Mittwoch, 24. Februar 2016

Sorgen im 1. Lebensjahr des Großen

Unser Großer hatte nicht nur einen langwierigen Entstehungsweg und einen schwierigen Start ins Leben, sondern auch in seinem ersten Lebensjahr immer wieder mit diversen Problemen, Leiden, Krankheiten und Herausforderungen zu kämpfen, die für sein labiles und stressanfälliges Naturell sicherlich nicht förderlich waren und uns noch mehr Sorgen, Unsicherheit und Überforderung als ohnehin schon bescherten. Neben seiner Unruhe, der Schreierei, dem Überstrecken, dem Nicht-Abschalten-Können und damit verbundenen Schlafdefizit gab es gerade im ersten halben Jahr einige Dinge, die die Situation noch verschärften. Sicherlich war nichts davon sehr dramatisch, manch andere Eltern haben mit viel schwierigeren Herausforderungen zu kämpfen (Krankenhausaufenthalte etc.) und große Ängste auszustehen. Aber in der Gesamtheit und in Kombination mit seinen Regulationsproblemen und unserer Überforderung war es einfach zuviel. Für ihn und für uns.

- Mit 1,5 Wochen bekam er Mundsoor und unsere grauenhafte erste Hebamme versuchte 10 Tage lang, diesen mit homöopathischen Mitteln zu beenden, bis wir dann endlich mehr oder weniger gegen ihren Rat zum Kinderarzt gingen und dank einer Salbe innerhalb von 2 Tagen Heilung eintrat. Jeder weiß, wie unangenehm und oft schmerzhaft Beschwerden im Mund sein können, und dass er zu lange sinnlos gelitten hat, war definitiv nicht gut.

- Mit 2,5 Wochen bekam er die weitverbreitete Babyakne, die ca. 5 Wochen dauerte, ihm aber wohl keine Beschwerden verursachte.

- Mit 4 Wochen wurde bei der U3 ein Nabelbruch festgestellt, den weder die Hebamme noch wir bis dahin bemerkt hatten. Das ist eine angeborene, noch nicht fest durch Muskelhaut verschlossene Stelle im Nabelbereich, an der sich das Bindegewebe, manchmal auch Teile der Innereien, nach außen wölben und der Bauchnabel vorsteht. Meist verwächst es sich von selbst wieder, sollte aber kontrolliert werden, da die Gefahr besteht, dass Teile der Organe eingeklemmt werden. Eine Woche nach der Diagnose waren wir beim Kinderchirurg, der uns dann regelmäßig einbestellte. Nochmals 2 Wochen später fuhren wir deswegen zum Notdienst ins Krankenhaus, weil der Bauchnabel extrem hervortrat und wir einfach Angst hatten. Durch sein übermäßiges Schreien verstärkte sich der Nabelbruch noch. Ob er dadurch Schmerzen hatte, weiß keiner.

- Mit 8 Wochen waren wir mit dem Großen beim Osteopathen, wo eine Nackenblockade festgestellt wurde, weshalb er seinen Kopf nur in eine Richtung drehen konnte und eine Lieblingsseite hatte. Diese wurde beseitigt und die Kopfbewegungen funktionierten danach gut. Unsere Hoffnung, dass der Große danach ausgeglichener und zufriedener wäre, erfüllte sich leider nicht. Zwei Tage später fand der normale Hüftultraschall statt.

- Mit knapp 9 Wochen mussten wir leider noch einmal mit ihm zum Kinderärztlichen Notdienst wegen eines Sturzes. Das war meine Schuld und ich mache mir bis heute fürchterliche Vorwürfe deswegen. Zum Glück verhielt er sich danach völlig unauffällig und es wurde nichts festgestellt.

- Danach folgten die ersten Impfungen im 4-Wochen-Abstand. Mit 13,5 Wochen wurde bei der U4 zusätzlich zum Nabelbruch noch ein Wasserbruch festgestellt, wobei durch eine noch nicht richtig verschlossene Bauchwand Flüssigkeit in den Hodensack gelangt und diesen anschwellen lässt, manchmal mit Schmerzen verbunden. Wir mussten daraufhin wieder mehrfach zum Kinderchirurgen, bis er irgendwann von selbst verheilte.

