Donnerstag, 5. März 2015

Geburtsbericht des Großen (6. März 2011)

Morgen wird der Große 4 Jahre alt. Ein guter Anlass, um endlich einen Geburtsbericht zu schreiben und alles noch einmal zu rekapitulieren. Als Erinnerungsstützen liegen meine eigenen Aufzeichnungen sowie der Geburtsbericht (Partogramm) der Klinik vor, den ich für beide Kinder im Juli 2014 interessehalber angefordert hatte. Darin kann ich zwar nicht alles entziffern, aber einige medizinische Informationen waren dennoch sehr aufschlussreich für mich.

Der Große wurde am Sonntag, 6. März 2011 um 15:40 Uhr geboren. Sein errechneter Termin war der 1. März, somit war er 5 Tage überfällig und ich war in SSW 40+5. Der errechnete 1. März hatte für mich einen ungeheuren Symbolwert, weil ich an diesem Tag, 7 Jahre früher, mein erstes Baby verloren hatte. Als die Schwangerschaft mit dem Großen nach langer Kinderwunschzeit festgestellt wurde und dieser Termin genannt wurde, war ich gleichzeitig traurig und glücklich über dieses Datum. Naja, er hat sich dann ja noch ein paar Tage Zeit gelassen.

Der errechnete Geburtstermin verstrich mit einem Besuch von Freunden und deren 3 Wochen alter Tochter. Ich fühlte mich ziemlich normal, ging viel spazieren und setzte mich in die Sonne. Laut Frauenärztin war alles bestens; die gesamte Schwangerschaft war glücklich und fast problemlos verlaufen. Am Freitag, 4. März, dachte ich morgens, dass die Fruchtblase eventuell geplatzt sei, weil einiges an Flüssigkeit abging. Ich wusste ja nicht, wie sich ein wirklicher Blasensprung anfühlt. Da der Kopf noch nicht fest im Becken war, bestellten wir einen Krankentransport, der mich in die ca. 10 Minuten entfernte Klinik brachte. Die Untersuchung und das CTG ergaben leichte Wehen, aber keinen Blasensprung. Am liebsten wäre ich gleich dort geblieben, weil ich diese Ungewissheit, wo und wann es losgeht, schlecht ertragen konnte. Man schickte mich aber wieder nach Hause. Mein Mann hatte an diesem Freitag seinen freien Tag und ab der nächsten Woche Urlaub (bzw. ab Geburt Elternzeit). Wir fuhren also wieder nach Hause und machten uns einen ruhigen Tag. Am Samstag, 5. März, putzten wir die Wohnung und holten uns am frühen Nachmittag ein indisches Essen, da diesem ja nachgesagt wird, dass es Wehen auslösen kann. Bei der Kleinen 2 Jahre später hat es nicht funktioniert, aber hier eventuell doch;).

In der Nacht zum Sonntag, 6. März 2011, ging ich ganz normal um ca. 23:30 Uhr schlafen, wachte aber um 2:15 Uhr mit Schmerzen auf, die noch relativ erträglich waren. Ich fing routinemäßig an, die Abstände zu stoppen (anfangs war es unregelmäßig, regelmäßig wurde es ca. ab einem 8-Minuten-Abstand), hatte aber zu keinem Zeitpunkt das untrügliche Gefühl, dass dies nun wirklich Geburtswehen sind und heute mein Kind zur Welt kommt. Dies nur zum Thema Intuition und Bauchgefühl;). Hatte ich nicht, und viele andere Frauen berichten Ähnliches. Da mein Mann in den letzten Schwangerschaftswochen aufgrund der unruhigen Nächte schon in einem anderen Zimmer schlief, quälte ich mich allein durch die Nacht und weckte ihn gegen 7:00, als die Schmerzen im 4-5 Minuten-Abstand kamen und schon recht stark waren. Er war natürlich vollkommen überrascht, als ich ihm sagte, dass ich jetzt nicht länger zuhause bleiben wolle. Wir machten uns in Windeseile fertig und gingen ohne Frühstück aus dem Haus. Die Schmerzen waren schon ziemlich unerträglich und ich wurde auf der kurzen Autofahrt schier wahnsinnig, weil mir alles weh tat und nahezu keine Pausen mehr zwischen den Wehen lagen.

