Freitag, 28. August 2015

Die Angst vor dem zweiten Schreibaby

Als ich im August 2012 mit der Kleinen überraschend schwanger wurde, war meine größte Angst weniger, ob und wie wir das mit 2 Kindern hinkriegen, sondern dass es erneut ein Schreibaby* wird. Zwar hatte von allen Schreibaby-Eltern, die ich persönlich kenne, niemand zwei von der Sorte, aber eine Garantie gibt es natürlich nicht und wie man hier lesen kann, existieren diese Fälle tatsächlich. Das tut mir wahnsinnig leid für die Betroffenen und ich vermag mir nicht vorzustellen, wie man das schafft, noch dazu, wenn das größere Kind noch zuhause ist. Oder das ältere Kind, wie in unserem Fall, ein solch forderndes, anstrengendes Kind ist. Die Feststellung der Autorin des erwähnten Textes, nämlich "Warum sollte das Zweite soviel anders sein als das Erste?" war auch meine größte Befürchtung in der Schwangerschaft mit der Kleinen. An den Mythos des pflegeleichten Babys konnte ich irgendwie nicht mehr glauben, obwohl ich ja um mich herum viele dieser Babys sah. Insgeheim hoffte ich natürlich trotzdem, dass die Kleine anders würde als der Große.

Diese Angst und Ungewissheit zusammen mit dem Wissen um meine Verzweiflung und Überforderung im ersten Babyjahr des Großen war übrigens der wichtigste Grund dafür, dass sich mein Mann für eine Elternzeit von 13 Monaten inklusive Kitaeingewöhnung entschied. Da war nicht mehr die Hoffnung und der Wunsch, eine schöne gemeinsame Elternzeit zu erleben, zu reisen, Ausflüge zu machen und das Baby überall hin mitzunehmen. Diese Vorstellung hatte sich in der Elternzeit mit dem Großen radikal zerschlagen. Da war nur noch die Sorge, dass das zweite Kind genauso anstrengend sein würde und wir ebenso verzweifelt und erschöpft wären wie beim Großen, nur dass wir dann noch ein Kleinkind von gerade mal 2 Jahren zu versorgen hätten. Obwohl ich auch hier wieder nicht auszurottende Gedanken hatte wie "Das muss ich doch allein hinkriegen!" und gegen so eine lange Elternzeit plädierte, setzte mein Mann sich durch. Ich glaube, er wusste, dass weder er selbst noch ich das ohne Hilfe und ohne Schaden an Leib und Seele schaffen würden, schließlich hatten wir niemanden, der mal mit dem Baby spazieren geht, der mal das ältere Kind von der Kita abholt oder im Haushalt hilft. Also setzte sich die Vernunft und Vorsorge gegen jegliche finanziellen und Joberwägungen durch.

Ich weiß nicht, warum, aber als sich herausstellte, dass mein zweites Kind (wie gehofft) ein Mädchen wird, nahm meine Angst bezüglich eines Schreibabys etwas ab. Es wird ja oft behauptet, dass tendenziell mehr Jungen Schreibabys sind als Mädchen, weil das Nervensystem von Jungen noch nicht so ausgebildet ist wie bei Mädchen. Im Netz gibt es dazu widersprechende Aussagen (siehe hier und hier). In meinem privaten Umfeld sind tatsächlich unter den mir bekannten Schreibabys etwas mehr Jungen als Mädchen. In meiner virtuellen Blase dagegen scheinen es mehr Mädchen zu sein. Irgendwie hatte ich immer das rein subjektive Gefühl, Mädchen-Babys sind ausgeglichener als Jungen und deshalb entspannte ich mich ein wenig, als klar war, es wird ein Mädchen. Die Kleine war auch im Bauch bis zum Schluss viel ruhiger als der Große, der immer mit äußerster Vehemenz gegen die Begrenzung gekämpft hatte. Allerdings reagierte sie sehr sensibel darauf, wenn ich mich aufregte oder unruhig war.