- Mit 16 Wochen war der Nabelbruch weitestgehend von allein verheilt. Mit 18 Wochen waren wir noch einmal bei einem anderen Osteopathen, um ihn durchchecken zu lassen, da die Schreierei, Unruhe, Unzufriedenheit und das Überstrecken noch nicht besser geworden waren. Dieser Osteopath konnte uns nur zu einem kerngesunden Kind beglückwünschen, was eigentlich keinerlei Probleme haben dürfte. Na danke auch.

- Daraufhin entschieden wir uns schweren Herzens, es mit der Schreibabyambulanz zu versuchen. Im August 2011, er war 5 Monate alt, hatten wir 3 Sitzungen mit einer entsprechenden Therapeutin, die absolut nichts bewirkten. Zwischenzeitlich starb noch meine Schwiegermutter und mein Mann musste alles Notwendige organisieren.

- Danach wurde es bis auf die regelmäßigen Impfungen und die U's etwas ruhiger. Mit 24 Wochen hatte er seine erste Erkältung. Mit 35 Wochen kam sein erstes Zähnchen durch. Die nach und nach durchbrechenden Zähne machten merkliche Probleme. Kurz vor seinem ersten Geburtstag hat er nach der MMR-Impfung sehr gelitten und bekam die sog. Impfmasern, die angeblich nur 5% der geimpften Kinder bekommen (meine Kleine hatte sie auch).

- Die erste richtig schlimme (und vielleicht bisher schrecklichste) Krankheit war das Dreitagefieber mit 15 Monaten. Aber das fällt ja schon ins zweite Lebensjahr. Darüber vielleicht bei Gelegenheit mehr.

Man sieht, vor allem das erste halbe Lebensjahr des Großen war von vielen Problemen geprägt, die uns zusätzlich verunsicherten und von denen wir nicht wussten, inwieweit sie den Großen beeinträchtigten. Er schrie eh' schon viel und es kann gut sein, dass er zu allem Überfluss noch Schmerzen hatte. Für uns war das neben seinen Regulationsproblemen alles viel zuviel. Durch unsere Unerfahrenheit, die unsägliche Hebamme und eine nicht wirklich unterstützende Kinderärztin standen wir viele Ängste aus. Ich denke, dass keines dieser Probleme die Ursache für die Anpassungsprobleme des Großen war. Aber sie trugen mit Sicherheit nicht dazu bei, dass er sich wohler in seinem Körper und in der Welt fühlte, im Gegenteil. Und das ist das Unglückliche daran.

Welche Sorgen hattet ihr in den ersten Lebensmonaten eurer Kinder? Waren sie kerngesund oder habt ihr einen Ärztemarathon hinter euch? Oder musstet ihr sogar ins Krankenhaus?

11 Kommentare:

  1. Ohje, da habt ihr alle ja viel durchgemacht!
    Unsere beiden waren bisher noch nie wirklich ernsthaft krank *klopf aufs Holz*. Ich glaube in 3 bzw. 4 Jahren stand bis auf je einmal Erbrechen nur die "normale" Erkältung mit Fieber, Husten und Schnupfen auf dem Programm.

    Darüber bin ich im Nachhinein sehr froh. Gerade in meiner labilen Anfangszeit als Mutter brauchte ich meine ganze Energie schon für den gesunden Zustand eines Kindes. Wer weiß, wie überfordert ich erst noch im Krankheitsfall der Kinder gewesen wäre...

    Ich hoffe aber auch heute noch, dass der Zustand möglichst noch eine Weile anhält ;-)

    Ich wünsche dir (und deinem Großen) für die Zukunft ganz viele gesunde Momente!

    Christine

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    1. Dankeschön und ja, es hat uns noch zusätzliche Kräfte und Nerven gekostet, die wir woanders gut hätten gebrauchen können. Kurioserweise war der Große danach, zumindest bis zu dem jetzigen Winter, ein total gesundes, stabiles Kind, mit ganz wenigen richtigen Infekten und schneller Regenerationsfähigkeit. Da hatten wir dann wiederum auch Glück, weil wir ihn so gut wie nie aus der Kita nehmen mussten. Bis zu diesem Winter, in dem wir alle 4 fast permanent krank waren...
      Liebe Grüße und ich drücke die Daumen für euch!

