff gefahren. Dieser Anblick war aber auch ganz toll.
Nach einer kleinen Stärkung ging es zurück ins Dorfhotel. Die Kleine wollte unbedingt noch einmal in den Kinderclub. Da der Große darauf keine Lust hatte, ging ich mit ihm noch ein wenig spazieren und auf den tollen Spielplatz. Einen schönen Sonnenuntergang durften wir auch bewundern. Danach waren wir echt müde von soviel Luft und Bewegung. Aber es tut so gut!
Sonntag
Um 10 Uhr mussten wir auschecken. Weil Regen vorhergesagt war, wollten wir eigentlich nach Waren ins Müritzeum fahren. Da das Wetter aber noch trocken war, disponierten wir um und besuchten die wunderschöne Kleinstadt Mirow, die wir aus vielen Urlauben schon kennen, aber trotzdem immer wieder gern besuchen. Auf der Schlossinsel kann man gut spazieren, ein Museum und (in der Saison) die Johanniterkirche besuchen, Schifffahrten machen und Fisch essen. Auch hier war der Granzower See zugefroren und die Kinder hatten ihre helle Freude daran, Eisstücke von den Bootsstegen auf die gefrorene Oberfläche des Sees zu werfen. Dieser Vormittag war auch wieder total schön.
Nach dem Mittagessen begaben wir uns auf die Rückfahrt nach Berlin und kamen rechtzeitig an, damit die Kleine noch im Kindertheater das Stück "Die Schöne und das Biest" sehen konnte. Das wollte sie unbedingt, nachdem es letzte Woche angekündigt worden war, als ich selbst mit ihr im Theater war.
Diesmal ging der Papa mit ihr hin, ich packte zuhause die Taschen aus und der Große musste sich etwas langweilen;-). Seine Schulsachen bereiteten wir aber natürlich noch vor, denn die Ferien, die so anders verlaufen sind als geplant, sind nun zuende und er ist soweit wieder fit, dass er nun hoffentlich keinen Rückfall mehr erleidet. Mehr als 2 Wochen war er krank gewesen, das ist negativer Rekord für ihn seit Ewigkeiten.
Beim Zubettbringen der Kleinen merkte man sofort das Schläfchen im Auto auf der Rückfahrt, sie schlief über eine Stunde später ein als sonst. Blöd sowas. Morgen beginnt erstmal der Alltag wieder. Wir beide sind immer noch angeschlagen (ich habe das Wochenende nur mit der Höchstdosis Schmerzmittel, Nasenspray und Halstabletten überlebt), aber die Kinder sind fit. Hoffen wir, dass es so bleibt.
Ich wünsche euch eine schöne Woche!
Mehr Wochenenden in Bildern (#wib) findet ihr wie immer bei Geborgen Wachsen.
Da wir Eltern leider beide krank waren, wussten wir, dass das Wochenende körperlich anstrengend werden würde. Zwar gab es eine im Preis enthaltene Kinderbetreuung, aber wenn wir endlich wiedermal in der Müritz-Region sind, die wir noch von früher her sehr lieben, möchten wir die kurze Zeit natürlich nicht nur in der Ferienwohnung verbringen. Das ebenfalls im Preis erhaltene Schwimmbad SPAworld Fleesensee konnten wir wegen unseres Krankseins leider auch nicht nutzen, zumal der Große eben erst von der ersten Mittelohrentzündung seines Lebens genesen war. Dafür wurden wir mit tollem Wetter entschädigt, mit eisiger, trockener Kälte und viel Sonne sowie einer leichten Schneedecke, die in diesem Winter in Berlin bisher ausgeblieben war.
Freitag
Nach der Anreise erkundeten wir nachmittags bei herrlichem Sonnenschein das Feriendorf, machten den Spielplatz unsicher und testeten die Kinderbetreuung in der letzten Stunde vor Feierabend. Die kleinen Kanäle und Teiche mitten im Dorfhotel waren zugefroren und die Landschaft sah einfach traumhaft aus. Wir wohnten direkt am freien Feld, so dass wir abends von unserem Fenster aus Rehe beobachten konnten. Und diese Stille - herrlich!
Samstag
Den Vormittag verbrachten wir im Bärenwald Müritz, einem tollen Ausflugsziel, wo für alte und unwürdig gehaltene Bären ein neues, artgerechtes Zuhause geschaffen wurde. Erst hatten wir etwas Bedenken, dass wir keine Bären sehen würden, da sich die Bären ja eigentlich jetzt in der Winterruhe befinden, aber da wir den Bärenwald schon von früheren Besuchen kannten, wussten wir, dass es genügend andere Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kinder darin gibt, z.B. ein Labyrinth, einen Abenteuerspielplatz, eine Höhle und viele Stationen zum Entdecken und Ausprobieren. Es sind auch neue Dinge hinzugekommen, die wir noch nicht kannten.
Es war nach anfänglicher Nörgelei ein schöner Vormittag mit viel frischer Luft und Natur. Der Bärenwald Müritz ist wirklich zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.
Am frühen Nachmittag machten wir einen Zwischenstopp in der Stadt Röbel und stellten überrascht fest, dass dieser Teil der Müritz zugefroren war. Hier haben wir schon oft im Sommer Fischbrötchen gegessen oder sind Schiff gefahren. Dieser Anblick war aber auch ganz toll.
Nach einer kleinen Stärkung ging es zurück ins Dorfhotel. Die Kleine wollte unbedingt noch einmal in den Kinderclub. Da der Große darauf keine Lust hatte, ging ich mit ihm noch ein wenig spazieren und auf den tollen Spielplatz. Einen schönen Sonnenuntergang durften wir auch bewundern. Danach waren wir echt müde von soviel Luft und Bewegung. Aber es tut so gut!
Sonntag
Um 10 Uhr mussten wir auschecken. Weil Regen vorhergesagt war, wollten wir eigentlich nach Waren ins Müritzeum fahren. Da das Wetter aber noch trocken war, disponierten wir um und besuchten die wunderschöne Kleinstadt Mirow, die wir aus vielen Urlauben schon kennen, aber trotzdem immer wieder gern besuchen. Auf der Schlossinsel kann man gut spazieren, ein Museum und (in der Saison) die Johanniterkirche besuchen, Schifffahrten machen und Fisch essen. Auch hier war der Granzower See zugefroren und die Kinder hatten ihre helle Freude daran, Eisstücke von den Bootsstegen auf die gefrorene Oberfläche des Sees zu werfen. Dieser Vormittag war auch wieder total schön.
Nach dem Mittagessen begaben wir uns auf die Rückfahrt nach Berlin und kamen rechtzeitig an, damit die Kleine noch im Kindertheater das Stück "Die Schöne und das Biest" sehen konnte. Das wollte sie unbedingt, nachdem es letzte Woche angekündigt worden war, als ich selbst mit ihr im Theater war.
Diesmal ging der Papa mit ihr hin, ich packte zuhause die Taschen aus und der Große musste sich etwas langweilen;-). Seine Schulsachen bereiteten wir aber natürlich noch vor, denn die Ferien, die so anders verlaufen sind als geplant, sind nun zuende und er ist soweit wieder fit, dass er nun hoffentlich keinen Rückfall mehr erleidet. Mehr als 2 Wochen war er krank gewesen, das ist negativer Rekord für ihn seit Ewigkeiten.
