Der Tag war sehr anstrengend für mich. Es war noch einmal schlechter als gestern. Die Kleine hat einmal erbrochen, war aber wieder unglaublich schlapp, müde und sehr jammerig. Sie hat zweimal auf mir geschlafen und einmal in ihrem Bett. Ansonsten hing sie an und auf mir und wollte herumgeschleppt werden. Nur auf dem Schoß sitzen ging so gut wie gar nicht. Papa und Bruder gingen auch nur in ganz vereinzelten Momenten. Mama wurde 95% des Tages gebraucht.
Das geht an die Substanz und bringt mich innerhalb kurzer Zeit an die Grenzen meiner Kräfte und Nerven. Ich liebe sie über alles und trage sie wirklich viel und gern, aber ohne die Möglichkeit, mal Abstand zu haben, wird mir der Kontakt, ihre Abhängig- und Bedürftigkeit schnell zuviel. Vor allem, wenn sie auf dem Arm noch jammert, aber auch nicht woanders hin will. Da kann man sich die Kinderbetreuung und -erziehung noch so gleichberechtigt aufteilen, aber ein krankes Kind will (zumindest hier) NUR die MAMA. Der Papa versucht alles, hat aber keine Chance. Nur im Kinderwagen durfte er sie ein wenig spazierenfahren.
An Tagen wie diesen merke ich meine Hochsensibilität deutlich. Ich bräuchte mal eine Pause, Abstand, Ruhe. Ich bin innerlich sehr gereizt, unterdrücke das aber weitestgehend, um dem kranken Kind die nötige Ruhe zu geben. Ich bin für die Kleine da, möchte sie aber am liebsten jemandem auf den Arm geben und flüchten. Ich manage die Krise, aber ich leide. Und wenn so ein Zustand länger anhält, hinterlässt er Spuren. Die Krankheit der Kleinen wird bald überstanden sein. Aber ein vergleichbarer - langanhaltender - Zustand war das erste Babyjahr des Großen. Oder vielmehr die ersten anderthalb Jahre. Das hat Spuren hinterlassen. Verständlicherweise.
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