Samstag, 13. August 2016

Entwicklungsgespräch über den Großen am 11. August 2016

Etwas bange ging ich in das Entwicklungsgespräch zum Großen am vergangenen Donnerstag. Bange nicht, weil ich Angst hatte, etwas Überraschendes oder Negatives über ihn zu hören, sondern eher, weil ich fürchtete, dass es das letzte Entwicklungsgespräch vor seinem Schulstart 2017 sein würde. Dem ist aber nicht so, es gibt auf jeden Fall noch ein Abschlussgespräch nächstes Jahr. Puh!

Die Bezugserzieherin des Großen kennt ihn nun seit 4 Jahren und hat seine Entwicklung vom 18 Monate alten Kind bis heute erlebt und begleitet. Sie kennt uns, unsere Aussagen über und Erfahrungen mit ihm sowie meine Ängste und Befürchtungen, einige Bereiche betreffend, z.B. die damalige Kinogeschichte oder das Mittagsschlafproblem. Sie schätzt und akzeptiert den Großen und war immer voll des Lobes über ihn. So auch diesmal. Es gibt keinerlei Probleme mit ihm, er schwimmt im Kitaalltag mit, kennt alle Regeln, hilft den Kleineren, lacht viel, ist selbstständig und aufgeschlossen. Sie erzählte von der diesjährigen Kitafahrt und dass er sich sehr wohlgefühlt hätte. Es war schön zu hören, dass er es immer öfter schafft, zu zeigen und zu sagen, wenn ihn etwas stört, anstatt zu weinen oder seinen Groll zu unterdrücken. Er versucht Auseinandersetzungen immer verbal zu lösen und ist in seiner Gruppe sehr anerkannt und beliebt. All das haben wir ja über die Jahre immer wieder gehört; manchmal glaubten wir deshalb an einen Doppelgänger unseres Sohnes.

Nun geht es ja mit großen Schritten auf die Schule zu und die Vorschulkinder bekommen in unserer Kita neue Herausforderungen und zusätzliche Betreuung. Beispielsweise gibt es einen kleinen Vorschulraum, wo sich maximal 3 Kinder gleichzeitig aufhalten und konzentriert an Dingen, Materialien etc. arbeiten können. Dort befinden sich auch die Federmäppchen der Kinder, wovon wir überrascht waren, hatte der Große doch davon gar nichts erzählt. So kam es, dass wir ihm jetzt schon ein Federmäppchen kaufen mussten. Er suchte sich dieses aus. Es werden auch schon spielerisch die Buchstaben geübt, aber ganz zurückhaltend. Der Fokus liegt ganz klar auf der Förderung der sozialen und emotionalen Fähigkeiten, die für den Schulstart notwendig sind. Das finde ich sehr gut und es hätte mich abgeschreckt, müssten die Kinder schon ein schulähnliches Programm absolvieren. Es wird einige Highlights im letzten Kitajahr geben und die zukünftigen Erstklässler werden gut vorbereitet in die Schule kommen.


Hinsichtlich der Schule ist der Große laut ihrer Aussage schon bestens präpariert: er kann sich länger konzentriert beschäftigen, baut, malt oder erledigt Dinge nach Anleitung, kann vor der Gruppe sprechen (das wird im Morgenkreis geübt) und sich eben problemlos in eine Gruppe integrieren. Sie sagte, dass er manchmal sehr lange überlegt und nichts sagt. Das ist eines der Dinge, an denen wir zuhause gerade arbeiten. Er ist sehr ehrgeizig und will erst eine Antwort geben, wenn er sich sicher ist. Das dauert manchmal sehr lange und ungeduldige Charaktere (wie ich oder ein möglicher Lehrer) können damit eventuell schlecht umgehen. Wir raten ihm also, dass er lieber sagen soll: "Das weiß ich nicht." oder "Darüber muss ich noch etwas nachdenken.", anstatt gar nicht zu antworten. Es fällt ihm schwer, weil er gern alles korrekt beantworten möchte. Er muss lernen, dass es nicht schlimm ist, etwas nicht zu wissen und das auch zuzugeben. Das sieht seine Erzieherin genauso. Ansonsten macht sie sich um seinen Schulstart überhaupt keine Sorgen. Ich gab zu bedenken, dass bei ihm alles mit der Bezugsperson (dem Lehrer) steht oder fällt. Wenn er Glück hat und er bekommt jemanden, der ihn so wertschätzt, wie er ist (wie es seine Bezugserzieherin tut), dann mache ich mir auch keine Sorgen. Aber das weiß man eben vorher nicht und kann es auch nicht beeinflussen. Und im Unterschied zur Kita ist ein Wechsel auch nicht so einfach.

Sie berichtete noch, dass sich der Große neuerdings mit einem der von der diesjährigen Einschulung zurückgestellten Kinder angefreundet habe, was mich unglaublich freut. Und wir erhielten eine Broschüre des Landes Berlin für die Eltern der Schulanfänger 2017. Insgesamt war das einstündige Gespräch wieder sehr interessant, zugewandt und vertrauensvoll. Wir sind unglaublich dankbar über diese langjährige Bezugserzieherin, die uns und den Großen immer unterstützt hat, und werden das letzte Kitajahr mit ihm genießen.
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2 Kommentare:

  1. Das klingt doch alles in allem sehr gut. Ich bin der Meinung, dass sich Lehrer auch auf Kinder einstellen können müssen, die "etwas länger" brauchen. Also nicht vom Verstehen, sondern vom Äußern her. Gerade in der Grundschule steht doch die Pädagogik noch viel mehr im Fokus als der eigentliche Unterrichtsstoff. Ich wünsche Euch alles Gute für die kommende, spannende Zeit und ich werde super aufgeregt sein, wenn es auch bei uns so weit ist :)
    Liebe Grüße,
    Caro

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    1. Danke Dir! Ich glaube, das kommt wie in der Kita auch auf den Lehrer an. Manche sind total richtig in ihrem Job und andere komplett fehl am Platze. "Pflegeleichten" Kindern macht das nichts aus, aber für meinen Großen wünsche ich mir wirklich ein empathisches Exemplar.
      Ich bin gespannt...
      Danke und liebe Grüße!

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