Überhaupt war die Schwangerschaft mit ihr durchaus schwieriger und anstrengender gewesen als mit dem Großen. Erst war es die Überraschung, die wir zu verdauen hatten, dann folgten 5-6 sehr mühsame Wochen, mit viel Übelkeit, Müdigkeit, Schwäche und Kraftlosigkeit (was ich in dieser Dimension nicht kannte) und danach verlief die Schwangerschaft zwar medizinisch gesehen problemlos, aber durch das viele Tragen des Großen und diverse emotionale Aufs und Abs fühlte sich alles viel turbulenter an als beim Großen. Dieser hatte gerade erst die Eingewöhnung in seine zweite Kita absolviert (September-Oktober 2012) und ich musste viel Wut, Unausgeglichenheit, körperliche Aggressionen seinerseits auffangen. Glücklicherweise arbeitete ich in dieser Zeit nur einen Tag pro Woche und behielt das auch bis zum Mutterschutz mit der Kleinen (März 2013) bei, so dass ich mich wenigstens auf die Schwangerschaft etwas konzentrieren konnte, als er dann endlich in der Kita gesettelt war. Obwohl ich also rein zeitmäßig mehr Freiraum hatte als in der Schwangerschaft des Großen, die ich ohne eine einzige Krankschreibung bis zum Mutterschutz durcharbeitete, empfand ich die Monate mit der Kleinen im Bauch als unruhiger, belastender und emotional anstrengender. Was aber im Wesentlichen an den Umständen des Lebens mit dem anstrengenden Großen, anderen privaten Gegebenheiten und eben der Angst vor der Wiederholung einer schrecklichen Babyzeit lag.

Bildquelle: Pixabay

Trotz dieser als schwieriger empfundenen Schwangerschaft war die Kleine die ersten Monate nach ihrer Geburt im Mai 2013 sehr pflegeleicht und ein richtiges Anfängerbaby. Ich wusste vom ersten Tag an, dass sie kein Schreibaby ist, so wie ich beim Großen von Anfang an wusste, dass er kein pflegeleichtes Baby ist. Sie schlief viel, ließ sich ablegen, war sehr anschmiegsam und körperbetont, ich konnte sie schnell beruhigen, wenn sie schrie, sie benötigte keine Stillmarathons und machte tagsüber wirklich wenig Arbeit. Der Kontrast zur Babyzeit des Großen war riesengroß und wir konnten es gar nicht glauben, dass wir wirklich so ein Glück hatten. So wie wir es beim Großen nicht glauben konnten, dass wir so ein Pech hatten. Sie war genauso, wie ich mir ein Baby vorgestellt hatte. Allerdings brauchte sie unbedingt ihr häusliches Umfeld, um zufrieden und ausgeglichen zu sein. Eine fremde Umgebung oder ein anderer Rhythmus brachten sie sofort durcheinander und dann war sie auch schnell überreizt. Alles in allem konnte man sich aber leicht auf sie einstellen und das Leben mit ihr funktionierte gut. Und vor allem: ich war keine hilflose, überforderte, verzweifelte Mama, sondern sie zeigte mir, dass ich eine kompetente, einfühlsame, wenn auch trotzdem freiheits- und erholungsbedürftige Mama bin. Mit ziemlich genau 6 Monaten stellte sie ihren Schlafrhythmus um und schlief ab dann sogar noch weniger als der Große im gleichen Alter, was zu viel Unzufriedenheit bei ihr und uns führte. Dafür holte sie aber in motorischer und kognitiver Hinsicht alles auf, was sie in den ersten schlafintensiven Monaten "versäumt" hatte und befand sich dann vom Entwicklungsstand her nur ca. 4 Wochen hinter dem Großen (im gleichen Alter). Mit 12 Monaten startete im Mai 2014 ihre Eingewöhnung in die Kita, die mein Mann diesmal übernahm.