Beim Zubettbringen der Kleinen merkte man sofort das Schläfchen im Auto auf der Rückfahrt, sie schlief über eine Stunde später ein als sonst. Blöd sowas. Morgen beginnt erstmal der Alltag wieder. Wir beide sind immer noch angeschlagen (ich habe das Wochenende nur mit der Höchstdosis Schmerzmittel, Nasenspray und Halstabletten überlebt), aber die Kinder sind fit. Hoffen wir, dass es so bleibt.
Ich wünsche euch eine schöne Woche!
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Mittwoch, 5. Juli 2017
WMDEDGT? am 5. Juli 2017
Nach dem letzten WMDEDGT? im Mai erzähle ich euch heute wieder einmal, was ich den ganzen Tag gemacht habe. Dies ist eine monatliche Aktion des Blogs von Frau Brüllen. Diesmal gibt es aber hier keine Bilder zu sehen, weil ich schlichtweg heute keine gemacht habe.
8 Uhr
Nachdem die Kinder und der Mann die Wohnung verlassen haben, warte ich auf die Putzfrau und düse dann auch zur Arbeit. Der Große hat wie fast jeden Tag wieder herzzerreißend geweint beim Abschied.
8:30 bis 13:30 Uhr
Ich bin auf der Arbeit. Eine Kollegin feiert Geburtstag. Leider geht es mir ziemlich schlecht, ich kränkele immer noch mit meiner Sommergrippe herum. Zum Glück heute ohne Kopfschmerzen wie fast jeden Tag in den letzten 2 Wochen, dafür mit extremer Schlappheit und Muskelschmerzen. Ätzend.
14 Uhr
Zuhause angekommen, räume ich die durch die Putzfrau am Vormittag gesäuberte Wohnung wieder in den Urzustand, hänge eine vorprogrammierte Maschine Wäsche auf, räume den Geschirrspüler aus und mache mir etwas zum Mittagessen. Ich esse und sitze kurz auf dem Sofa. Ich bin sehr schlapp und mir tut alles weh.
15:15 Uhr
Ich verlasse die Wohnung Richtung Supermarkt und kaufe noch ein paar dringend benötigte Sachen ein. Normalerweise mache ich solche kleinen Einkäufe nach der Kita mit den Kindern zusammen, aber heute bekommen wir Besuch und da klappt das nicht.
15:40 Uhr
Ich bin an der Kita angekommen, unsere Verabredung sitzt schon vor'm Eingang und ich hole schnell die Kinder aus dem Kita-Garten ab. Wir gehen mit 2 Freundinnen der Kleinen (Zwillinge) und deren Mama zum Eis-Cafè.
16 Uhr
Wir essen alle zusammen Eis in unserem Stamm-Cafè nach der Kita. Noch mehr Kinder aus unserer Kita kommen dazu.
16:30 Uhr
Wir sind bei uns zuhause angekommen und ich hatte gehofft, dass die 3 Mädchen zusammen im neuen Kinderzimmer der Kleinen spielen würden und wir Mamas Zeit zum Quatschen hätten. Stattdessen klüngelte die Kleine erst mit dem einen Zwillingsmädchen, so dass das andere sich ausgeschlossen fühlte und weinte, und später war dann meine Kleine selbst andauernd frustriert und weinte lautstark, weil sie nicht wollte, dass die beiden mit ihrem Spielzeug spielen, weil sie immer genau das haben wollte, was die andere hatte oder weil sie nur mit dem einen der Mädchen spielen wollte. Es war sehr anstrengend, ich war fast nur mit Trösten und Ausgleichen beschäftigt. So eine Phase hatte der Große ca. mit 2,5 - 3 Jahren, aber nicht mehr mit über 4 Jahren.
Der Große ist derweil mit dem Mann, der extra früher Feierabend gemacht hat, in den Park Fußball spielen gegangen, und freute sich sehr über die ungewöhnliche Exklusivzeit.
18 Uhr
Der Besuch verlässt uns, ich räume auf und bereite das Abendbrot vor.
18:30 Uhr
Der Mann und der Große sind zurück und wir essen Abendbrot. Danach dürfen die Kinder noch ein wenig Handy bzw. Tablet schauen/ spielen.
19:15 Uhr
Ich fange mit dem Abendritual der Kleinen an, der Mann wenig später mit dem Großen.
20 Uhr
Die Kleine schläft.
20:30 Uhr
Der Große schläft.
FEIERABEND!
8 Uhr
Nachdem die Kinder und der Mann die Wohnung verlassen haben, warte ich auf die Putzfrau und düse dann auch zur Arbeit. Der Große hat wie fast jeden Tag wieder herzzerreißend geweint beim Abschied.
8:30 bis 13:30 Uhr
Ich bin auf der Arbeit. Eine Kollegin feiert Geburtstag. Leider geht es mir ziemlich schlecht, ich kränkele immer noch mit meiner Sommergrippe herum. Zum Glück heute ohne Kopfschmerzen wie fast jeden Tag in den letzten 2 Wochen, dafür mit extremer Schlappheit und Muskelschmerzen. Ätzend.
14 Uhr
Zuhause angekommen, räume ich die durch die Putzfrau am Vormittag gesäuberte Wohnung wieder in den Urzustand, hänge eine vorprogrammierte Maschine Wäsche auf, räume den Geschirrspüler aus und mache mir etwas zum Mittagessen. Ich esse und sitze kurz auf dem Sofa. Ich bin sehr schlapp und mir tut alles weh.
15:15 Uhr
Ich verlasse die Wohnung Richtung Supermarkt und kaufe noch ein paar dringend benötigte Sachen ein. Normalerweise mache ich solche kleinen Einkäufe nach der Kita mit den Kindern zusammen, aber heute bekommen wir Besuch und da klappt das nicht.
15:40 Uhr
Ich bin an der Kita angekommen, unsere Verabredung sitzt schon vor'm Eingang und ich hole schnell die Kinder aus dem Kita-Garten ab. Wir gehen mit 2 Freundinnen der Kleinen (Zwillinge) und deren Mama zum Eis-Cafè.
16 Uhr
Wir essen alle zusammen Eis in unserem Stamm-Cafè nach der Kita. Noch mehr Kinder aus unserer Kita kommen dazu.
16:30 Uhr
Wir sind bei uns zuhause angekommen und ich hatte gehofft, dass die 3 Mädchen zusammen im neuen Kinderzimmer der Kleinen spielen würden und wir Mamas Zeit zum Quatschen hätten. Stattdessen klüngelte die Kleine erst mit dem einen Zwillingsmädchen, so dass das andere sich ausgeschlossen fühlte und weinte, und später war dann meine Kleine selbst andauernd frustriert und weinte lautstark, weil sie nicht wollte, dass die beiden mit ihrem Spielzeug spielen, weil sie immer genau das haben wollte, was die andere hatte oder weil sie nur mit dem einen der Mädchen spielen wollte. Es war sehr anstrengend, ich war fast nur mit Trösten und Ausgleichen beschäftigt. So eine Phase hatte der Große ca. mit 2,5 - 3 Jahren, aber nicht mehr mit über 4 Jahren.
Der Große ist derweil mit dem Mann, der extra früher Feierabend gemacht hat, in den Park Fußball spielen gegangen, und freute sich sehr über die ungewöhnliche Exklusivzeit.
18 Uhr
Der Besuch verlässt uns, ich räume auf und bereite das Abendbrot vor.
