Mittwoch, 24. Mai 2017

Eine Fahrradtour mit und ohne Launen

Wir sind gerade im Urlaub und haben für den Vormittag eine Fahrradtour mit den Kindern geplant. Wir wollen uns dafür 2 Fahrräder ausleihen; der Große hat sein eigenes mit und die Kleine will in den Kindersitz. Die Sonne scheint, es ist wunderbares Fahrradwetter und wir freuen uns auf eine schöne Runde um den See mit vielen Zwischenstationen. Die Strecke von ca. 9 km kennen wir schon, denn das war unsere erste gemeinsame Fahrradtour mit dem damals 4-jährigen Großen, der frisch Fahrradfahren gelernt hatte. So können wir die Kinder gut vorbereiten und sie wissen, worauf sie sich freuen können (Bisons, Spielplatz, Eisessen).

Tour 1:

Wir sind alle fertig und bereit zum Losgehen, während der Große wieder einmal beim Anziehen streikt. Trotz Klamotten-Alternativen, viel Geduld und der Aussicht auf einen schönen Tag weint er, verweigert und wälzt sich wie immer herum. Irgendwann ist er vor der Tür, wütet und beschimpft uns und sein Fahrrad, das er zum 6. Geburtstag bekam, und schreit, dass er nicht mitfährt und überhaupt, dass er gar nichts mehr mit uns machen will. Wer jetzt denkt, er wolle nur keinen Fahrradausflug machen, irrt. Diese Situation haben wir fast jeden Tag, egal ob Alltag oder Urlaub, und es wird einfach nicht besser.

Die Kleine und ich gehen schon zur Rezeption, um die Fahrräder auszuleihen. Es dauert alles ein wenig, bis die Räder angepasst sind. Der Große weint die ganze Zeit vor unserem Ferienhaus. Der Mann versucht ihn zu animieren und hat schon jetzt keine Lust mehr. Irgendwann kommen sie dann doch heulend. Der Fahrradkindersitz befindet sich auf dem größeren Fahrrad, das der Mann fahren soll. Waaahh, die Kleine will aber bei Mama sitzen! Der Sattel lässt sich nicht niedriger (für mich) einstellen. Es geht nicht. Die Kleine steht kurz vor einem Heul-Wutausbruch. Ich zeige ihr, dass ich mit dem großen Fahrrad wirklich nicht fahren kann. Sie grummelt, aber sagt dann: "Na gut, dann fahr ich bei Papa". Puh!

Der Große jammert immer noch, aber nun geht es endlich los. Das erste Stück der Tour ist eine herrliche Bergab-Strecke. Ich fahre mit dem Großen zusammen und wir brausen den Berg hinunter. Das macht Spaß und er hört auf zu meckern. Auf den ersten Kilometern sind dann tatsächlich alle ruhig und zufrieden. Die Natur ist wunderbar, aber die Anspannung steckt noch in allen drin und ich nehme nur einen Bruchteil meiner Umgebung wahr. Da unsere Starts in den Tag fast immer so anstrengend sind, lässt sich das nicht mehr so einfach abschütteln.


Wir machen eine kleine Pause an einem Skulpturen-Aussichtspunkt. Der Große möchte auf einen Säbelzahntiger klettern. Die Kleine kommt dazu und will auch oben sitzen. Das findet aber der Große nicht gut: "Immer will sie das, was ich mache!", und geht meckernd weg. Der Mann faucht irgendwas Genervtes und der Große ist noch beleidigter. Er beschimpft erneut den Papa und die ganze Welt. Die Stimmung ist schon wieder unterirdisch. Irgendwann schaffe ich es, den Großen wieder zu beruhigen, und wir fahren weiter.

Wir kommen zu einem Aussichtspunkt an einer Bisonweide. Die Kleine wollte unbedingt Bisons sehen, darauf hat sie sich die ganze Zeit gefreut. Es sind keine zu sehen. Ihre Laune rutscht in den Keller. Auf Familien-Fotos hat sie nun keine Lust mehr und knatscht vor sich hin. Zum Glück ist sie mit Snacks zufriedenzustellen. Weiter geht es wieder eine tolle Brausestrecke entlang. Auf den Wiesen am Westufer des Sees grasen cremefarbene Charolais-Kühe. Das sieht sehr idyllisch aus, ich mache Fotos, aber die Kleine hat darauf weiterhin keine Lust.