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  2. Oh man, da hattet ihr echt einiges zu tragen im 1. Lebensjahr. Bei uns war auch gut was los ... Die erste Zeit ja auch durch Schreien geprägt und in meiner Verzweiflung habe ich einige Stellen konsultiert. Beim Kinderarzt war ich Stammgast ... Einen nicht so schwerwiegenden Nabelbruch hatte unsere Kleine auch. Da hatten wir stets die Angst, dass es ihr deshalb so schlecht ging. In meiner Aufsicht gab es auch mal einen schweren Sturz, was mich sehr fertig gemacht hat. Zum Glück keine bleibenden Schäden, aber ich hab mir solche Vorwürfe gemacht. Dann war ich bei einer Stillberaterin, weil es bei uns einfach nicht richtig funktioniert hat. Ständig hatte ich blutige Brustwarzen und mein Körper hat schon "Nein!" geschrien, wenn sie wieder nach Milch schrie ... Die Beraterin konnte uns leider nicht helfen. Genausowenig wie meine Nachsorge-Hebamme oder die Dame beim Still-Treff, wo ich deswegen mal war .. Dann hatte ich tatsächlich eine Hebamme, die meine Brustwarzen gelasert hat .. Das half ein bisschen. Bei der Schrei-Ambulanz waren wir auch, was ganz hilfreich war. Ach, fast vergessen. Die Kleine hatte Koliken und war ein schlimmes Speikind bis zum vollendeten 1. Lebensjahr. Ich weiß nicht, wie oft ich uns täglich umziehen musste ... Horror! (darüber werde ich bei Gelegenheit mal schreiben ...) Da waren wir auch beim Spezialisten mit ihr. Aber kurz nachdem wir da waren, ging es von allein weg ... Wie das immer so ist. Nur beim Osteopathen waren wir nicht. Aber das würd ich bei einem zweiten Kind glaub ich zuerst machen. Huih, wenn ich das so lese, denke ich ist ganz schön was zusammengekommen. Irgendwie verdränge ich da auch einiges ...Aber ich weiß schon, warum die Babyzeit nicht meine Lieblingszeit war. LG, Nätty

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    1. Oje, das klingt auch alles nicht gerade entspannt. Und zusätzlich zu der Schreierei ist das echt zuviel. Gespuckt hat der Große auch sehr viel, schwallweise alles wieder raus, aber trotzdem sehr schnell zugenommen. Wenn das Stillen dauerhaft so schmerzhaft ist, das stelle ich mir wahnsinnig nervenaufreibend vor. Das war bei mir zum Glück nicht, nur in der Anfangszeit und bei mehreren Milchstaus. Was genau hat die Schreibabyambulanz bei euch verbessert?
      Da kann man wirklich nur sagen: gut, dass das alles vorbei ist.
      Liebe Grüße!

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    2. Ja, zugenommen hat die Kleine super, trotz der Spuckerei, aber wir haben ja auch gefühlt dauernd gestillt ;) Die Schreiberatung hat mir insofern geholfen, dass ich selber ruhiger wurde, weil ich endlich wusste, es liegt nicht an mir und einige Techniken haben mir weitergeholfen. Zum Beispiel mit tieferer Stimme sprechen. Erstmal sich selbst beruhigen, dann das Baby, mehr abwechseln mit dem Partner. Lauter so Kleinigkeiten. Alles keine Wunder, aber besser als nichts :)

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  3. Hallo,
    Ich lese gerade mit sehr großem Interesse deinen Blog. Wir hatten auch ein schweres erstes Jahr und es ist alles anders gekommen als erwartet. Bei der U2 wurde ein Herzfehler diagnostiziert, der nur durch eine Herz-OP korrigiert werden konnte. Zum Glück sind die Aussichten aber seitdem sehr gut. Weshalb ich den Blog hier aber so Interessent finde, ist das Thema Trennungsangst/-Schmerz und die ganzen beschriebenen Situationen mit deinem Sohn. Unserer ist gerade mal 14 Monate, aber vieles erkenne ich bereits jetzt. Er ist ein sehr emotionaler Kerl, der sich schnell gestresst fühlt. Die Eingewöhnung bei der Tagesmutter mussten wir erst einmal unterbrechen, weil er so sehr unter der Trennungsangst leidet. Ich denke, dass da seine Krankheitsgeschichte auch einen großen Teil dazu beiträgt, dass er sich so unsicher fühlt - in der Unwelt und auch in seinem Körper. Deinen Post zum Erziehungsstil kann ich nur so unterschreiben. In meinen Augen war es auch immer so, dass die Erziehung maßgeblich dazu beiträgt, dass ein Kind ist wie es ist. Ein Bullshit ist es. Soviel weiß ich jetzt schon und ich habe bereits jetzt lernen müssen, dass ich mit übertriebener Strenge mehr kaputt mache als gewinne. Empathie und Geduld sind meine neuen Wegbegleiter.
    Es tut gut zu lesen, dass man nicht allein mit einem sensiblen Zwerg ist, denn die Belastung ist schon enorm dadurch. Aber ich möchte auch nicht jammern, denn ich bin unglaublich stolz darauf, was er schon alles geleistet und gemeistert hat. Mich würde ja mal interessieren, wie dein Umfeld auf euch reagiert. Wir stoßen oftmals auf Unverständnis und seltsame Erwartungshaltungen.
    Liebe Grüße
    Ich werde sicherlich öfters hier vorbeischauen.