18:30 Uhr
Der Mann und der Große sind zurück und wir essen Abendbrot. Danach dürfen die Kinder noch ein wenig Handy bzw. Tablet schauen/ spielen.
19:15 Uhr
Ich fange mit dem Abendritual der Kleinen an, der Mann wenig später mit dem Großen.
20 Uhr
Die Kleine schläft.
20:30 Uhr
Der Große schläft.
FEIERABEND!
Freitag, 9. Juni 2017
Frühlingsurlaub mit Highlight: dem Playmobil-FunPark
Unsere Kita hat immer in der Woche über Christi Himmelfahrt geschlossen und wir nutzten wie jedes Jahr die Möglichkeit, im schönen Monat Mai eine Woche Urlaub zu machen. Nächstes Jahr, wenn der Große in der Schule ist, wird das wegfallen oder anders aussehen, und ich werde diese Frühlingsurlaubswoche sicher vermissen. Der Clou sollte diesmal sein, dass wir eine Woche zusammen als Familie verreisen wollten und ich danach betriebsbedingt noch eine Woche inkl. Pfingsten frei haben würde, und zwar ALLEIN frei, d.h. der Rest der Familie würde in der Kita bzw. auf der Arbeit sein. Darauf hatte ich mich besonders gefreut, denn mehrere Tage am Stück allein zuhause hatte ich schon ewig nicht mehr und ich hatte mir vieles vorgenommen, sowohl obligatorische ToDo's als auch schöne Dinge für mich. Und die Krönung dieser Tage sollte meine Prag-Reise sein, die erste Reise allein und ohne Kinder, also seit über 6 Jahren. Nach der Rückkehr blieben dann noch die beiden Pfingstfeiertage, d.h. die Familie würde auch nicht zu kurz kommen. Soweit die Planung.
Gut gelaunt und erwartungsfroh fuhren wir freitags in unseren Stamm-Ferienpark und konnten gleich am ersten Nachmittag im See baden. Wir hatten diesmal ein schönes großes Ferienhaus mit einer tollen Terrasse und einem riesengroßen Garten direkt oberhalb des Sees und konnten aufgrund des tollen Wetters meist auf der Terrasse essen, was für mich der Inbegriff von Urlaub ist. Irgendwie waren die Kinder aber, obwohl sie alles kannten, sich wohlfühlten und sofort eingelebt waren, im ganzen Urlaub ziemlich schräg drauf, hatten oft schlechte Laune, reagierten heftig und waren sich untereinander überhaupt nicht grün. Der negative Höhepunkt war unser gemeinsamer Fahrradausflug, den ich auch verbloggt habe.
Wir unternahmen einiges, allerdings weniger als geplant, fuhren zu einer Familienfeier und in einen großen Freizeitpark und verbrachten auch Zeit auf der Terrasse und im Garten. Die Kinder waren ein paar Mal allein im Spielhaus, immer auf Initiative der Kleinen, und das ist schon toll, dass sie sich dies seit Weihnachten trauen. So können wir auch mal durchschnaufen. Der Nachteil ist allerdings, dass man nicht mehr ganz allein im Ferienhaus ist. Für mich persönlich macht es einen Unterschied, ob ich ganz allein bin oder noch eine Person (der Mann) anwesend ist. Richtig abschalten kann ich nur, wenn ich ganz allein bin. Bisher war es immer so, dass wir abwechselnd mit den Kindern im Spielhaus waren. Der andere hatte in der Zeit Ruhe. Nun gehen sie allein ins Spielhaus und wir sind damit zu zweit im Ferienhaus. Für mich bedeutet das weniger Entspannung. Hat alles also seine Vor- und Nachteile. Die Kleine wollte auch oft mit ihrem neuen Fahrrad eine Runde durch die Anlage drehen. Ich finde es einerseits toll, dass sie so selbstständig und mutig ist, andererseits muss man ständig schauen, wo sie ist und ggf. hinterher rennen. Das kennen wir vom Großen überhaupt nicht ;-)
Schon vor längerer Zeit hatte ich mir überlegt, dass wir vor der Einschulung des Großen nochmal ein kleines Highlight einschieben und etwas ganz Besonderes machen. Insbesondere hatte ich den Playmobil-FunPark bei Nürnberg auf dem Plan, war zwar etwas unsicher, da ich den Großen schon für zu alt dafür hielt, aber letzten Endes entschieden wir uns dafür und hatten im Anschluss an die Woche in unserem Stamm-Ferienpark noch für 2 Tage eine Ferienwohnung bei Nürnberg gebucht, um dem Playmobil-FunPark einen Besuch abzustatten. So müssten wir nicht zweimal die lange Strecke von Berlin fahren und hätten am Ende des Urlaubs ein richtiges Highlight.
Im Playmobil-FunPark
Wir kamen auch gut in unserer Ferienwohnung an und tobten uns abends noch in einem kleinen Park aus. Leider klagte die Kleine dann über Bauchschmerzen und ich befürchtete schon das Schlimmste. So kam es dann auch, gegen 23 Uhr fing sie an, sich zu übergeben und hörte erst nach 4 Uhr morgens damit auf. Was zuhause auch schon schlimm und anstrengend ist, stellt sich in einer fremden Ferienwohnung als noch schlimmer dar. Man hat keine Wechselbettwäsche, nicht genügend Handtücher, und am nächsten Tag wollten wir ja ganztägig in den Playmobil-FunPark. Ach, das war so unpassend und sie tat mir so leid. Zum Glück übergab sie sich morgens nicht mehr, war aber sehr schwach und wir schoben sie den ganzen Tag durch den Playmobil-FunPark. Zum Glück hatten wir den Buggy mitgenommen, sonst hätte ich mit ihr zuhause bleiben müssen. Sie konnte dort nichts machen, sondern saß nur schlapp drin. Es war sehr heiß und voll und als sie endlich einschlief, setzte ich mich in eine schattige Ecke und wartete einfach.
Wir waren von 11 bis 17 Uhr im Playmobil-FunPark und der Große hat mit dem Mann fast alles mitgenommen und ausprobiert. Es hat ihm wider Erwarten sehr gut gefallen, er fand es nicht zu kindisch und obwohl er nie ein Playmobil-Kind war, konnte er mit allen Sachen etwas anfangen. Der Park ist absolut empfehlenswert für kleine und auch größere Kinder, sehr vielfältig und abwechslungsreich. Er bietet jede Menge Möglichkeiten für Eltern und Kinder, selbst aktiv zu werden und ich denke, er wird auch bei mehrmaligem Besuch nicht langweilig. An dem Brückentag nach Christi Himmelfahrt, als wir dort waren, war es unglaublich voll und man musste leider bei den Hauptattraktionen recht lange anstehen. Aber der Große wartete geduldig und war gut gelaunt und so war der Tag trotz der kranken Kleinen wirklich schön für uns. Ein tolles Erlebnis und ein würdiges Highlight vor der Einschulung, so wie es gedacht war.
Am nächsten Morgen traten wir die lange Rückfahrt nach Berlin an, nachdem sich die Kleine wieder übergeben hatte. So saß ich neben ihr in Bereitschaftshaltung, aber zum Glück passierte nichts mehr. Die Fahrt, die für uns der größte Risikofaktor gewesen war, da unsere Kinder von jeher keine guten Automitfahrer waren und sind, klappte reibungslos und schnell, nach 5 Stunden inklusive Pause waren wir wieder zuhause. Tatsächlich war dies die längste Strecke, die wir jemals mit den Kindern gefahren sind.