Um kurz vor 8 Uhr kamen wir im Krankenhaus an. Ich wartete im Eingang auf meinen Mann, der noch einen Parkplatz suchte. Beim Aufstehen platzte dann die Fruchtblase. Diesmal war es eindeutig und ich wusste, dass nun bald mein Kind geboren würde. Ich war pitschnass, ebenso die Bank und der Flur, wo ich gestanden hatte. Ab dem Blasensprung wurden die Wehen unerträglich stark und ich war völlig außer mir vor Panik und Schmerzen. Wir stürzten hoch zum Kreißsaal, ich wurde erstmal ins Bad beordert, kam jedoch vom Klo nicht mehr hoch. Es war ein grauenhafter unwürdiger Zustand. So hatte ich mir meinen Einzug in den Kreißsaal und Beginn der Geburt nicht vorgestellt. Ich wurde auf ein Bett gehievt und an's CTG angeschlossen, das starke Wehen ohne Pause zeigte. Wie ich später herausfand, hatte ich einen Wehensturm, d.h. eine Wehe ging direkt ohne Pause in die nächste über, die Spitze des Wehenberges markierte gleichzeitig den Beginn der nächsten Wehe. Es war also kein Durchatmen und Zu-Bewusstsein-Kommen möglich. Solch einen Zustand des Ausgeliefert-Seins hatte ich noch nie (bzw. ansatzweise nur bei der Fehlgeburt) erlebt. Ich bin ein Mensch, der alles selbst steuern und aus eigener Kraft schaffen möchte, und genauso war ich auch an die Geburt herangegangen. Ich wollte mit leichten Wehen in der Klinik ankommen und mich langsam an die Geburt herantasten, mich in den Wehenpausen sammeln und alles ganz bewusst erleben. Dies war mit dieser Wehenintensität nicht möglich. Im Geburtsbericht steht auch eindeutig: "sehr kräftige Wehen", also habe ich mir das nicht eingebildet. Der Schmerzzustand war aber nur das Eine, fast noch schlimmer war das Gefühl des Überrolltwerdens und des Nicht-Herrin-der Lage-Seins, was mich komplett aus der Bahn warf. Ich lag da, verlor fast das Bewusstsein vor Schmerzen und war todunglücklich ob des Verlaufs.

Es gab keine Alternative zu einer PDA. Ich bettelte förmlich darum. Gelegt wurde sie um 10:30 Uhr. Die Zeit bis dahin kam mir wie eine Ewigkeit vor. Der Muttermund war schon 7-8cm offen, d.h. es wurde höchste Zeit. Ich wollte endlich wieder halbwegs klar denken und etwas von meiner ersten Geburt mitbekommen. Ich hatte trotz PDA noch starke Schmerzen und bekam noch eine Nachdosierung. Dann wurde es besser. Das Chaos in Körper und Seele lichtete sich, und obwohl ich sehr mit den Nachwehen der PDA zu kämpfen hatte (starke Rücken- und Kopfschmerzen), halte ich diese Entscheidung trotzdem immer noch für richtig. Ich konnte mich wirklich erst dann mit dem Geburtszimmer, der Hebamme und dem Gedanken, dass mein Kind zur Welt kommt, vertraut machen und mich auf das Geschehen einlassen. Ich hatte Bärenhunger, und da ich kein Mittagessen zu mir nehmen durfte (der Duft des Essens meines Mannes stieg mir neiderregend in die Nase), kaute ich auf etwas trockenem Baguette herum. Meiner Meinung nach war es ein Fehler, mir das Essen zu verwehren, weil ich dadurch noch mehr geschwächt wurde. Ich konnte mich dank der PDA nun auch mit meinem Mann austauschen und wir harrten der Dinge, die nun kommen würden. Die Stunden vergingen und ich hatte trotz PDA zwischendurch immer wieder Schmerzattacken, vor allem, als wieder wehenverstärkende Mittel gegeben wurden.

