Der Große kommt jetzt langsam in ein Alter, wo er beginnt, bewusst zu fragen und Dingen auf den Grund zu gehen. Zum Glück ist er da bisher nicht sehr hartnäckig und wir halten ihn vorerst auch gewollt von schwierigen Themen fern. Der Tag wird aber kommen, da wir kindgerechte Antworten geben müssen. Dies ist in unserem Fall, was beispielsweise das Thema Babyentstehung angeht, besonders schwierig, und ich zerbreche mir schon jetzt den Kopf, was und wie ich es ihm erzähle.
Ich bin zweimal auf "natürlichem Wege" schwanger geworden und einmal durch eine Kinderwunschbehandlung. Nach meiner Fehlgeburt im Jahre 2004 hat es einfach nicht mehr klappen wollen und wir sind einen langen, schmerzhaften Kinderwunschweg gegangen, bis tatsächlich der allerletzte Versuch erfolgreich war und der Große sich ankündigte. Ein sehr großes Glück für uns und gleichzeitig der Abschluss der "Familienplanung", da wir eine solche Prozedur niemals wieder durchmachen wollten. Anderthalb Jahre später machte sich die Kleine überraschend auf den ("natürlichen") Weg und komplettierte uns ungeplanterweise.
Für uns ist es mittlerweile völlig selbstverständlich und keiner Erwähnung mehr wert, dass der Große eine andere Entstehungsgeschichte als die Kleine hat. Als ich aber darüber nachdachte, wie ich auf eventuelle Fragen des Großen antworten könnte, drang die Unterschiedlichkeit doch wieder sehr in mein Bewusstsein und ich quäle mich mit der Frage, ob man ihm die verschiedenen Wege erzählen soll oder nicht. Berichte ich nur die "Normalvariante", wird er sicherlich irgendwann fragen, ob das bei ihm auch so war oder warum nicht. Schildere ich ihm nur seine Art der Entstehung, hält er dies womöglich für den Regelfall. Erzähle ich mehrere Möglichkeiten, überfordere und verwirre ich ihn. Ich bin wirklich ratlos.
Ich habe auch Angst vor seiner Reaktion, wenn er realisiert, dass bei ihm irgendetwas anders war als "normal" ist, es nicht auf "einfachem" Wege geklappt hat, sondern wir vieles auf uns nehmen und nachhelfen mussten, damit er zu uns kommt. Da er sich sicherlich aufgrund seiner Hochsensibilität oft schon als "anders" empfindet (zumindest war das bei mir als Kind so), würde ihn das quasi noch mehr in diese "Ecke" stellen. Wie gesagt, für uns selbst ist das überhaupt kein Thema mehr und fast schon vergessen, aber es kommt jetzt mit der Aussicht auf baldige Fragestunden wieder hoch. Und wie ihr wisst, will ich lieber auf alles vorbereitet sein, als dann überrumpelt zu werden.
Kann mir jemand vielleicht einen guten Rat geben, möglicherweise aus eigener Erfahrung heraus? Wie würdet ihr das handhaben? Ich meine nicht das kindgerechte Aufarbeiten der Entstehung von Babys, sondern das Differenzieren zwischen den bei uns eben verschiedenen Wegen. Zum Glück ist das Problem nicht akut, aber je früher man sich darüber Gedanken macht, umso besser ist man vorbereitet. Freue mich über jede Meinung, weil mir das hilft, meinen Weg zu finden!
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