Am Sonntag, unserem letzten gemeinsamen Urlaubstag, waren alle fit, ich war mit den Kindern ein paar Stunden allein im Garten und freute mich auf meine kommende Urlaubswoche allein zuhause, wo ich soviel machen und noch mehr ausruhen wollte. Sonntagabend klagte der Mann über Bauchweh und übergab sich alsbald. In der Nacht zu Montag war mir plötzlich speiübel und das Gleiche ging bei mir morgens um 4 Uhr los. Da die Kinder fit waren, brachte der Mann sie am Montagmorgen in die Kita, damit wir uns auskurieren konnten. Als er sie am Nachmittag wieder abholte, hatte sich der Große gerade 10 Minuten vorher übergeben und war also auch infiziert. Demnach mussten wir am Dienstag alle 4 zuhause bleiben.
Als dies feststand, hatte ich einen kleinen Nervenzusammenbruch wegen der ungeheuren Ungerechtigkeit, dass MEINE erste Urlaubswoche allein zuhause einem Magen-Darm-Virus zum Opfer fiel. Ja, es war gut, dass wir wieder zuhause waren und uns 3 das nicht in der Ferne getroffen hatte und ja, wir mussten nicht zum Arzt rennen, da ich Urlaub hatte und der Mann ja auch krank war. Trotzdem, es war himmelschreiend unfair und ich war stockunglücklich. Immerhin war es nicht das erste Mal, dass etwas, worauf ich mich so sehr gefreut hatte, nicht zustande kam. Vor ca. einem Jahr z.B. hat mir ebenfalls ein Magen-Darm-Virus zwei freie Tage zerstört. Das ist echt hart für mich, denn freie Tage allein zuhause sind für mich im Moment die einzige Möglichkeit, zu regenerieren und aufzutanken. Und nur, weil der Große so schnell wieder fit war und der Mann sich am Mittwoch wieder auf Arbeit quälte, sprang für mich letzten Endes doch noch ein einziger Tag heraus, an dem ich selbst noch unfit war und soviel zu erledigen hatte, dass ich kaum zum Sitzen kam.
Naja, und am nächsten Tag ging es in mehr oder weniger krankem Zustand nach Prag, auf meine erste Reise allein als Mama. Darüber habe ich im letzten Beitrag geschrieben. So fällt meine Bilanz der beiden Urlaubswochen leider eher negativ aus: im Ferienpark waren die Kinder mies drauf, im Playmobil-FunPark war die Kleine krank, danach haben wir alle noch ihren Magen-Darm-Virus bekommen, ich verlor meine so wichtigen freien Tage und auf meiner ersten Reise ohne Kinder war ich selbst noch krank. Das kann man sich selbst mit viel Optimismus nicht schönreden. Immerhin war das Wetter fast die ganze Zeit perfekt. Man kann halt nicht alles haben...
Fazit Nr. 1: Mit Kindern kommt es immer anders, als man denkt! Das wissen wir ja alle, aber manchmal fühlt es sich besonders ungerecht an.
Fazit Nr. 2: Der Playmobil-FunPark ist echt toll und eine Reise wert!
Gut gelaunt und erwartungsfroh fuhren wir freitags in unseren Stamm-Ferienpark und konnten gleich am ersten Nachmittag im See baden. Wir hatten diesmal ein schönes großes Ferienhaus mit einer tollen Terrasse und einem riesengroßen Garten direkt oberhalb des Sees und konnten aufgrund des tollen Wetters meist auf der Terrasse essen, was für mich der Inbegriff von Urlaub ist. Irgendwie waren die Kinder aber, obwohl sie alles kannten, sich wohlfühlten und sofort eingelebt waren, im ganzen Urlaub ziemlich schräg drauf, hatten oft schlechte Laune, reagierten heftig und waren sich untereinander überhaupt nicht grün. Der negative Höhepunkt war unser gemeinsamer Fahrradausflug, den ich auch verbloggt habe.
Wir unternahmen einiges, allerdings weniger als geplant, fuhren zu einer Familienfeier und in einen großen Freizeitpark und verbrachten auch Zeit auf der Terrasse und im Garten. Die Kinder waren ein paar Mal allein im Spielhaus, immer auf Initiative der Kleinen, und das ist schon toll, dass sie sich dies seit Weihnachten trauen. So können wir auch mal durchschnaufen. Der Nachteil ist allerdings, dass man nicht mehr ganz allein im Ferienhaus ist. Für mich persönlich macht es einen Unterschied, ob ich ganz allein bin oder noch eine Person (der Mann) anwesend ist. Richtig abschalten kann ich nur, wenn ich ganz allein bin. Bisher war es immer so, dass wir abwechselnd mit den Kindern im Spielhaus waren. Der andere hatte in der Zeit Ruhe. Nun gehen sie allein ins Spielhaus und wir sind damit zu zweit im Ferienhaus. Für mich bedeutet das weniger Entspannung. Hat alles also seine Vor- und Nachteile. Die Kleine wollte auch oft mit ihrem neuen Fahrrad eine Runde durch die Anlage drehen. Ich finde es einerseits toll, dass sie so selbstständig und mutig ist, andererseits muss man ständig schauen, wo sie ist und ggf. hinterher rennen. Das kennen wir vom Großen überhaupt nicht ;-)
Schon vor längerer Zeit hatte ich mir überlegt, dass wir vor der Einschulung des Großen nochmal ein kleines Highlight einschieben und etwas ganz Besonderes machen. Insbesondere hatte ich den Playmobil-FunPark bei Nürnberg auf dem Plan, war zwar etwas unsicher, da ich den Großen schon für zu alt dafür hielt, aber letzten Endes entschieden wir uns dafür und hatten im Anschluss an die Woche in unserem Stamm-Ferienpark noch für 2 Tage eine Ferienwohnung bei Nürnberg gebucht, um dem Playmobil-FunPark einen Besuch abzustatten. So müssten wir nicht zweimal die lange Strecke von Berlin fahren und hätten am Ende des Urlaubs ein richtiges Highlight.
Im Playmobil-FunPark
Wir kamen auch gut in unserer Ferienwohnung an und tobten uns abends noch in einem kleinen Park aus. Leider klagte die Kleine dann über Bauchschmerzen und ich befürchtete schon das Schlimmste. So kam es dann auch, gegen 23 Uhr fing sie an, sich zu übergeben und hörte erst nach 4 Uhr morgens damit auf. Was zuhause auch schon schlimm und anstrengend ist, stellt sich in einer fremden Ferienwohnung als noch schlimmer dar. Man hat keine Wechselbettwäsche, nicht genügend Handtücher, und am nächsten Tag wollten wir ja ganztägig in den Playmobil-FunPark. Ach, das war so unpassend und sie tat mir so leid. Zum Glück übergab sie sich morgens nicht mehr, war aber sehr schwach und wir schoben sie den ganzen Tag durch den Playmobil-FunPark. Zum Glück hatten wir den Buggy mitgenommen, sonst hätte ich mit ihr zuhause bleiben müssen. Sie konnte dort nichts machen, sondern saß nur schlapp drin. Es war sehr heiß und voll und als sie endlich einschlief, setzte ich mich in eine schattige Ecke und wartete einfach.