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    1. Hallo,
      schön, dass Du hierher gefunden ist! Oh Gott, ein Herzfehler und eine OP ist natürlich um ein vielfaches dramatischer als alles, was ich hier beschrieben habe. Ich bin sehr dankbar, dass wir solche Sorgen nicht hatten. Schön, dass alles gutgegangen ist. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie ihr da gelitten haben müsst. Wenn dann das Kind noch so sensibel ist, ist alles umso schwieriger.
      Trennungsschmerz war hier ein ganz schwieriges Problem, ich schreibe schon länger an einem Text zur Eingewöhnung in seine erste Kita, was für uns eine emotionale Achterbahnfahrt war. Die Alternative (keine Kita) hätte aber für mich einen psychischen Kollaps bedeutet.
      Mit Strenge kommt man bei ihm überhaupt nicht weiter, Empathie und Geduld sind goldrichtig, vor allem auch für die bei euch noch kommende Autonomiephase. Bei uns hat das Spiegeln von Emotionen auch geholfen, leider bin ich erst sehr spät darauf gestoßen.
      Bei uns ist die Konstellation doppelt schwierig, weil mich das selbst alles so mitgenommen hat und ich ganz oft am Ende meiner Kräfte und Nerven war. Toll, dass Du schon diesen Stolz auf ihn spüren kannst. Das begann bei mir so richtig erst vor ca. einem Jahr, als er ungefähr 4 war und alles leichter wurde.
      Das Thema Umfeld: Du kannst Dir vorstellen, dass wir fast nur Unverständnis ernteten. Ich habe zeitweise Kontakte auf ein Minimum zurückgefahren. Leider hatte ich damals noch nicht das Online-Netzwerk, welches stützt und bestätigt. Manchmal half es, wenn Leute in kritischen Situationen mit dabei waren und gesehen haben, dass ihre Ratschläge nicht funktionierten. Vielleicht habe ich mich bewusst auch aus so Mamagruppen herausgehalten, um Unverständnis aus dem Weg zu gehen. Das aus der Familie reichte schon...:-( --Ein Highlight ist übrigens seine langjährige Bezugserzieherin in der Kita, die völlig unvoreingenommen an ihn herangegangen ist und uns immer unterstützt hat. Ein Glücksfall!
      Aber im Grunde gab es keine Alternative für unseren Weg und mein Fazit bis jetzt ist, dass er zwar immer noch ein "schwieriges" Kind ist und bleiben wird, aber eine riesige Entwicklung gemacht hat und wir ihn jetzt einfach besser kennen. Aber das hat gedauert und war ein harter Weg.
      Ich wünsche euch für euren Weg viel Kraft und Ignoranz gegen Unverständnis und natürlich Gesundheit für das kleine Herz!
      Ich freue mich, wenn Du weiter mitliest.
      Liebe Grüße!