Ich bin sehr froh über zwei so unterschiedliche Erfahrungen, nicht nur was die Geburten und die Charaktere der Kinder, sondern auch das erste Babyjahr mit beiden Kindern betrifft, was so verschieden verlief. Meine größte Angst vor dem zweiten Schreibaby hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Die ersten Monate mit der Kleinen waren sogar ausgesprochen paradiesisch, wenn man die mal mehr, mal weniger problematische Entthronung des Großen außen vor lässt. Und was die oft geäußerte Behauptung "problematische Schwangerschaft - problematisches Kind" angeht, so kann ich für mich genau das Gegenteil behaupten. Die Schwangerschaft mit dem Großen war glücklich und intensiv -> schwieriges Kind. Die Schwangerschaft mit der Kleinen habe ich als schwieriger und emotional unruhiger empfunden -> pflegeleichtes Kind. Das ist natürlich kein allgemein gültiger Mechanismus, sondern ganz allein meine individuelle Geschichte, aber ich will damit nur zeigen, dass eben solche Mechanismen, die so oft behauptet werden, nicht zwangsläufig funktionieren. Ich bin der Meinung, dass der Grundcharakter des Kindes schon ganz früh angelegt ist (ohne damit in philosophische oder religiöse Debatten einsteigen zu wollen). Trotzdem ist jede Geschichte logischerweise individuell verschieden.

Mein erstes Kind, der Große, war ein Schreibaby und mein zweites, die Kleine, ein pflegeleichtes Anfängerbaby, zumindest das erste halbe Jahr. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass es so war und ich nochmal eine "normale" Babyzeit erleben durfte. Insofern soll meine Geschichte ein Mutmacher sein für alle, die ähnlich schwierige Erfahrungen beim ersten Kind machen mussten. Ich wollte aus diesem Grund kein zweites Kind, doch gerade dieses Kind ist es, was mir jetzt am meisten Kraft gibt. Und den Glauben an eine Geburt und Babyzeit, die auch angenehm verlaufen können, wiedergegeben hat.

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht, wie habt ihr eure Schwangerschaften empfunden und wie waren dann eure Babys? Gibt es jemanden, der mehrere Schreibabys bekam? Wie habt ihr das gemeistert?

* Ich verwende den Begriff Schreibaby hier der Einfachheit halber. Es sind Babys mit Regulationsstörungen, Kinder mit starken Bedürfnissen (High-Need) oder auch 24-Stunden-Babys. Das untröstliche Schreien ist dabei nur ein Aspekt unter vielen anderen. Die Ursachen können ganz verschiedener Natur sein und sind in vielen Fällen auch gar nicht feststellbar.

16 Kommentare:

  1. Dein Text gibt mir Hoffnung, obwohl ich mir mit einem zweiten immer noch nicht sicher bin. Wir schauen mal :-)

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    1. Ich weiß, ich kenne und schätze Deine Überlegungen, meine Liebe. Jetzt bringt ihr erstmal euer großes Projekt hinter euch und dann kommst Du hoffentlich wieder ein wenig zur Ruhe. Wann soll nochmal Dein Mini in die Kita kommen?
      Liebe Grüße!

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  2. Huhu!
    Bei uns war es genau anders herum. Jan war immer der "Liebe" und Tom das Schreikind. Und wenn ich "Schreikind" sage, dann ist das auch wirklich so gemeint. Monatelang schrie er offenbar grundlos stundenlang und ließ sich nicht beruhigen. Erst ein Besuch beim Osteopathen brachte dann spürbare Besserung, dennoch ist er auch heute noch wesentlich anstrengender als Jan.
    Anja meinte schon während der Schwangerschaft mit Tom, dass es wohl ein unruhiges Kind wird und es hat sich leider bewahrheitet.
    Ich würde behaupten, wenn Jan ein Schreikind gewesen wäre, hätte ich nicht noch eins gewollt.
    Vielen Dank für den offenen Text und schön, dass ihr nicht noch einen Schreihals bekommen habt :)

    Viele Grüße,
    Alex

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    1. Ist wirklich interessant, dass euer hochsensibler Großer kein Schreikind war. Hatte er als Baby noch andere Strategien, um abzuschalten? Oft ist es ja gerade die Reizüberflutung, mit der hochsensible Babys zu kämpfen haben und die zum Schreien führt.
      Wir wollten ja deswegen auch nicht noch ein Kind, aber wie das Leben manchmal spielt :)
      Liebe Grüße!