Wir waren von 11 bis 17 Uhr im Playmobil-FunPark und der Große hat mit dem Mann fast alles mitgenommen und ausprobiert. Es hat ihm wider Erwarten sehr gut gefallen, er fand es nicht zu kindisch und obwohl er nie ein Playmobil-Kind war, konnte er mit allen Sachen etwas anfangen. Der Park ist absolut empfehlenswert für kleine und auch größere Kinder, sehr vielfältig und abwechslungsreich. Er bietet jede Menge Möglichkeiten für Eltern und Kinder, selbst aktiv zu werden und ich denke, er wird auch bei mehrmaligem Besuch nicht langweilig. An dem Brückentag nach Christi Himmelfahrt, als wir dort waren, war es unglaublich voll und man musste leider bei den Hauptattraktionen recht lange anstehen. Aber der Große wartete geduldig und war gut gelaunt und so war der Tag trotz der kranken Kleinen wirklich schön für uns. Ein tolles Erlebnis und ein würdiges Highlight vor der Einschulung, so wie es gedacht war.
Am nächsten Morgen traten wir die lange Rückfahrt nach Berlin an, nachdem sich die Kleine wieder übergeben hatte. So saß ich neben ihr in Bereitschaftshaltung, aber zum Glück passierte nichts mehr. Die Fahrt, die für uns der größte Risikofaktor gewesen war, da unsere Kinder von jeher keine guten Automitfahrer waren und sind, klappte reibungslos und schnell, nach 5 Stunden inklusive Pause waren wir wieder zuhause. Tatsächlich war dies die längste Strecke, die wir jemals mit den Kindern gefahren sind.
Am Sonntag, unserem letzten gemeinsamen Urlaubstag, waren alle fit, ich war mit den Kindern ein paar Stunden allein im Garten und freute mich auf meine kommende Urlaubswoche allein zuhause, wo ich soviel machen und noch mehr ausruhen wollte. Sonntagabend klagte der Mann über Bauchweh und übergab sich alsbald. In der Nacht zu Montag war mir plötzlich speiübel und das Gleiche ging bei mir morgens um 4 Uhr los. Da die Kinder fit waren, brachte der Mann sie am Montagmorgen in die Kita, damit wir uns auskurieren konnten. Als er sie am Nachmittag wieder abholte, hatte sich der Große gerade 10 Minuten vorher übergeben und war also auch infiziert. Demnach mussten wir am Dienstag alle 4 zuhause bleiben.
Als dies feststand, hatte ich einen kleinen Nervenzusammenbruch wegen der ungeheuren Ungerechtigkeit, dass MEINE erste Urlaubswoche allein zuhause einem Magen-Darm-Virus zum Opfer fiel. Ja, es war gut, dass wir wieder zuhause waren und uns 3 das nicht in der Ferne getroffen hatte und ja, wir mussten nicht zum Arzt rennen, da ich Urlaub hatte und der Mann ja auch krank war. Trotzdem, es war himmelschreiend unfair und ich war stockunglücklich. Immerhin war es nicht das erste Mal, dass etwas, worauf ich mich so sehr gefreut hatte, nicht zustande kam. Vor ca. einem Jahr z.B. hat mir ebenfalls ein Magen-Darm-Virus zwei freie Tage zerstört. Das ist echt hart für mich, denn freie Tage allein zuhause sind für mich im Moment die einzige Möglichkeit, zu regenerieren und aufzutanken. Und nur, weil der Große so schnell wieder fit war und der Mann sich am Mittwoch wieder auf Arbeit quälte, sprang für mich letzten Endes doch noch ein einziger Tag heraus, an dem ich selbst noch unfit war und soviel zu erledigen hatte, dass ich kaum zum Sitzen kam.
Naja, und am nächsten Tag ging es in mehr oder weniger krankem Zustand nach Prag, auf meine erste Reise allein als Mama. Darüber habe ich im letzten Beitrag geschrieben. So fällt meine Bilanz der beiden Urlaubswochen leider eher negativ aus: im Ferienpark waren die Kinder mies drauf, im Playmobil-FunPark war die Kleine krank, danach haben wir alle noch ihren Magen-Darm-Virus bekommen, ich verlor meine so wichtigen freien Tage und auf meiner ersten Reise ohne Kinder war ich selbst noch krank. Das kann man sich selbst mit viel Optimismus nicht schönreden. Immerhin war das Wetter fast die ganze Zeit perfekt. Man kann halt nicht alles haben...
Fazit Nr. 1: Mit Kindern kommt es immer anders, als man denkt! Das wissen wir ja alle, aber manchmal fühlt es sich besonders ungerecht an.
Fazit Nr. 2: Der Playmobil-FunPark ist echt toll und eine Reise wert!
Sonntag, 4. Juni 2017
Allein in Prag - meine erste Reise ohne Kinder
Ich hab's getan! Ich hab es wahr gemacht und bin zum ersten Mal, seit ich Mama bin, also seit über 6 Jahren, allein verreist! Und auch heil wieder zurück gekommen...
Seit die Kleine sich auch vom Papa ins Bett bringen lässt, wenn ich nicht da bin, hatte ich mir vorgenommen, endlich mal allein wegzufahren. Die Sehnsucht danach war schon lange sehr groß, aber ohne die Sicherheit, dass die Kleine auch wirklich beim Papa einschlafen würde, konnte ich das nicht wagen. Deshalb wurde das Wegfahren, als sie das Einschlafen mit knapp 3,5 Jahren endlich zuließ, mein wichtigster Vorsatz für das Jahr 2017, der sich auf meiner Mutter-Kind-Kur nochmal festigte. Zwar klammerte sie nach der Kur extrem, hatte enorme Trennungsängste und durch akutes Mama-Vermissen ihren ersten heftigen Neurodermitis-Schub, was mir auch sehr zu schaffen machte und Gewissensbisse verursachte. Dennoch wollte ich den Weg, mich ein wenig von den Kindern "abzunabeln", langsam weitergehen, und fing deshalb nach der Kur an, nach einem kleinen Städtetrip nur für mich allein zu recherchieren. Es sollte wirklich nur kurz und nicht zu weit weg sein, mit internationalem, aber halbwegs vertrautem Flair, wo ich mich auch sicher genug fühlen würde, denn ich war ja ohnehin schon aufgeregt genug.
Meine Wahl fiel auf Prag, eine knappe Flugstunde entfernt, mit einer gut überschaubaren Altstadt, nicht zu teuer und nicht zu einschüchternd für eine Reise allein. Ich war im Oktober 2002 zuletzt in Prag gewesen, als infolge des Hochwassers im August einige Teile der nördlichen Altstadt nicht zugänglich waren. Insofern gab es noch einiges zu erkunden. Nach einigen Zweifeln meinerseits und Protesten der Kinder machte ich Nägel mit Köpfen und buchte Flug und 2 Nächte im Hotel. Selbst von den 2 Nächten wollte die Kleine mich noch runterhandeln;-). Direkt vorher stand ein Familienurlaub an, die Kinder konnten also hoffentlich genug Mama tanken, so dass ihnen mein Wegsein dann vielleicht nicht so schwer fallen würde.