Wir machen Halt an einem Aussichtspunkt mit Kletterparcours. Leider gibt es nur einen für meine 2 Kinder. Das reicht nicht. Sie fangen an zu streiten und ärgern sich gegenseitig, bis der Große wieder schimpfend das Weite sucht. Es ist so nervend. Die Umgebung ist wunderschön und ich versuche krampfhaft, das Gute-Laune-Fähnchen hochzuhalten. Der Mann hat längst aufgegeben und gibt nur noch eskalationsfördernde Bemerkungen von sich. Wir fahren in Richtung Seepromenade und kommen zu einem Spielplatz. Dort wird konfliktfrei (!) geklettert. Beim Aufbruch merkt man allerdings schon der Kleinen an, dass etwas in ihr gärt, sie jammert, will nicht in den Kindersitz, sich nicht anschnallen lassen, keinen Helm aufsetzen. Ich glaube, sie ist müde und will zu mir, also schnalle ich sie an, aber mitfahren muss sie weiterhin beim Mann. Sie weint etwas, aber als wir Pferde sehen, geht es wieder.


Unsere letzte Station ist der Eisladen an der Seepromenade. Jeder bekommt ein leckeres Eis und wir sitzen herrlich im Schatten auf einer Bank am See. Ein Traum. Die Kleine bedient sich an meinem Eis, naja, was soll's. Wir sind jetzt echt kaputt und die zunehmende Mittagswärme wird unangenehm. Es gibt Streit ums Getränk, die Kleine gibt es nicht frei, der Große hat Durst. Wieder will sie nicht in den Kindersitz, sondern mit mir fahren bzw. es ist jetzt alles doof. Sie schreit und schimpft und bockt und verweigert. Ich versuche mit Engelszungen, sie zu beruhigen, wir wollen losfahren, es ist heiß, wir haben Hunger und noch einen Anstieg vor uns. Der Mann ist super genervt, ich rede auf die Kleine ein, sie schreit und der Große grummelt. Wir unterhalten die halbe Seepromenade mit unserem Schauspiel.

Irgendwann geht es nicht mehr, wir kriegen sonst einen Sonnenstich. Es sind nur ca. 23 Grad, aber die Sonne hat Kraft und wir sind direkt am See. Die Kleine muss jetzt in den Kindersitz, schreit, weint, tritt, tobt und boxt den Papa für den Rest der Strecke in den Rücken. Sie schnallt sich selbst den Helm ab und fährt helmlos. Das letzte Stück ist ein Anstieg, wir keuchen alle, der Große fängt an zu meckern. Der Mann strampelt mit der schreienden Kleinen den Berg hinauf. Nach insgesamt 2,5 h wieder im Ferienhaus angekommen, dirigieren wir die Kinder ins dunkle, kühle Schlafzimmer. Dort beruhigen sie sich schnell und machen erstmal Pause. Wir Eltern kümmern uns ums Mittagessen und unsere eigene Verfassung und sind fix und fertig - weniger von der Fahrradtour als vielmehr von den Launen und Befindlichkeiten der Kinder. Ein Genuss war das nicht, für keinen. Im Gegenteil. Ich erzähle dem Mann, was für Touren andere Eltern mit ihren Kindern machen, sei es mit Fahrrad, im Auto, mit dem Zug oder Flugzeug. Nichts davon würde mit unseren Kindern funktionieren. Wir hatten reichlich Proviant mit, haben Pausen gemacht, Spielgelegenheiten und Interessantes für die Kinder eingebaut, die Strecke war nicht zu schwer und sehr abwechslungsreich, das Wetter eigentlich ideal. Trotzdem kann man das nur als gescheiterten Vormittag bezeichnen.

Tour 2:

Am Nachmittag wagen wir uns nicht nochmal auf eine Familien-Fahrradtour. Da wir die Räder aber bis zum nächsten Morgen gemietet haben, sage ich zum Mann, er solle doch abends nochmal alleine die Runde um den See fahren. Das macht er und kommt nach 25 Minuten wieder. Huch, ich hatte gedacht, er genießt es und ist den ganzen Abend unterwegs. Da er schon wieder zurück ist und die Kleine schnell einschläft, kriege ich auch noch Lust auf eine Tour. Also nach kurzer Überwindung um 20:20 Uhr noch auf's Rad geschwungen, um allein die gleiche Runde wie am Vormittag abzufahren.