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  3. Hallo.
    Ich bin eine junge Mama(26 ) und hatte eine unkomplizierte schwangerschaft.
    Wir haben in dieser Zeit unser Haus umgebaut und ich hab mir selbst Stress gemacht obwohl dieser unnötig war.
    Zudem gab es aufgrund dessen partnerschaftliche Konflikte die mich emotional sehr aufgewühlt haben.
    Ansonsten hatten wir aber genausoviel Schöne Momente und haben meine Schwangerschaft sehr genossen.
    Bereits die ersten 3Tage im Krankenhaus hat mein kleiner nur geschrien.
    Ich hab es auf die noch fehlende Milchproduktion geschoben.
    Dann hatten wo 3 Wochen lang ein ruhiges Kind.
    Plötzlich begann der Horror.
    Erst schrie er nur gegen abend 2bis 3 stunden.
    Dann zog es sich bis spät in die Nacht hinein und auch tagsüber.
    Schlafen War eine Qual für ihn trotz permanentem Stillmarathon.
    Stundenlang haben wir ihn herumgetragen ...alle Mittel gegen Koliken ausprobiert....waren beim Kinderarzt und mehrmalig beim Ostheopaten.
    Alles ohne Erfolg
    Dann fing ich an im Internet zu recherchieren.
    Kaufte mir ein Buch "so beruhige ich mein kind" und einen Pucksack.
    Das brachte uns zumindest nachts Ruhe und der kleine fand dadurch endlich in den Schlaf.
    Es folgten ein stark durchstrukturierter Tagesrhythmus und Isolierung von der "öffentlichkeit".
    Dann legte sich das schreien und schwenkte um in Unruhezustände.
    Das Kind konnte Bus zum 6.monat keine Minute irgendwo allein liegen und sich beschäftigen.
    Dann der plötzliche Wandel von einem Tag auf den anderen.
    Heute ist er kaum wiederzuerkennen.
    Die Vorstellung auf ein 2.Kind?
    Immernoch nicht vorstellbar für mich.
    Die zeit des Schreckens überwiegt immernoch.
    Auch wir sind auf uns allein gestellt gewesen.
    Zwischen depressiven Phasen und tagelangem Geheule gab es auch viel Neid meinerseits gegenüber den Muttis mit den pflegeleichten Kinder .
    Ich weiß bis heute nicht wie ich das duchstehen konnte.
    Und würde anderen Eltern die dasselbe durchmachen gerne Helfen bzw Mut machen.

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    1. Hallo,
      vielen lieben Dank für Deinen Kommentar! Dein Bericht versetzt mich gleich wieder in die Zeit zurück und auch ich weiß bis heute nicht, wie ich diese Zeit überstanden habe. Sie hat mit Sicherheit viele Wunden hinterlassen. Bewusst hätten wir uns niemals für ein 2. Kind entschieden. Es ist so gekommen, aber es war wirklich auch eine harte Zeit, u.a. wegen des geringen Altersabstandes. Ich würde Dir raten, wenn ihr euch wirklich nochmal an ein zweites Kind wagt, lasst euch Zeit, damit die Erinnerungen verblassen und das große Kind schon recht selbstständig ist. Sonst kommt man auch ohne Schreibaby ganz schnell wieder an seine Grenzen mit 2 kleinen Kindern.
      Liebe Grüße und alles Gute!

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  4. Unser Schreibaby konnte nie von alleine einschlafen, höchstens wenn man mit ihr 2 Stunden im Tragetuch rumgelaufen ist. Haben vieles probiert ... Sind dann auf die Swing2sleep gestoßen! Das war unsere Rettung! http://www.swing2sleep.de

