Montag, 24. November 2014

Strohwitwennacht

Zum ersten Mal Strohwitwe mit beiden Kindern über Nacht. Einmal erst habe ich bisher die beiden alleine ins Bett gebracht. Das war auch immer schwierig bis unmöglich, da das Einschlafstillen der Kleinen unvorhersehbar kurz oder lang dauerte. Und beide parallel ins Bett bringen ist im Moment noch utopisch. Also nacheinander.

Der Nachmittag und Abend verlief erstaunlich ruhig. Wir hatten den Großen gut auf die veränderte Situation vorbereitet und ihm immer wieder gesagt, dass ER jetzt der "Papa" ist, wenn der Papa verreist ist. Er kooperierte gut, spielte ein wenig allein, kümmerte sich um die Kleine und half beim Tischabräumen. Die Kleine war insgesamt auch recht entspannt. Ich habe ja immer das Gefühl, dass die Kinder besser "funktionieren", wenn nur eine erwachsene Bezugsperson greifbar ist. Sie wissen dann, an wen sie sich halten müssen, wer die Vorgaben macht und dass eben nur einer zuständig ist. Die Situation ist für sie eindeutiger und vorhersehbarer. Das vereinfacht viele Abläufe.

Nur beim Ins-Bett-Gehen streikte die Kleine und weinte und wütete wie gestern sehr. Das tut mir unglaublich leid. Ich versuchte es mit Streicheln, Kuscheln, leisem Sprechen etc., aber einige lange Minuten half nichts. Da ich aber auch unseren Erfolg, dass wir seit 10 Abenden nicht mehr einschlafstillen, nicht gefährden will, ließ ich sie nicht stillen. Sie wurde dann nach und nach ruhiger und ließ endlich Körperkontakt zu. Dann schlief sie ein. Ich weiß im Moment nicht so richtig, wie ich mit ihr weitermachen soll, wenn sie sich jetzt immer so gegen das Schlafen wehrt. Auf die Brust hat sie sich ja immer gefreut und so das Einschlafen mit etwas Angenehmem verbunden. Wenn sie nur ein bisschen meckert, ist das für mich okay, die Umstellung ist für sie auch enorm nach 18 Monaten und ich bin ja neben ihr. Aber so wütend wie sie heute war?

Der Große schlief dann mit seinem gewohnten Ritual des Vorlesens und Abwartens ein. Ich fand es sehr schön, dass er das bei mir genauso zuließ wie beim Papa, der ihn sonst immer ins Bett bringt. Und selbst nach ca. 2 Jahren selbstständigen Einschlafens bin ich immer wieder aufs Neue verblüfft, dass dieses Kind, bei dem lange Zeit davon nicht einmal ansatzweise zu träumen war, es tatsächlich täglich immer wieder schafft. Dass er eine Einschlafbegleitung braucht, finde ich legitim und verständlich. Nun bin ich gespannt, wie die Nacht und der Morgen verläuft. Der Große schläft normalerweise durch, wacht aber meist sehr früh auf. Das fängt dann immer der Papa ab. Die Kleine ruft mich irgendwann und wir dösen oft etwas länger. Morgen früh muss ich alle für die Kita bzw. Arbeit fertig machen, ohne in Hektik zu verfallen und möglichst ohne schweißgebadet auf Arbeit anzukommen. Ich erinnere mich noch mit Grausen daran, wie ich den Großen damals allein für die Kita fertig machen musste, ohne den Zeitdruck der Arbeit zu haben. Aber vielleicht übernimmt er morgen früh wieder die Papa-Rolle. Es wäre schön.

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