Ich brause den Berg hinunter und spüre die Freiheit, die Geschwindigkeit und die laue Abendluft. Die Sonne schimmert über dem See, der friedlich daliegt. Bald geht es in den Wald hinein. Ruhe und Einsamkeit umfängt mich. Zwei Hasen flüchten vor mir, ein Bussard steigt auf. Es duftet nach Blüten. Ich merke, dass ich diesen Geruch auf der Tour mit den Kindern nicht wahrgenommen hatte, so wie ich vieles nicht wahrnehme, wenn ich mit ihnen unterwegs bin. Ich empfinde viel tiefer und intensiver, wenn ich allein, ohne Kinder bin. Die frisch-grünen Blätter, die Stille des Waldes, das Bei-Mir-Sein, das Freiheitsgefühl, es ist herrlich. Ich genieße die Abendstimmung mit allen Fasern.


Ich fahre an den Skulpturen vorbei und denke mit Grauen an die Streitereien der Kinder am Vormittag. Ich treffe andere Fahrradfahrer, die ebenfalls den Abend genießen. Am Bison-Aussichtspunkt mache ich Halt, es sind immer noch keine Bisons zu sehen, aber das Panorama ist phantastisch. Es ist absolut herrlich, ich bin total glücklich. Der Blick auf den See in einer fast menschenleeren Gegend. Dann geht es mit Geschwindigkeit bergab, ich jauchze und strecke die Beine ab. Die Charolais-Kühe sind immer noch da und grasen in der Abenddämmerung. Auf der großen Wiese am See haben sich Wildgänse eingefunden, die ich eine Weile beobachte. Diese Stille!

Auch die letzte Etappe fahre ich ruhig und glücklich und lasse die Tour auf einer Bank mit Blick auf den See ausklingen. Am Wegesrand sind Getreidefelder, Vögel zwitschern, Pärchen gehen spazieren, Rennradfahrer und Inline-Skater nutzen die tollen Routen. Nach etwas über einer Stunde komme ich zuhause an und bin selig. So fühlt sich für mich Glück, Genuss und Freiheit an. Der Kontrast zu der Tour am Vormittag ist krass. Nicht nur empfinde ich es mit den Kindern viel einschränkender und weniger intensiv und nach nun 6 Jahren des Mamaseins denke ich, das wird sich auch nicht mehr ändern, sondern es ist auch höchst anstrengend, ständig zwei oder vielmehr drei Menschen in ihren Missstimmungen, Emotionen und Launen regulieren und vermitteln zu müssen. Es saugt mich aus, es kostet unheimlich viel Kraft, die mir beim Genießen schöner Momente dann fehlt. Aber bei der Abend-Tour allein habe ich mich gespürt, habe Kraft getankt und genossen. Das war so schön!


Freitag, 12. Mai 2017

Die U8 der Kleinen am 5. Mai 2017

Vor einer Woche absolvierten die Kleine und ich ihre U8, die Untersuchung um den 4. Geburtstag herum, und wieder einmal überraschte sie mich mit ihrem Verhalten. Diesmal war ich - im Gegensatz zu ihrer U7a - vorher relativ angespannt, weil die Kleine im Moment unberechenbar ist und ich befürchtet hatte, dass sie nicht kooperieren, sondern sich verweigern würde, wie sie es zuhause gerade sehr oft macht. Nun habe ich ja mit dem Großen schon viele schwierige U's absolviert, wäre aber trotzdem bei einem der derzeit heftigen Wutanfälle der Kleinen hilflos gewesen.


Wir hatten gleich den ersten Termin um 8 Uhr vor der eigentlichen Sprechstunde. Ich fing an, den Fragebogen auszufüllen und wusste von der U8 des Großen, dass die Sprechstundenhilfe gleich versuchen würde, die Kleine allein zum Seh- und Hörtest mitzunehmen. Dies verweigerte er seinerzeit, verständlicherweise, und ich rechnete auch damit, dass die Kleine nicht mitkommen würde, da sie seit meiner Mutter-Kind-Kur noch mehr an mir hängt und klammert als ohnehin schon. Pustekuchen, sie schaut kurz zu mir und trabte dann leichten Fußes mit der fremden Person mit. So unterschiedlich ist das, und es hat rein gar nichts damit zu tun, ob eine Mama "ängstlich" ist oder "nicht loslassen kann" (alles schon gehört), sondern lediglich mit dem Wesen des Kindes. Sie war bestimmt 20 Minuten weg, machte den Seh- und Hörtest mit der Sprechstundenhilfe und, wie ich hinterher erfuhr, auch den Sprach- und Maltest. Ich saß derweil allein im Wartezimmer, eine Situation, die ich so noch nie erlebt hatte. Dafür konnte ich die Fragebögen mit mehr Muße ausfüllen als bisher.