Ich freute mich nur sehr verhalten, ich hätte gedacht, dass ich euphorischer sein würde. Aber erstens wird man auch ein wenig zum Angsthasen, wenn man nach so langer Zeit wiedermal was allein plant, und zweitens kann ja mit Kindern immer noch so viel dazwischen kommen. Und so wäre es auch fast gekommen: nachdem die Kleine in den letzten Urlaubstagen Magen-Darm-Grippe hatte, traf es nach unserer Rückkehr erst den Mann, dann mich und dann den Großen im Abstand von jeweils 8 Stunden. Zu dritt parallel mit Magen-Darm flachliegen - das hatten wir so noch nicht gehabt. Ich fürchtete um mein Vorhaben, war abwechselnd wütend und resigniert. Am Tag vor meiner Prag-Reise waren alle wieder halbwegs einsatzfähig, wenn auch nicht hundertprozentig fit. Ich stellte die Kinder auf meine Abwesenheit ein, aber sie weinten teilweise immer wieder, wenn ich davon erzählte. Ich konnte es auch selbst kaum glauben, dass es nun wirklich soweit sein würde.
Am Donnerstag, 1. Juni, brachte ich die Kinder in die Kita, kaufte für die Familie ein und packte dann mein Köfferchen. Ich fühlte mich körperlich nicht gut, dachte aber, die relativ kurze Reisezeit würde ich schon überstehen. Als ich zum Flughafen fuhr, musste ich schon ein paar Tränchen verdrücken. Was für eine unvertraute, verrückte, unvorstellbare Situation, die Kinder zum ersten Mal in 6 Jahren zu verlassen und 2 Nächte allein zu verbringen! Über 6 Jahre lang war ich nie ohne mindestens 1 Kind, also immer im Mama-Modus! Nicht weil ich dies so wollte, sondern weil es lange Zeit nicht anders ging.
Am Flughafen stellte sich leider heraus, dass ausgerechnet mein Flug verspätet war! Die Verspätung wurde immer größer, so dass ich bis zum endgültigen Abflug insgesamt 5 Stunden in Tegel verbrachte. Da hätte ich ja gleich mit der Bahn fahren können! Außerdem ging es mir immer schlechter, mir war übel und schummrig, ich hatte Bauchkrämpfe und der Kreislauf war nicht vorhanden. Ich war mehrfach kurz davor, wieder nach Hause zu fahren, so schlecht ging es mir. Irgendwann saß ich völlig fertig im Flieger und dachte, dann legst du dich halt 2 Tage in Prag ins Bett. Der Flug und die Fahrt zum Hotel klappten zum Glück reibungslos und am Abend war ich endlich in meinem Hotelzimmer. Ich ruhte mich etwas aus und versuchte dann nochmal, eine kleine Runde rauszugehen, musste aber nach 20 Minuten abbrechen. Es machte keinen Sinn, ich war total schlapp und kurz vor'm Umkippen. Lieber Kräfte zusammenhalten für den nächsten Tag. In der Nacht schlief ich schlecht, was vor allem an meiner körperlichen Verfassung lag. Da war ich also nun allein in Prag und konnte es überhaupt nicht genießen. Konnte wegen der Übelkeit weder lesen noch Pläne für den nächsten Tag schmieden. Aber wenigstens war ich allein und musste mich um niemanden kümmern.
Am nächsten Morgen (Freitag) ging es mir etwas besser, ich frühstückte und ruhte mich noch ein wenig aus, bevor ich um 9 Uhr loszog. Ich hatte keinen festen Plan, sondern wollte einfach sehen, was ich schaffe und wohin es mich zieht. An der Moldau entlang spazierte ich ganz langsam in Richtung Karlsbrücke und dann hinüber ins Burgviertel, ging aber bewusst nicht zur Burg hinauf, sondern wieder zurück und in die Altstadt hinein, ließ mich treiben, besichtigte Kirchen, schaute Musikern und Künstlern zu, geriet in ein buntes Roma-Festival auf dem Altstädter Ring, erfreute mich an der lebendigen, internationalen Atmosphäre und genoss es, ganz bei mir zu sein.
Es war so toll, allein, selbstbestimmt, kommunikationslos und ohne Verantwortung zu flanieren, stehen zu bleiben und weitergehen zu können, wann ich wollte, ohne mich um die Launen, den Hunger, das Tempo und die Bedürfnisse der Kinder kümmern zu müssen, ohne ständig in Habachtstellung und Bereitschaft zu sein, ohne auf hundert Sachen aufpassen oder einen halben Hausstand mitschleppen zu müssen. Auch war mir bewusst, dass ich dieses Umherlaufen und spontane Entscheiden niemals mit den Kindern machen könnte. Mit meinen geht das jedenfalls nicht. Es war wirklich herrlich, auch wenn ich mich nicht besonders fit fühlte. Dafür aber frei :-)
Gegen 14 Uhr ging ich für eine kleine Pause zurück ins Hotel, das in Laufentfernung von der Altstadt lag. Auch das war toll, sich dann eben wirklich erholen zu können und Ruhe zu haben. Später zog ich dann nochmal los, weil ich die Josefstadt erkunden wollte, die damals 2002 vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen war. Endlich konnte ich zwei Gegenstände in der Maisel-Synagoge besichtigen, die in meiner Magisterarbeit eine Rolle gespielt hatten. 2002 war das Museum leider wegen des Hochwassers geschlossen gewesen. Und der alte jüdische Friedhof ist wirklich beeindruckend!
Ich merkte aber schon, wie es mir wieder schlechter ging, und musste schweren Herzens schon vor 18 Uhr ins Hotel zurückkehren. Es half nichts, ich hatte keine Kraft, der Körper machte nicht mit. Eigentlich wollte ich in der Dämmerung nochmal raus, um die angestrahlten Bauwerke zu bewundern, aber auch dies musste ich canceln, es ging einfach nicht. Ich hatte also zwar weniger geschafft als ursprünglich geplant, aber immerhin mehr, als ich am Vortag zu hoffen wagte. Trotzdem doof. Da ist man endlich mal weg und dann wird man von Krankheiten ausgebremst. Der Magen-Darm-Virus schien noch ziemlich nachzuhängen. Aber auch diesmal war ich froh, im Hotel Ruhe zu haben und mich um nichts kümmern zu müssen.
Am Samstagmorgen frühstückte ich wieder gegen 8 Uhr und war um 9 Uhr schon im Museum "National Memorial to the Heroes of the Heydrich Terror", was sich nicht weit vom Hotel entfernt befand. Danach kaufte ich im Lego Museum noch ein Geschenk für den Großen (für die Kleine hatte ich in der Altstadt schon eine Feen-Marionette erstanden) und kehrte ins Hotel zurück, um auszuchecken. Mit dem Köfferchen machte ich mich auf den Weg zur Moldau und bestieg ein Schiff für eine einstündige Schifffahrt.
Das war perfekt für den Abreisetag und meine schlappe Konstitution. Gegen Mittag fuhr ich zum Flughafen und diesmal ging mit dem Flug alles glatt. Ich konnte den Rückflug richtig genießen, er ging viel zu schnell vorbei. In Tegel warteten der Mann und die Kinder und obwohl ich damit gerechnet hatte, dass sie fremdeln würden, traf das überhaupt nicht ein.
Sie fragten gleich nach ihren Geschenken, ich hatte ihnen ja versprochen, dass ich etwas mitbringen würde. Auf der Heimfahrt erzählten sie mir, dass sie ein paarmal geweint hätten, weil sie mich vermissten. Und dass ich jetzt erst in ein paar Jahren wieder wegfahren darf;-). Insgesamt scheint aber alles problemlos geklappt zu haben, der Mann war viel mit ihnen unterwegs gewesen (Freitag war ein Kitaschließtag gewesen), damit keine Langeweile aufkam. Zuhause war alles wie gehabt und zack, war ich wieder im Mama-Modus drin. Eine Schonfrist gibt es nicht und es wird sich auch nicht weniger gestritten oder geärgert, nur weil die Mama endlich wieder da ist...