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  5. Meine zweite Tochter ist nun 8 Wochen und ist - genauso wie ihre große Schwester- ein "aufwendiges Baby" - sie wohnt quasi im Tragetuch. Ich hatte ja sehr gehofft diesesmal ein etwas pflegeleichteres Kind zu bekommen, aber ziemlich schnell stellte ich fest dass die Kleine genau die gleichen Probleme hat wie die große: Schnelle Überreizung und ständige Schlafprobleme. Ganz nah bei mir, im Tuch, ist sie meist zufrieden und die Schreizeiten haben sich drastisch reduziert, allerdings war ich irgendwann müde vom ständigen Tragen. Wir haben uns eine Federwiege gekauft, in der Hoffnung dass sie darin schläft - das tut sie auch, allerdings nur während sie wippt! Ziemlich schnell haben wir uns den swing2sleep Motor angeschafft: Für uns die beste Investition überhaupt, denn endlich kann ich mich mal hinlegen und meinen müden Rücken entspannen... und einfach mal eine Pause vom vielen Tragen und vom Baby machen, bis zur nächsten Tragetuchrunde...

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  6. Eure Beiträge sprechen mir aus der Seele . Genau wie ihr hatten wir auch ein Schreibaby . Sie ist nun 11/2 Jahre alt und war von Anfang an super anstrengend... mit so etwas hatten wir nicht gerechnet zumal auch die Schwangerschaft problemlos verlief. In dieser Zeit haben wir uns total allein im Stich gelassen gefühlt niemand konnte uns irgendwie helfen wir waren mit allem total überfordert und ich war so traurig und eifersüchtig auf die Mamas mit den “lieben“ Babys . Wir haben unsere ganze Kraft, Zuneigung, Zeit und Liebe in unsere Tochter gesteckt und ich hatte immer das Gefühl nur Wut und Aggression ihrerseits zu erfahren das hat irgendetwas in mir gebrochen und ich komm bis heute noch nicht ganz darüber hinweg... wie gern hätte ich sie einfach mal neben mich gelegt und geknuddelt doch mir erschien es so, als verträgt sie diese Nähe nicht.. Ausprobiert hatten wir auch alles, Osteopath Mittel gegen Koliken Tragetuch in dem sie zeitweise ruhig war dies bezog sich bis zum stundenlangen einschlafen neben ihr und ist auch heute noch in Ihrem Alter bemerkbar. Sie ist eine sehr aufgeweckte, impulsive und fordernde Persönlichkeit aber mittlerweile kommen wir damit gut klar und lieben sie auf jeden Fall so wie sie ist . Angst vor einen zweiten Schreibaby hätte ich auf jeden Fall auch aber der Gedanke an ein ruhiges zweites Kind macht mich neugierig und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. In unserer Krabbelgruppe sagte ich auf die Frage ob ich noch ein zweites Kind haben möchte dass ich mich erst mal von unseren ersten erholen müsste . Viele schauten mich verstört an und wussten überhaupt nicht was ich damit meine das fühlt sich für mich so an als ob ich labil wäre und nicht gut mit Stress umgehen könnte aber meine Gefühle können wohl nur die Mütter nachempfinden die gleiches durchgemacht haben...

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    1. Ich kann das total nachempfinden, was Du schreibst, ich habe sowas ähnliches wie Du in meinem Geburtsvorbereitungskurs beim 2. Kind gesagt, also als ich schon schwanger war. Nachempfinden konnte das auch keiner, aber zum Glück hat mich dort keiner verurteilt. Ich sage immer, nach so einer Erfahrung braucht man viel Zeit zur Erholung, denn solche Kinder bleiben ja meist auch anstrengende Kleinkinder. Lasst euch Zeit, wenn ihr es nochmal wagen wollt. Je älter solche Kinder und je mehr angekommen in der Welt sie sind, umso leichter können sie auch die Entthronung durch ein Geschwisterkind verkraften.
      Ich wünsche Dir alles Liebe!

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  7. Hallo,
    danke für diesen so ehrliche und offenen Text.

    Wie schon einige in den Kommentaren erwähnt haben, habe ich mir auch die swing2sleep gekauft und bin davon total begeistert. Mein Kleiner schläft darin viel ruhiger und ist dadurch tagsüber viel ausgeglichener.
    Meine Erfahrungen mit der Wiege habe ich hier (https://haenge-sessel.info/hersteller/swing2sleep/swing2sleep-federwiege-mit-elektrischem-antrieb/) niedergeschrieben. Schaut euch den doch mal an.