Um 15 Uhr war Schichtwechsel und die diensthabende Ärztin und Hebamme wollten, dass nun endlich was passiert. Das CTG war nicht mehr in Ordnung, die Herztöne wurden schlechter und das Fruchtwasser war sowieso schon "grün" gewesen, d.h. zu lange sollte die Geburt nicht mehr dauern. Leider konnte ich nicht in dem Maße mitpressen, wie es nötig gewesen wäre, da ich nicht viel spürte. Wir versuchten es in verschiedenen Positionen, aber es ging zu langsam, und dem Baby ging es nicht gut. Ich musste geschnitten werden und dann wurde leider die Saugglocke angesetzt. Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob das nötig gewesen wäre, und denke, dass die Saugglockengeburt sicherlich nicht zur Beruhigung des Gemüts des Großen beigetragen hat, aber so war es nun einmal. Es war nötig, dass er schnell rauskommt. Um 15:40 Uhr wurde er geboren. Er hatte einen Kopfumfang von 38cm und ein Austritt ohne Geburtsschäden wäre sicherlich unmöglich gewesen.

Dann lag er auf einmal auf meiner Brust und ich spürte - nichts. Ich dachte, ich würde weinen oder vor Freude explodieren, aber ich empfand nichts dergleichen. Er war einfach fremd. Dieses Gefühl hat Christine von der Villa Schaukelpferd mal sehr bewegend beschrieben, ich fand mich darin extrem wieder. Gefühle kann man weder beeinflussen noch abstellen. Nach der Geburt der Kleinen habe ich übrigens genauso empfunden, da überwog nur die Erleichterung über die rasante und problemlose Geburt (dazu ein späterer Geburtsbericht).

Wenige Augenblicke später kam eine riesengroße Plazenta herausgeflutscht und landete mit einem Schwall Blut auf dem Fußboden, da keiner mit einer so schnellen Nachgeburt gerechnet hatte. Mein Mann erzählte mir, dass der gesamte Boden voller Blutspritzer gewesen sei. Die Nabelschnur durfte mein Mann durchtrennen und ich wurde genäht. Da wir uns im Vorfeld für eine Nabelschnurbluteinlagerung entschieden hatten, wurde dies auch gleich noch erledigt. Unser Baby schrie aus vollem Halse; die Anwesenden bescheinigten ihm gleich ein mächtiges Organ (wenn ich gewusst hätte, was das bedeutet, wäre mir Angst und Bange geworden). Die Reihenfolge der nächsten Schritte kann ich nicht mehr genau rekapitulieren, ich war total verwirrt und mir ging es nicht gut. Er wurde natürlich irgendwann gemessen und gewogen, den APGAR-Tests unterzogen, der Rachen wurde abgesaugt und die Augenprophylaxe durchgeführt. Beim Punkt "Atmung" ist im Geburtsbericht "Knorksen" angekreuzt (bei der Kleinen im Vergleich "normal"). Deswegen wahrscheinlich auch seine komischen nächtlichen Atemgeräusche in den ersten Wochen nach der Geburt, was bei der Kleinen ganz anders war.

Die ersten Stillversuche erfolgten, er fand die Brust und dockte gut an. Ich wurde zu dem Zeitpunkt noch überwacht, weil mein Blutdruck im Keller war. Irgendwann stürzte dann der Kreislauf komplett ab und ich musste an den Tropf, wie auch in den folgenden Tagen immer wieder. Der immense Blutverlust von 500 mg, der daraus resultierende niedrige Eisenwert (5,8 mmol/l) und das Nicht-Gegessen-Haben forderten ihren Tribut. So blieben wir notgedrungen noch ca. 4 Stunden nach der Geburt im Kreißsaal. Zum Glück lag unser Baby nach dem Baden, was mein Mann mit der Schwester zusammen probiert hatte, in seinem Bettchen. Alles war so unwirklich. Mir ging es nicht gut und ich wollte einfach nur meine Ruhe. Als man mir dann noch sagte, dass leider kein Familienzimmer frei sei, wie von uns bestellt, sondern ich in ein Zwei-Bett-Zimmer müsste, war ich fix und fertig. Ich wollte nicht mit einer fremden Person in einem Raum schlafen, und auch nicht alleine (ohne den Papa) mit dem Baby sein!