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  4. Upsi, jetzt habe ich tatsächlic den ganzen Blog durchgestöbert und fast jeden dritten Artikel gelesen. Ich ziehe den Hut vor dir, wirklich. Davor, dass du so erfrischend und schonungslos ehrlich bist und noch mehr vor den Entbehrungen der ersten Jahre als Mutter. Ich hoffe, du klopfst dir in regelmäßigen Abständen auch mal auf die Schulter.
    In vielen Dingen sehe ich Paralleln zu uns oder speziell zu mir als Mutter und wie kraftraubend ich das auch manchmal empfinde, kann aber tatsächlich auch immer mehr die schönen Seiten genießen seit ich meine eigenen Erwartungen heruntergeschraubt habe.
    Die Herz-OP und der Weg dahin sind emotional sehr anstrengend gewesen und auch heute ist nichts wie wir es erwartet haben. Ich habe mir das letztes Jahr auch von der Seele gebloggt und habe momentan wieder das große Bedürfnis mir vieles von der Seele zu schreiben.
    Ich weiß nicht, ob ihr den Tipp schon mal bekommen habt, aber habt ihr es bei dem Großen mal mit Ergotherapie versucht? Ich will die letzte sein, die euch unnütze Ratschläge gibt und finde grundsätzlich, dass viel zu viele Kinder heutzutage zu irgendwelchen Therapeuten und Ärzten geschleppt werden. Aber in manchen Fällen sind sie ja wirklich sinnvoll.
    Aufgrund einer motorischen Entwicklungsverzögerung bei unserem Sohn gehen wir regelmäßig zur Physiotherapie und eine liebe Freundin von mir hat mit Ergotherapie bei ihrer Tochtee viel bewirken können, um ihr ein besseres Selbst- und vor allem Körpergefühl zu geben. Sie ist ähnlich wie dein Sohn in der Kita aufmerksam, empathisch, sozial und aufgeschlossen, zu Hause war es aber oftmals auch ein Kampf.
    Die Ergotherapie hat ihr wirklich geholfen. Vielleicht wäre das ja was. Ich kann aber auch sehr gut nachvollziehen, wenn ihr erstmal selber nach Lösungen und Wegen sucht und glücklicherweise ist es ja auch besser geworden mit dem Großen. Ich hoffe für euch, dass es so weitergeht und sende erneut einen lieben Gruß

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    1. Danke für Dein liebes Feedback. Ich bin immer wieder erleichtert, wenn es Mamas gibt, die das verstehen und nachvollziehen können, was ich schreibe. Es gibt zum Glück viele, nur trifft man sie leider nicht "auf der Straße". Wo ist denn Dein Blog zu finden? Wenn ich ihn über das Blogger-Profil aufrufe, ist er leer. Wenn Du magst, kannst Du auch gern einen Gastbeitrag bei mir veröffentlichen. Ich mag ehrliche, offene, ungeschönte Berichte! Maile mich einfach an, wenn es für Dich infrage kommt.
      Ergotherapie haben wir nicht gemacht. Bisher gab es keinerlei Veranlassung von Seiten der Kinderärztin, der Kita oder so, irgendwas zu therapieren, da er sich draußen völlig angepasst verhält und in allem top entwickelt ist. Er hatte nie motorische, kognitive, intellektuelle Probleme oder dergleichen. Wir haben zwar immer erzählt, wie es zuhause mit ihm ist, aber den wirklichen Leidensdruck konnte, glaube ich, keiner nachvollziehen. Ich selbst bin zwiegespalten, was das angeht. Ich weiß, dass es vielen Kindern hilft und fände es spannend, mal auszuprobieren, inwieweit es ihn verändert, aber ich will ihn eben nicht noch mehr problematisieren als ohnehin schon über die Jahre. Und jetzt ist gerade etwas Stabilität drin. Ich habe es aber im Hinterkopf. Danke Dir!
      Alles Gute für euch und liebe Grüße!

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  5. Hallo Frühlingskindermama

    Mit grossem Interesse bin ich schon länger als stille Leserin auf deinem Blog unterwegs (seit ich wieder etwas Zeit habe zu lesen). Du hast mir sehr geholfen mit deinen Erfahrungsberichten. Auf meinen einsamen winterlichen Runden mit einem soeben eingeschlafenen und hoffentlich nicht bald wieder aufwachendem Baby im Tragetuch warst du meine Begleiterin (Handy sei Dank!). Ein riesiges und herzliches Dankeschön! Ich habe in der Zeit seit der Geburt unseres ersten Kindes so viel gelernt und die schwierigste Zeit meines Lebens durchgemacht. Noch ist es nicht vorbei, aber wir haben nun immerhin auch ein manchmal lachendes Kind :-) Ich konnte mir vor der Geburt nicht im entferntesten vorstellen, was auf uns zukommen würde, wie viele Sorgen ich mir machen würde und dass das Thema Schlaf so essenziell und fast 'überlebenswichtig' sein könnte. Ich könnte noch so viel schreiben, aber im Wesentlichen ging und geht es mir in vielen Bereichen (schwierige Geburt, Schreibaby, wenig Entlastung, wenig Schlaf, viele Sorgen, totale Fremdbestimmtheit,...) genau gleich wie dir damals! Wir sind noch Mitten im ersten Babyjahr und haben nur ein einziges (aber sehr strenges, bald 9 Monate altes) Kind zu versorgen, was momentan auch mehr als genug ist. Und noch etwas Gemeinsames: Auch ich kann nichts beschönigen und erzähle den meisten Menschen in meinem Umfeld die Wahrheit, auch wenn sie nicht schön ist.