Mir geht es heute etwas besser, ich bin aber immer noch angeschlagen und das nervt sehr. Was ich aber deutlich merke, ist, dass ich trotz der Widrigkeiten ein Stück weit mental heruntergefahren bin und mir das Alleinsein Kraft gegeben hat. Introvertierte Menschen schöpfen ja ihre Kraft aus dem Alleinsein, nicht aus der Gesellschaft anderer Menschen, und das ist bei mir sehr ausgeprägt. Ich habe das wirklich sehr gebraucht, unheimlich genossen und nehme mir vor, dies noch öfter durchzusetzen und einzufordern. Die permanente Anspannung hat nachgelassen und ein kleiner Tank hat sich in mir gefüllt. Wichtig wäre nun, solche kleinen kinderlosen Auszeiten von Zeit zu Zeit zu wiederholen, was nicht so einfach ist, weil das natürlich zu Lasten des Mannes geht, der in dieser Zeit die Allein-Verantwortung inkl. schrumpfender Kräfte hat. Ihm ging es nämlich in der Zeit auch nicht besonders gut (weshalb ich bei uns beiden an Nachwehen des Magen-Darm-Virus glaube) und er musste trotzdem alles allein managen. Diese Rolle kenne ich natürlich auch und das kostet Kraft. Damit ich Kraft tanken kann, muss also ein anderer Mensch pausenlos funktionieren und verliert Kraft, die er dann wiederum selbst auftanken muss, auf meine Kosten. Ein ewiger Kreislauf, zumindest solange die Kinder klein sind.
Obwohl ich mich ärgere, dass ich ausgerechnet bei meiner ersten Reise allein, seit ich Mama bin, nicht fit war und sie deshalb nicht hundertprozentig ausnutzen und genießen konnte, bin ich trotzdem sehr froh und dankbar, dass es endlich geklappt hat, dass ich mich getraut habe, dass Prag die richtige Wahl war und ich mich wohlgefühlt habe. Und es war herrlich und so nötig, dass ich nach über 6 Jahren mal für 2,5 Tage in meinem Rhythmus, ohne Reden, ohne Kümmern, ohne Planen, ganz für mich und bei mir sein konnte. Beim nächsten Mal dann ohne Kranksein!
Was war eure erste Reise ohne Kinder? Wie alt waren eure Kinder, wie hat das geklappt und wie habt ihr euch gefühlt? Macht ihr das regelmäßig oder braucht ihr das nicht so?
Seit die Kleine sich auch vom Papa ins Bett bringen lässt, wenn ich nicht da bin, hatte ich mir vorgenommen, endlich mal allein wegzufahren. Die Sehnsucht danach war schon lange sehr groß, aber ohne die Sicherheit, dass die Kleine auch wirklich beim Papa einschlafen würde, konnte ich das nicht wagen. Deshalb wurde das Wegfahren, als sie das Einschlafen mit knapp 3,5 Jahren endlich zuließ, mein wichtigster Vorsatz für das Jahr 2017, der sich auf meiner Mutter-Kind-Kur nochmal festigte. Zwar klammerte sie nach der Kur extrem, hatte enorme Trennungsängste und durch akutes Mama-Vermissen ihren ersten heftigen Neurodermitis-Schub, was mir auch sehr zu schaffen machte und Gewissensbisse verursachte. Dennoch wollte ich den Weg, mich ein wenig von den Kindern "abzunabeln", langsam weitergehen, und fing deshalb nach der Kur an, nach einem kleinen Städtetrip nur für mich allein zu recherchieren. Es sollte wirklich nur kurz und nicht zu weit weg sein, mit internationalem, aber halbwegs vertrautem Flair, wo ich mich auch sicher genug fühlen würde, denn ich war ja ohnehin schon aufgeregt genug.
Meine Wahl fiel auf Prag, eine knappe Flugstunde entfernt, mit einer gut überschaubaren Altstadt, nicht zu teuer und nicht zu einschüchternd für eine Reise allein. Ich war im Oktober 2002 zuletzt in Prag gewesen, als infolge des Hochwassers im August einige Teile der nördlichen Altstadt nicht zugänglich waren. Insofern gab es noch einiges zu erkunden. Nach einigen Zweifeln meinerseits und Protesten der Kinder machte ich Nägel mit Köpfen und buchte Flug und 2 Nächte im Hotel. Selbst von den 2 Nächten wollte die Kleine mich noch runterhandeln;-). Direkt vorher stand ein Familienurlaub an, die Kinder konnten also hoffentlich genug Mama tanken, so dass ihnen mein Wegsein dann vielleicht nicht so schwer fallen würde.
Ich freute mich nur sehr verhalten, ich hätte gedacht, dass ich euphorischer sein würde. Aber erstens wird man auch ein wenig zum Angsthasen, wenn man nach so langer Zeit wiedermal was allein plant, und zweitens kann ja mit Kindern immer noch so viel dazwischen kommen. Und so wäre es auch fast gekommen: nachdem die Kleine in den letzten Urlaubstagen Magen-Darm-Grippe hatte, traf es nach unserer Rückkehr erst den Mann, dann mich und dann den Großen im Abstand von jeweils 8 Stunden. Zu dritt parallel mit Magen-Darm flachliegen - das hatten wir so noch nicht gehabt. Ich fürchtete um mein Vorhaben, war abwechselnd wütend und resigniert. Am Tag vor meiner Prag-Reise waren alle wieder halbwegs einsatzfähig, wenn auch nicht hundertprozentig fit. Ich stellte die Kinder auf meine Abwesenheit ein, aber sie weinten teilweise immer wieder, wenn ich davon erzählte. Ich konnte es auch selbst kaum glauben, dass es nun wirklich soweit sein würde.
Am Donnerstag, 1. Juni, brachte ich die Kinder in die Kita, kaufte für die Familie ein und packte dann mein Köfferchen. Ich fühlte mich körperlich nicht gut, dachte aber, die relativ kurze Reisezeit würde ich schon überstehen. Als ich zum Flughafen fuhr, musste ich schon ein paar Tränchen verdrücken. Was für eine unvertraute, verrückte, unvorstellbare Situation, die Kinder zum ersten Mal in 6 Jahren zu verlassen und 2 Nächte allein zu verbringen! Über 6 Jahre lang war ich nie ohne mindestens 1 Kind, also immer im Mama-Modus! Nicht weil ich dies so wollte, sondern weil es lange Zeit nicht anders ging.
Am Flughafen stellte sich leider heraus, dass ausgerechnet mein Flug verspätet war! Die Verspätung wurde immer größer, so dass ich bis zum endgültigen Abflug insgesamt 5 Stunden in Tegel verbrachte. Da hätte ich ja gleich mit der Bahn fahren können! Außerdem ging es mir immer schlechter, mir war übel und schummrig, ich hatte Bauchkrämpfe und der Kreislauf war nicht vorhanden. Ich war mehrfach kurz davor, wieder nach Hause zu fahren, so schlecht ging es mir. Irgendwann saß ich völlig fertig im Flieger und dachte, dann legst du dich halt 2 Tage in Prag ins Bett. Der Flug und die Fahrt zum Hotel klappten zum Glück reibungslos und am Abend war ich endlich in meinem Hotelzimmer. Ich ruhte mich etwas aus und versuchte dann nochmal, eine kleine Runde rauszugehen, musste aber nach 20 Minuten abbrechen. Es machte keinen Sinn, ich war total schlapp und kurz vor'm Umkippen. Lieber Kräfte zusammenhalten für den nächsten Tag. In der Nacht schlief ich schlecht, was vor allem an meiner körperlichen Verfassung lag. Da war ich also nun allein in Prag und konnte es überhaupt nicht genießen. Konnte wegen der Übelkeit weder lesen noch Pläne für den nächsten Tag schmieden. Aber wenigstens war ich allein und musste mich um niemanden kümmern.