    Grüße
    Christina

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  8. Vielen Dank für deinen tollen Text...habe gerade einige Tränen vergossen! Denn auch wir hatten ein „Schreibaby“ ! Als das was du geschrieben hast und hier in den Kommentaren steht, hat mich so getroffen und alles wieder hochgeholt.... auch ich habe immer von 2 Kindern geträumt, jedoch ist die Panik viel zu groß, noch mal so etwas durch machen zu müssen :(
    Der Schmerz und dieses Gefühl zu versagen sitzt einfach einfach noch so tief ! Sie ist mittlerweile 13 Monate alt und immer noch extrem anspruchsvoll...geht aber seit 1 Monat in die Kita !
    Ich denke wenn wir überhaupt nochmal über eins nachdenken, vllt in 4 Jahren oder später ! Wie du geschrieben hast, sonst kommt alles erlebte wieder hoch und man ist noch schneller am Ende !
    Vielen Dank jedenfalls für deinen tollen Text, er hat mir gezeigt dass ich nicht allein bin...denn allein fühlt man sich in einer solch schrecklich Zeit andauernd !
    Liebe Grüße
    Kati

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  9. Vielen Dank für deinen tollen Text...habe gerade einige Tränen vergossen! Denn auch wir hatten ein „Schreibaby“ ! Als das was du geschrieben hast und hier in den Kommentaren steht, hat mich so getroffen und alles wieder hochgeholt.... auch ich habe immer von 2 Kindern geträumt, jedoch ist die Panik viel zu groß, noch mal so etwas durch machen zu müssen :(
    Der Schmerz und dieses Gefühl zu versagen sitzt einfach einfach noch so tief ! Sie ist mittlerweile 13 Monate alt und immer noch extrem anspruchsvoll...geht aber seit 1 Monat in die Kita !
    Ich denke wenn wir überhaupt nochmal über eins nachdenken, vllt in 4 Jahren oder später ! Wie du geschrieben hast, sonst kommt alles erlebte wieder hoch und man ist noch schneller am Ende !
    Vielen Dank jedenfalls für deinen tollen Text, er hat mir gezeigt dass ich nicht allein bin...denn allein fühlt man sich in einer solch schrecklich Zeit andauernd !
    Liebe Grüße
    Kati

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  10. Ich bin auf deinen Text gestoßen, weil ich gerade am Verzweifeln bin. Unsere erste Tochter war ein schreibaby und hat uns zusätzlich das Leben damit schwer gemacht, dass sie absolut nie zu Papa wollte, was die Stimmung Zuhause natürlich noch mehr verschlimmert hat (es war echt extrem und ich kann auch verstehen, dass mein Mann nur sehr schwer damit umgehen konnte).
    Dass wir überhaupt ein zweites Kind bekommen haben liegt nur daran, dass es sich, als sie ca. 15 Monate alt war eine zeitlang (wenn auch vorerst nur vorübergehend) sehr gebessert hatte und daran, dass wir halt immer schon 2 Kinder haben wollten und nicht wollten, dass sie ein Einzelkind bleibt.
    Genau 2 Jahre war sie alt, als ihr Bruder auf die Welt kam und während sich bei ihr vieles gebessert hat, u.a auch deswegen, weil sie jetzt viel mehr versteht und sie sich auch verbal mitteilen kann, dachten wir in den ersten Wochen bei ihm wäre alles anders. Uns hatten ja auch immer alle gesagg: Ihr werdet sehen, das zweite Kind wird ganz anders! Ich hatte mir auch immer gedacht, positiv denken, das zweite Kind wird sicher anders.
    Denkste! Nach ein paar Wochen fing es genauso auch, wie bei ihr, ausgenommen das Fremdeln beim Papa (immerhin!)
    Er ist jetzt fast 5 Monate alt und ich verzweifle jeden Tag, weil er einfach nie, nie, nie zufrieden ist. Ich weiß schon einige Dinge, die ihn beruhigen, aber ich habe halt auch noch die "Große", die mich ja auch braucht. Und ich kann die Tipps, man soll doch den Haushalt u.ä. "einfach" mal hintanstellen nicht mehr hören...Fenster putzen uns so Zeug mache ich eh so gut wie nie, aber ich kann halt einfach nicht für ein paar Monate oder Jahre aufhören, regelmäßig Wäsche zu waschen oder Staub zu sagen oder einfach nicht mehr kochen. Und die Große braucht nicht eben auch. Bei all diesen Sachen kann ich ihn auch nicht ständig in der Trage haben...will er dann auch nicht, denn Mama darf sich nicht bücken oder hinsetzen o.ä. Wenn er drin ist und sich auch nicht auf irgend etwas anderes konzentrieren.
    Ich versuche, ihm einen strukturierten tag zu geben, aber eigentlich bringt er meistens die Struktur wieder durcheinander, weil ihm nichts passt. Ich bekomme schon Depressionen. Ich hätte gerne ein Kind, das mal mehr als 5 Minuten zufrieden ist!
    Ich liebe beide meine Kinder, aber das musste jetzt mal raus.