    Was ich nach dem Lesen fast aller deiner Blogs sehr interessiert: Du hast oft geschrieben, dass du gelernt hast, die Emotionen zu spiegeln. Wie meinst du das genau? Kannst du mir Beispiele geben? Ich weiss nicht, wie ich mich da genau verhalten soll. Z.B. wenn er schreit, weil ich ihn wickeln, anziehen oder irgendwo hin setzen möchte. Wie hast du dich in solchen Situationen verhalten? Im Moment habe ich einfach noch keine richtige Strategie für uns gefunden. Ich gebe dem kleinen Mann so viel Verständnis, Liebe, Mitgefühl und Nähe. Aber ich weiss nicht, ob das der richtige Weg ist. Denn scheinbar ist er auch damit nicht zufrieden. Er schreit auch weiter wenn ich ihn (nach einem vorsichtigen Ablege-Versuch) wieder in den Arm nehme. Heisst "Emotionen spiegeln", dass ich mit ihm traurig sein soll? Vielen Dank schon jetzt für deine Tipps.
    Liebe Grüsse
    Steffi

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    1. Liebe Steffi,
      vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und ich freue mich sehr, dass Dir meine Berichte in Deiner schwierigen Situation helfen. Ein wenig neidisch bin ich tatsächlich, dass Du auf Deinen einsamen Spaziergängen im Handy lesen kannst, das hatte ich vor 5 Jahren noch nicht und hätte es dringend gebraucht. Wir scheinen uns sehr ähnlich zu sein, auch ich beschönige nichts, auch nach der langen Zeit nicht, das verunsichert manche Leute extrem. Ich möchte Dir aber aus vollem Herzen sagen, dass es jetzt wirklich (meist) toll mit meinem Großen geworden ist! Bis dahin haben wir aber eine ganz schwere Zeit durchgemacht.

      Zu Deinen Fragen:
      Das Spiegeln der Emotionen habe ich viel zu spät entdeckt, ca. als er 3 Jahre alt war. Es bedeutet, dass man die Emotionen des Kindes angemessen verbalisiert, anstatt sie weghaben zu wollen. Lies mal hier:
      http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/05/trotzphase-umgang-mit-wutanfallen-in.html
      Im Buch von Harvey Karp: "Das glücklichste Kleinkind der Welt" ist die Methode beschrieben. Bei uns hat es teilweise wirklich geholfen, die Wut, die er hatte, in Aussagen zusammenzufassen und an seiner statt auszudrücken. Das war aber erst später, mit 9 Monaten wie bei euch ist das zu früh. Was Du aber machen kannst, ist Deinem Kind mit einfachen Worten zu sagen, wenn es z.B. beim Anziehen schreit: "Du magst das nicht, den Body über den Kopf zu ziehen, es ist so unangenehm für Dich" oder beim Hinsetzen: "Du willst nicht allein hier sitzen, Du willst zu Mama auf den Arm" o.ä. Es wird das Weinen nicht stoppen, aber es wird dem Kind über eine längere Dauer, je mehr es versteht, das Gefühl geben, dass es ernst genommen und gesehen wird. Ich hätte das viel früher anfangen sollen. Ich habe auch sehr oft gehadert und gezweifelt, weil nicht sofort eine Besserung eingetreten ist, obwohl ich alles gegeben habe. Es ist ein langer Prozess, glaube ich, und ich sehe die Früchte jetzt bei meinem Großen. Ich hoffe, dass es so bleibt.

      Ich wünsche Dir sehr viel Kraft, etwas Unterstützung (hätte mir sehr geholfen) und Menschen, die Deine Situation verstehen. Ich weiß nicht, ob Du auf Twitter bist: dort findet man viele Mamas in einer ähnlich schwierigen Situation, die sich austauschen und virtuell gegenseitig aufbauen. Das hilft, man glaubt es vorher nicht! Vielleicht einen Versuch wert...
      Liebe Grüße und alles Gute!

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