Dann durfte ich dazukommen und sie zeigte mir die Formen und Bilder, die sie gemalt hatte. Das sah alles super aus. Beim Sehtest war wohl das rechte Auge etwas schlechter, deshalb haben wir eine Überweisung zum Augenarzt bekommen. Die Kleine wurde gewogen und gemessen. Sie wiegt aktuell 16,7 kg und ist 103 cm groß. Damit hat sie den Abstand zum Großen im gleichen Alter verringert und seit der U7a ganz schön aufgeholt. Der Große wog zu seinem 4. Geburtstag 17,1 kg und war 107 cm groß. In den letzten Wochen hatte sie eine Klamottengröße fast übersprungen und wir merkten, dass sie zugelegt hatte.

Dann kam die Ärztin dazu und machte die üblichen motorischen Tests: Hüpfen, Ball werfen und fangen, auf Zehenspitzen und Hacken laufen und auf einem Bein stehen. Das klappte alles wunderbar und ich staunte über die gute Laune und Kooperation der Kleinen. Sie hatte richtig Spaß. Die ausführliche körperliche Untersuchung folgte, nachdem sich die Kleine schnell, bereitwillig und selbstständig ausgezogen hatte. Dafür brauchte der Große immer etwas Hilfe. Als sie sich auf die Liege legen sollte, war mir angst und bange, hatte doch der Große damals fürchterlich geweint, als er dies machen sollte. Aber: kein Problem mit ihr, sie schaute kurz zu mir und ließ sich dann bereitwillig im Liegen untersuchen. Körperlich ist soweit alles in bester Ordnung, bis auf ein Problem (dazu weiter unten).

Der Wortschatz der Kleinen ist super, die Aussprache einiger Konsonanten jedoch noch nicht korrekt. Ich vermute, dass die Kinderärztin uns eine Überweisung zur Logopädie ausgestellt hätte, wenn ich nicht ziemlich überzeugend vermittelt hätte, dass ich aus der Erfahrung mit dem Großen heraus glaube, dass sich diese Schwierigkeiten von selbst auflösen werden und die korrekte Aussprache mit der Zeit kommen wird. So war es nämlich beim Großen, der allerdings geringere Artikulationsprobleme hatte als die Kleine. Wir sind nun so verblieben, dass wir in einem halben Jahr nochmal extra deshalb zur Kinderärztin kommen und dann weitersehen. Das ist okay für mich, da ich eigentlich damit gerechnet hatte, dass wir den Sommer über zur Logopädie müssten.


Die für mich schwerwiegendste und auch traurigste Feststellung der U8 war die Neurodermitis-Diagnose, die bisher schon vermutet wurde, aber, da es noch keine Schübe gegeben hatte, nicht feststand. Seit einigen Wochen jedoch hat die Kleine in den Kniekehlen und den Armbeugen deutliche Neurodermitisstellen, die stark jucken, und kratzt sich besonders abends rot. Es ist eine leichte Neurodermitis und mit konsequenter Basispflege gut in den Griff zu kriegen, aber die Diagnose steht nun leider fest. Auf meine Frage, was diesen ersten größeren Schub ausgelöst haben könnte, antwortete die Kinderärztin, dass es meist entweder Infekte oder Stress sind. Und da die Kleine lange keine Infekte hatte, fiel es mir gleich wie Schuppen von den Augen: STRESS, natürlich hatte sie Stress, den vielleicht schlimmsten Stress ihres Lebens, als ich die 3 Wochen mit dem Großen auf der Mutter-Kind-Kur war und sie jeden Tag nach mir weinte und mich furchtbar vermisste. Ich musste die Tränen runterschlucken, als mir dies klar wurde. Sie tat mir so unglaublich leid, und gleichzeitig fand ich es auch so ungerecht, dass ich eine (veranlagte) Krankheit bei meinem Kind zum Ausbruch geführt hatte, nur weil ich zum ersten Mal in 6 Jahren als Mutter mal etwas für mich gemacht hatte. Das ist einfach frustrierend! Aber man sieht daran wieder einmal, wie eng Kinder mit ihren Eltern verbunden sind und wie emotionale Schwierigkeiten sich auf irgendeine Weise ihren Weg nach außen bahnen. Bei der Kleinen eben über die Haut und manchmal über den Bauch, und es tut mir im Herzen weh, dass meine Kur nun ihren ersten Neurodermitis-Schub ausgelöst hat.