Am nächsten Morgen (Freitag) ging es mir etwas besser, ich frühstückte und ruhte mich noch ein wenig aus, bevor ich um 9 Uhr loszog. Ich hatte keinen festen Plan, sondern wollte einfach sehen, was ich schaffe und wohin es mich zieht. An der Moldau entlang spazierte ich ganz langsam in Richtung Karlsbrücke und dann hinüber ins Burgviertel, ging aber bewusst nicht zur Burg hinauf, sondern wieder zurück und in die Altstadt hinein, ließ mich treiben, besichtigte Kirchen, schaute Musikern und Künstlern zu, geriet in ein buntes Roma-Festival auf dem Altstädter Ring, erfreute mich an der lebendigen, internationalen Atmosphäre und genoss es, ganz bei mir zu sein.
Es war so toll, allein, selbstbestimmt, kommunikationslos und ohne Verantwortung zu flanieren, stehen zu bleiben und weitergehen zu können, wann ich wollte, ohne mich um die Launen, den Hunger, das Tempo und die Bedürfnisse der Kinder kümmern zu müssen, ohne ständig in Habachtstellung und Bereitschaft zu sein, ohne auf hundert Sachen aufpassen oder einen halben Hausstand mitschleppen zu müssen. Auch war mir bewusst, dass ich dieses Umherlaufen und spontane Entscheiden niemals mit den Kindern machen könnte. Mit meinen geht das jedenfalls nicht. Es war wirklich herrlich, auch wenn ich mich nicht besonders fit fühlte. Dafür aber frei :-)
Gegen 14 Uhr ging ich für eine kleine Pause zurück ins Hotel, das in Laufentfernung von der Altstadt lag. Auch das war toll, sich dann eben wirklich erholen zu können und Ruhe zu haben. Später zog ich dann nochmal los, weil ich die Josefstadt erkunden wollte, die damals 2002 vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen war. Endlich konnte ich zwei Gegenstände in der Maisel-Synagoge besichtigen, die in meiner Magisterarbeit eine Rolle gespielt hatten. 2002 war das Museum leider wegen des Hochwassers geschlossen gewesen. Und der alte jüdische Friedhof ist wirklich beeindruckend!
Ich merkte aber schon, wie es mir wieder schlechter ging, und musste schweren Herzens schon vor 18 Uhr ins Hotel zurückkehren. Es half nichts, ich hatte keine Kraft, der Körper machte nicht mit. Eigentlich wollte ich in der Dämmerung nochmal raus, um die angestrahlten Bauwerke zu bewundern, aber auch dies musste ich canceln, es ging einfach nicht. Ich hatte also zwar weniger geschafft als ursprünglich geplant, aber immerhin mehr, als ich am Vortag zu hoffen wagte. Trotzdem doof. Da ist man endlich mal weg und dann wird man von Krankheiten ausgebremst. Der Magen-Darm-Virus schien noch ziemlich nachzuhängen. Aber auch diesmal war ich froh, im Hotel Ruhe zu haben und mich um nichts kümmern zu müssen.
Am Samstagmorgen frühstückte ich wieder gegen 8 Uhr und war um 9 Uhr schon im Museum "National Memorial to the Heroes of the Heydrich Terror", was sich nicht weit vom Hotel entfernt befand. Danach kaufte ich im Lego Museum noch ein Geschenk für den Großen (für die Kleine hatte ich in der Altstadt schon eine Feen-Marionette erstanden) und kehrte ins Hotel zurück, um auszuchecken. Mit dem Köfferchen machte ich mich auf den Weg zur Moldau und bestieg ein Schiff für eine einstündige Schifffahrt.
Sie fragten gleich nach ihren Geschenken, ich hatte ihnen ja versprochen, dass ich etwas mitbringen würde. Auf der Heimfahrt erzählten sie mir, dass sie ein paarmal geweint hätten, weil sie mich vermissten. Und dass ich jetzt erst in ein paar Jahren wieder wegfahren darf;-). Insgesamt scheint aber alles problemlos geklappt zu haben, der Mann war viel mit ihnen unterwegs gewesen (Freitag war ein Kitaschließtag gewesen), damit keine Langeweile aufkam. Zuhause war alles wie gehabt und zack, war ich wieder im Mama-Modus drin. Eine Schonfrist gibt es nicht und es wird sich auch nicht weniger gestritten oder geärgert, nur weil die Mama endlich wieder da ist...
Mir geht es heute etwas besser, ich bin aber immer noch angeschlagen und das nervt sehr. Was ich aber deutlich merke, ist, dass ich trotz der Widrigkeiten ein Stück weit mental heruntergefahren bin und mir das Alleinsein Kraft gegeben hat. Introvertierte Menschen schöpfen ja ihre Kraft aus dem Alleinsein, nicht aus der Gesellschaft anderer Menschen, und das ist bei mir sehr ausgeprägt. Ich habe das wirklich sehr gebraucht, unheimlich genossen und nehme mir vor, dies noch öfter durchzusetzen und einzufordern. Die permanente Anspannung hat nachgelassen und ein kleiner Tank hat sich in mir gefüllt. Wichtig wäre nun, solche kleinen kinderlosen Auszeiten von Zeit zu Zeit zu wiederholen, was nicht so einfach ist, weil das natürlich zu Lasten des Mannes geht, der in dieser Zeit die Allein-Verantwortung inkl. schrumpfender Kräfte hat. Ihm ging es nämlich in der Zeit auch nicht besonders gut (weshalb ich bei uns beiden an Nachwehen des Magen-Darm-Virus glaube) und er musste trotzdem alles allein managen. Diese Rolle kenne ich natürlich auch und das kostet Kraft. Damit ich Kraft tanken kann, muss also ein anderer Mensch pausenlos funktionieren und verliert Kraft, die er dann wiederum selbst auftanken muss, auf meine Kosten. Ein ewiger Kreislauf, zumindest solange die Kinder klein sind.
Obwohl ich mich ärgere, dass ich ausgerechnet bei meiner ersten Reise allein, seit ich Mama bin, nicht fit war und sie deshalb nicht hundertprozentig ausnutzen und genießen konnte, bin ich trotzdem sehr froh und dankbar, dass es endlich geklappt hat, dass ich mich getraut habe, dass Prag die richtige Wahl war und ich mich wohlgefühlt habe. Und es war herrlich und so nötig, dass ich nach über 6 Jahren mal für 2,5 Tage in meinem Rhythmus, ohne Reden, ohne Kümmern, ohne Planen, ganz für mich und bei mir sein konnte. Beim nächsten Mal dann ohne Kranksein!
Was war eure erste Reise ohne Kinder? Wie alt waren eure Kinder, wie hat das geklappt und wie habt ihr euch gefühlt? Macht ihr das regelmäßig oder braucht ihr das nicht so?
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