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  11. Ps: zusätzlich frage ich mich, wie sich mein Kind motorisch "normal" entwickeln soll, wenn es jedesmal protestiert, sobald ich ihn ablegt. Wenn er partout nirgendwo liegen will und somit kaum Interesse daran zeigt,seine Umwelt selbst zu erkunden, wird er sich ja "nie" umdrehen, aufsetzen und krabbeln lernen.
    Schon unsere Tochter wollte nie wo liegen und schon gar nicht an Bauch hat sich dann auch nur ein zweimal umgedreht, um festzustellen, dass sie das auch nicht mag und ist nie so weit gekommen, dass sie selbst aus dem liegen heraus sich aufgesetzt hat. Irgendwann konnte sie sitzen, weil wir sie hingesetzt haben, aber alle haben uns im Nachhinein gesagt, wie falsch das ist und sie sollte das selber lernen, weil sonst das Krabbeln auch verzögert wird (was bei ihr auch so war). Ich frage mich, wie ich es bei ihm jetzt besser machen kann. Je größer er wird, umso schwieriger wird es, ihn von einer sitzenden Position abzuhalten, wenn wir ihn z.B. beim Essen mal wieder am Schoß haben MÜSSEN...
    Hatte da jemand ähnliche Erfahrungen? Ich sehe immer all die Kinder, die bäuchlings auf dem Boden liegen, ein paar Spielsachen drumherum und sich beschäftigen und schön langSam aufstützen, den Kopf heben, irgendwann einmal sitzen...Meine Kinder schreien einach und das wars.
    Ich bin echt traurig.

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  12. Ps: zusätzlich frage ich mich, wie sich mein Kind motorisch "normal" entwickeln soll, wenn es jedesmal protestiert, sobald ich ihn ablegt. Wenn er partout nirgendwo liegen will und somit kaum Interesse daran zeigt,seine Umwelt selbst zu erkunden, wird er sich ja "nie" umdrehen, aufsetzen und krabbeln lernen.
    Schon unsere Tochter wollte nie wo liegen und schon gar nicht an Bauch hat sich dann auch nur ein zweimal umgedreht, um festzustellen, dass sie das auch nicht mag und ist nie so weit gekommen, dass sie selbst aus dem liegen heraus sich aufgesetzt hat. Irgendwann konnte sie sitzen, weil wir sie hingesetzt haben, aber alle haben uns im Nachhinein gesagt, wie falsch das ist und sie sollte das selber lernen, weil sonst das Krabbeln auch verzögert wird (was bei ihr auch so war). Ich frage mich, wie ich es bei ihm jetzt besser machen kann. Je größer er wird, umso schwieriger wird es, ihn von einer sitzenden Position abzuhalten, wenn wir ihn z.B. beim Essen mal wieder am Schoß haben MÜSSEN...
    Hatte da jemand ähnliche Erfahrungen? Ich sehe immer all die Kinder, die bäuchlings auf dem Boden liegen, ein paar Spielsachen drumherum und sich beschäftigen und schön langSam aufstützen, den Kopf heben, irgendwann einmal sitzen...Meine Kinder schreien einach und das wars.
    Ich bin echt traurig.

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