Manchmal denke ich, als Mutter kann man eigentlich nur alles falsch machen. Sorgt man nicht für sich selbst, sondern ist nur für die Kinder da, wird man unzufrieden und unruhig. Tut man etwas für sich, entscheidet man sich damit automatisch temporär gegen die Kinder und kriegt meist danach die Quittung. In unserem Fall heißt es nun konsequente Basispflege der empfindlichen Haut der Kleinen und möglichst Vermeidung der schubauslösenden Faktoren. Und obwohl ich ein enormes schlechtes Gewissen habe und sehr traurig bin, dass es so gekommen ist, kann so eine Diagnose nicht für mich bedeuten, dass ich nun wieder einen Schritt zurück gehe und nichts mehr mache, was mit einem Wegsein von den Kindern verbunden ist. Ich finde es unglaublich schwer, diesen Spagat auszuhalten und eine zufriedenstellende Balance zu finden. Irgendeiner leidet immer, so meine Erfahrung.

Ich erzählte noch ein wenig von ihrer Entwicklung, z.B. dass ihre Autonomiephase erst recht spät anstrengend wurde und sie jetzt, in dem Alter, als es mit dem Großen endlich einfacher wurde, viel schwieriger zu händeln ist als früher. Also auch für die Ärztin interessante Unterschiede in der Entwicklung der beiden Geschwister.

Insgesamt verlief die ganze Untersuchung wunderbar. Die Kleine kooperierte entgegen meiner Erwartungen perfekt, machte alles bereitwillig mit, zog sich aus und an und verließ am Ende sogar schon selbstständig den Raum, als ich noch mit der Ärztin sprach. Ich sagte nur: "Sie sehen selbst, wie unterschiedlich meine Kinder sind", und sie stimmte zu. Diesmal war ich wirklich überrascht, hatte ich doch aufgrund ihres Verhaltens in den letzten Monaten durchaus anderes erwartet. Ich hatte den Eindruck, sie wollte zeigen, was sie drauf hatte. Mit einer Leichtigkeit rauschte sie durch Situationen hindurch (hinlegen, allein mitgehen), die beim Großen im gleichen Alter noch undenkbar oder sehr schwierig waren.

Nach einer Stunde waren wir fertig und kauften als Belohnung die ersten deutschen Erdbeeren von Karl's Erdbeerhäuschen, wie von ihr gewünscht. Wir liefen zum Bus und fuhren zur Kita. Auch der Abschied dort war - wider Erwarten - problemlos. Ich machte mich auf den Weg zur Arbeit und staunte noch lange über mein kleines Mädchen. Die U8 lief super, auch wenn die Neurodermitis ein Wermutstropfen ist. Also, nicht die Neurodermitis an sich, sondern dass höchstwahrscheinlich meine Mutter-Kind-Kur den ersten größeren Schub bei ihr ausgelöst hat. Daran habe ich immer noch zu knabbern. Mit ihrer Artikulation werden wir weitersehen. Ansonsten ist alles bestens. Das war insgesamt sehr erfreulich, und es war auch lange nicht so anstrengend, wie die U's mit dem Großen immer für mich sind. In einem Jahr folgt die U9 und dann ist erstmal eine Weile Pause.

Montag, 8. Mai 2017

Der 4. Geburtstag der Kleinen

Am Samstag, dem 6. Mai 2017, feierte die Kleine ihren 4. Geburtstag. 4 Jahre alt ist sie nun, ein tolles, wenn auch mit ihr recht anstrengendes Alter. Damals im Jahr 2013 hatten wir ungeduldig auf sie gewartet, sie ließ sich erst Zeit und dann musste es schnell gehen. Ihre Geburt habe ich immer noch in wunderschöner Erinnerung. An ihrem Geburtstag wachte sie um 7 Uhr auf, wollte natürlich sofort aufstehen und nachsehen, was ihr der Geburtstagswichtel gebracht hatte. Also durfte sie gleich ihre Geschenke in Augenschein nehmen.


