Montag, 18. Januar 2016

Liebenswerte Macken meiner Kinder

Die Januar-Linkparty des Blogs Verflixter Alltag hat das Thema "Liebenswerte Macken". Beim Lesen des Aufrufes dachte ich, ich könnte sofort einen Beitrag runterschreiben, aber ich musste dann doch richtig überlegen und über Tage hinweg sammeln, weil mir auf Anhieb gar nicht soviel einfiel. Ich glaube ja, dass man schon sehr früh Eigenarten und Charakterzüge von Kindern und damit auch die Unterschiede von Geschwistern erkennen kann. Aber vielleicht ist das auch nur bei Kindern mit sehr ausgeprägtem Charakter so? Mir fällt es nicht schwer, über Wesenseigenheiten und Charakterzüge meiner Kinder zu schreiben, aber Macken? Macken sind ja eher etwas Veränderliches, während Charaktereigenschaften eher feststehend sind. Wo ist die Grenze? Bei meinem Großen kommt hinzu, dass ich einige seiner "Eigenarten", die andere als Macken bezeichnen würden (z.B. seine Probleme mit kratzenden Klamotten) eindeutig auf die Hochsensibilität zurückführe und sie deshalb nicht als Macken ansehe, sondern als zu seinem Wesen dazugehörig. Genauso ist es bei seiner Abneigung gegen Veränderungen und Übergänge, seiner Wut beim Verlieren im Spiel und seinem Ruhebdürfnis. Eine Macke ist auch etwas, über das ich schmunzele und Scherze machen kann, z.B. über den Quatsch oder die (im Vergleich zum Großen) vielen Dummheiten, die die Kleine so macht. Das kann und mag ich über viele der Besonderheiten des Großen nicht machen, weil ich sie ernst nehme. Insofern ist es manchmal schwierig, eine Unterscheidung zu treffen, und deshalb würde ich am Großen weniger Macken festmachen wollen als an der Kleinen. Seine Eigenheiten sehe ich tatsächlich eher als feste Charaktereigenschaften, während die Eigenheiten der Kleinen eher mehr oder weniger liebenswerte Macken und damit potentiell veränderlich sind. So empfinde ich es jedenfalls bisher. Ich bin gespannt, ob sich das im Laufe der Zeit noch verändert.

Großer (4 Jahre 10 Monate):

- das Abendprogramm mit dem Papa muss täglich genau gleich durchgezogen werden, inklusive Rückenkraulen und genauer Reihenfolge etc. (Wenn ich ihn ausnahmsweise mal ins Bett bringe, klappt es aber auch, wenn ich was anders mache.)
- möchte gern von mir "gelaust" werden, d.h. ich soll ihm den Kopf kraulen und die Kopfhaut kratzen (dazu muss man sagen, dass er sonst überhaupt nicht gern angefasst, gestreichelt oder gekuschelt wird). Das "Lausen" rührt noch von unserer Läuseerfahrung vor einem Jahr her und dass ich seitdem die Kinder regelmäßig absuche.
- ist sehr kitzelig und will auch regelmäßig ausgekitzelt werden, allerdings schlägt das Lachen beim Kitzeln und Toben blitzschnell um in Weinen, wenn es zuviel wird
- steht oft direkt vor einer Sache und sieht sie nicht
- wenn er sich selbst wehgetan hat, ist immer ein anderer schuld, der ihn - Zitat - "abgelenkt" hat
- wenn ein Tröpfchen in die Unterhose gegangen ist, schaut er mich mit einem ganz bestimmten Blick an, so dass ich Bescheid weiß und ihn ohne Erwähnung umziehe

Kleine (2 Jahre 8 Monate):

- öffnet einen Joghurtbecher und isst grundsätzlich entweder nur einen Löffel oder gar nichts (ähnlich bei vielen anderen Dingen außer Süßigkeiten;)) oder wünscht sich etwas zum Abendbrot und rührt dann keinen Bissen an
- kurz bevor sie im Auto einschläft, legt sie ihr Beinchen auf mein Bein (ich sitze neben ihr); abends beim Einschlafen legt sie ihren Arm über meinen Hals
- lässt am Esstisch gern Sachen runterfallen, man weiß nicht genau, ob aus Versehen oder absichtlich, tut aber ganz naiv
- will am Tisch immer "neben Mami" sitzen
- besteht abends darauf, im Bett die Zähne geputzt zu kriegen
- ist lauffaul, läuft aber kurioserweise bereitwilliger und ausdauernder, wenn man allein mit ihr unterwegs ist (ohne den Großen)
- bestimmt ganz genau, wer sich wann um sie kümmern (anziehen etc.) soll und sagt auch genau, was sie anziehen will
- räumt gern mein Portemonnaie aus und verteilt sämtliche Karten
- liebt es, immer und immer wieder Fotos auf dem Handy anzuschauen und erzählt auch dazu, wo was gewesen ist
- fragt mich immer wieder nach den Namen der Mamas und Papas der Kitafreunde und anderer Bekannter, kann das ewig durchkauen
- hasst Haarewaschen
- findet es zwar spannend, Spangen und Zopfgummis im Haar zu haben, entfernt sie aber nach kurzer Zeit selbst wieder
- zieht gern alle möglichen Schuhpaare aus dem Schuhschrank raus und trägt sie dann in der Wohnung spazieren (inkl. Gummistiefel)
- ist sehr eifersüchtig, sowohl auf ihren Bruder als auch auf andere Kinder, die ich auf den Arm nehme, und kreischt oder weint dann schnell
- manchmal beißt sie vor Begeisterung oder wenn sie ihre Zuneigung ausdrücken will und erschreckt sich dann selbst

Die nervigste Macke beider Kinder ist aber: sie müssen grundsätzlich auf die Toilette (gern auch großes Geschäft), wenn wir am Esstisch sitzen. Sonst können sie übrigens stundenlang aushalten;). Da unsere Mahlzeiten sowieso schon selten länger als 10 Minuten andauern, ist es besonders frustrierend, davon noch 5 Minuten mit einem oder beiden Kindern auf dem Klo zu verbringen. Kann man eigentlich nur mit Humor nehmen, klappt aber leider nicht immer;)

Sollten mir noch aktuelle Macken ein- oder auffallen, werde ich diese Liste ergänzen oder vielleicht mit einigem Abstand nochmal eine neue Aufzählung schreiben. Es ist mir jedenfalls - schwergefallen, das muss ich sagen.

Für mehr Macken schaut bei Verflixter Alltag rein.

2 Kommentare:

  1. Schön, dass Du auch diesmal wieder dabei bist :-)
    Die Macke mit dem Toilettengang kenne ich auch. Allerdings nicht, wenn ich esse, sondern wenn das Wölkchen am futtern ist (sprich: wenn ich stille). Sobald ich sie angelegt habe kann ich darauf wetten, dass Wirbelwind zur Toilette rennt und sagt "Ich muss mal kacken". Timing.
    LG Wiebke

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    1. Hihi, typisch, das scheint bei euch so ein Aufmerksamkeitsding zu sein.
      Macht ja immer Spaß, Deine Linkparty. Und man entdeckt neue Blogs dabei...
      Liebe Grüße!

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