Genau wie der Große zu seinem 4. Geburtstag bekam sie ihr erstes Fahrrad, ein S.Cool Nixe, welches sie schon im Fahrradladen probegefahren war. Allerdings vorsorglich mit Stützrädern, denn es ist noch recht groß für sie und es wird noch eine Weile dauern, bis sie sich ohne Stützräder sicher genug fühlt. Dieses Geschenk war eigentlich von den Großeltern. Wir schenkten ihr das Playmobil Riesenrad, das Spiel Hexenkugel, ein Puzzle, 2 kleine Bücher, eine CD, ein Portemonnaie und einen kleinen Kinder-MP3-Player, damit sie im Auto Musik hören kann, ohne uns andere, die wir das nicht so mögen, zu stören.

Nach dem Auspacken wurde gefrühstückt und ein wenig gespielt sowie das neue Fahrrad ausprobiert, allerdings nicht mit so viel Elan wie seinerzeit der Große an seinem 4. Geburtstag, der keine halbe Stunde brachte, um selbstständig und sicher zu fahren. Obwohl die Kleine auch schon viel Laufrad gefahren ist, ist sie eben ein anderer Typ als der Große und braucht deutlich länger für Tätigkeiten, die eine gute Koordination erfordern. Vielleicht ist es ihr auch einfach nicht wichtig genug;-)

Sie wünschte sich wieder einen Ausflug zu Karl's Erdbeerhof nach Elstal, deshalb fuhren wir am späten Vormittag dorthin und verbrachten ein paar Stunden in dem Erlebnisdorf. Das mag sie immer sehr und war glücklich. Traktorbahn fahren, Kartoffelsackrutsche und vor allem Ponyreiten stehen hoch im Kurs. Die Zeit verging wie im Fluge.


Danach wollten wir eigentlich noch in unseren Garten fahren, gerieten aber in einen Stau, so dass die Zeit zu knapp geworden wäre. Deshalb entschieden wir spontan, wiedermal zu den Pferdekoppeln am Stadtrand zu fahren, um der Kleinen noch einen schönen Geburtstagsausklang zu ermöglichen. Sie liebt ja Pferde und ich liebe die Natur ringsherum und so machten wir noch einen kleinen Spaziergang. Am Nachmittag war es richtig warm geworden und so fühlte sich das wie ein Frühsommertag an, obwohl die Sonne sich nicht durchsetzte.


Am Abend drehte ich noch mit beiden Kindern und den neuen Fahrrädern eine kleine Runde durch unseren Park. Da fuhr die Kleine dann mit Lust und Elan, aber ich denke trotzdem, dass sie die Stützräder noch eine Weile behalten wird. Soll sie gern, bis sie sich sicher fühlt.


Am nächsten Tag (Sonntag) bereiteten wir vormittags die Kindergeburtstagsfeier vor und ich machte noch einen kleinen Spaziergang allein. Um 15 Uhr kamen die Gäste, drei Mädchen aus ihrer Kita-Gruppe. Die Kleine war sehr aufgeregt, immerhin hatte sie noch nie soviel Besuch, der nur ihr galt, in der Wohnung. Ihren 3. Geburtstag hatten wir extra im Garten gefeiert, da damals die Eltern der Gastkinder noch mit dabei waren.

Im Vergleich zu letztem Jahr, als die Kinder im Garten sofort zusammenfanden und sich fast komplett selbst beschäftigten, war es diesmal sehr mühsam. Alle waren recht scheu und brauchten viel Animation. Wir mussten unentwegt reden, anregen und beschäftigen. Zwar kannten sich alle untereinander, aber da die ursprüngliche Clique der Kleinen durch Gruppenwechsel dreier Kinder leider auseinandergerissen wurde, was sich auch auf die eingeladenen Gäste niederschlug, war die Atmosphäre nicht so locker und vertraut wie gehofft. Für uns war das sehr anstrengend und für die Kleine anscheinend auch, denn sie bekam gegen Ende Bauchschmerzen und machte dann gar nichts mehr mit.

Wir aßen, spielten, bemalten Tiermasken und gingen dann, als die Kinder überhaupt nicht ins gemeinsame Spiel fanden, hinunter in unseren Hausgarten, wo wir noch Topfschlagen machten und ein wenig Ball spielten. Die Kleine wurde immer öfter sauer und ein anderes Kind verhielt sich sehr fordernd, was meine Kinder zwar auch sind, aber eben nicht bei Fremden. Insgesamt war es für uns sehr anstrengend, und als alle abgeholt waren, atmeten wir auf. Zwar war die Situation nicht eskaliert wie beim 4. Geburtstag des Großen, aber die beiden 4. Geburtstage meiner Kinder werden mir nun immer in unangenehmer Erinnerung bleiben. Glücklicherweise hatte sich der Große die ganze Zeit über angenehm verhalten, obwohl er nicht im Mittelpunkt stand, und am Abend beruhigte sich die Kleine auch schnell wieder.

Die Mini-Muffins für die Kita hatte ich schon am Vormittag gebacken und heute wurde die Kleine nun noch von ihrer Kita-Gruppe gefeiert. Jetzt ist erstmal wieder 10 Monate Pause mit den Kindergeburtstagen. Zum Glück! Und ich habe nun ein 4- und ein 6-jähriges Kind. Das klingt toll!

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Freitag, 5. Mai 2017

WMDEDGT? am 5. Mai 2017 - U8 der Kleinen und Geburtstagsvorbereitungen

Nach dem letzten WMDEDGT? von der Mutter-Kind-Kur mit dem Großen mache ich wiedermal bei der Aktion von Frau Brüllen (#wmdedgt) mit und erzähle euch ein wenig von meinem Tag, dem Tag vor dem 4. Geburtstag meiner Kleinen und ihrer U8. Es war also viel los.

Um 8 Uhr hatten wir den Termin für die U8 der Kleinen, die ich nochmal gesondert beschreiben werde. Nur so viel: sie hat mich wieder einmal verblüfft, denn ich hatte nach den vielen Wutanfällen in letzter Zeit mit Verweigerung gerechnet. Nichts davon, sie kooperierte wunderbar und die Ärztin und ich waren hoch zufrieden.


Als wir nach einer Stunde fertig waren, kauften wir die ersten Erdbeeren am Erdbeerhäuschen von Karl's Erdbeerhof. Nach diesen Erdbeeren ist die Kleine immer ganz wild und es war eine schöne Belohnung für die tolle U8.


Ich brachte sie gegen 9:30 Uhr zur Kita und war um 10 Uhr auf der Arbeit, wo ich bis 14:30 Uhr  blieb.


Das ist der Blick aus meinem Bürofenster auf eine der Großbaustellen in Berlin.


Da freitags der Mann die Kinder von der Kita abholt, gehe ich nach der Arbeit immer noch einkaufen. Zwar bestellen wir den Großeinkauf beim Rewe Lieferservice, aber ein paar Dinge sind vor dem Wochenende immer noch zu holen.


Auf dem Rückweg sah ich, dass in der Zwischenzeit vor dem Markt ein schwerer Unfall passiert war. Ein Motorrad lag völlig geschrottet auf dem Gehweg, ein kaputtes Auto stand mitten auf der Fahrbahn, Polizei und Feuerwehr kamen, der Verkehr staute sich und Passanten standen herum. Schlimm!

Ich traf einen befreundeten Papa und erzählte kurz. Um 15:30 Uhr war ich zuhause, der Mann ging gerade los, um die Kinder abzuholen. Ich verräumte die Einkäufe und startete die Kuchenproduktion für den Geburtstag der Kleinen.


Als der Kuchen im Ofen war, konnte ich endlich etwas Warmes essen und eine kleine Pause machen sowie diesen Beitrag beginnen. Außerdem suchte ich die Geburtstagsdeko, Kerzen, Luftballons etc. zusammen, um abends zu dekorieren.

Als die Kinder kamen, haben wir unser normales Abendprogramm gemacht und, sobald sie im Bett waren, den Geburtstagstisch für die Kleine geschmückt und die Geschenke drapiert.


Hoffentlich wecken uns die Kinder nicht zu früh. Morgen wird die Kleine 4 Jahre alt !!