Es war ca. 20 Uhr, als ich auf einem Krankenhausbett liegend auf die Wochenstation geschoben wurde. Mein Mann schob unser Baby und trug unsere Sachen. Ich hatte mich wegen meiner Schwäche nicht mal im Sitzen etwas frisch machen, geschweige denn aufstehen können. Ich fühlte mich nicht nur körperlich, sondern vor allem mental unglaublich schlecht. Da es schon so spät war, blieb mein Mann nur noch eine halbe Stunde und fuhr dann allein nach Hause, statt wie geplant mit uns ein Familienzimmer zu beziehen. Und ich blieb allein mit dem mir fremden Baby, einer fremden Frau und ihrem Baby im Krankenhauszimmer zurück. Was für eine schreckliche, unwirkliche Situation. Ich wollte das alles nicht, nichts davon.

Die Nacht war unruhig, der Große jammerte und knorkste die ganze Zeit leise herum, ich konnte nicht aufstehen und verrenkte mich in dem Versuch, ihn mit meiner Hand in seinem Bettchen zu streicheln. Irgendwann hievte ich ihn zu mir herüber und er lag zwischen der Wand und mir. Ich wollte stillen, schaffte es aber schlecht im Liegen, klingelte nach der Schwester, doch dann war ich wieder allein. Das andere Baby schlief ruhig in seinem Bettchen, wurde alle paar Stunden herausgenommen, gestillt und zurückgelegt. Da ich ja schon in der Nacht, als die Wehen begannen, nicht geschlafen hatte, ging ich mit zwei schlaflosen Nächten in die Neugeborenenzeit hinein. Ich war froh, als der Morgen graute. Ab der nächsten Nacht sollten wir wenigstens unser Familienzimmer beziehen können. Dass auch dann nichts besser wurde, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt in einem Text über das Wochenbett mit dem Großen beschreiben.

Meine Erinnerungen an diese Geburt sind eigentlich durchweg negativ. Es war so, wie man es sich nie gewünscht hätte, und dies trotz der Schmerzlinderung durch die PDA. Das Schlimmste war das Ausgeliefertsein in dem Wehensturm. Das wünsche ich niemandem. Den Unterschied zu "normalen" Wehen mit Pausen, die man bis zum Schluss aktiv mitgestalten konnte, habe ich bei der Geburt der Kleinen deutlich gemerkt. Das Krankenhauspersonal war mir ziemlich egal, weder die Hebammen noch die Ärzte haben mich sonderlich beeinflusst. Ob die Saugglocke nötig gewesen wäre, darüber kann ich nur spekulieren. Der Große hatte davon Kopfhämatome, von unsichtbaren Schmerzen weiß natürlich keiner. Ich dachte, nach der Geburt könnte ich mich erstmal erholen und langsam im neuen Leben ankommen. Was dann folgte, hatte ich mir allerdings in meinen schlimmsten Träumen nicht ausgemalt. Darüber ein andermal mehr. Ebenso über den Kontrast zur Geburt der Kleinen, an die ich durchweg positive Erinnerungen habe, was größtenteils an den völlig anderen Wehen lag.

Hier die trockenen Fakten:
geboren am 6. März 2011 (SSW 40+5)
Gewicht: 3620g
Größe: 55cm
Kopfumfang: 38cm
Dauer der Eröffnungsperiode: 11 h
Austreibungsperiode: 1h 40min
Nachgeburtsperiode: 3min
Gesamtgeburtsdauer: 12h 43min
Blutverlust: 500ml
Hb (Eisenwert): 5,8mmol/l

(C) Frühlingskindermama

24 Kommentare:

  1. Uhhh, ich hätte das nicht lesen sollen. Natürlich war meine Neugierde größer :/
    Wann kommt dein anderer Bericht von der Kleinen? ;-)
    LG

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Manati,
      ich weiß, für Schwangere klingt das alles beängstigend (für mich übrigens auch nach 4 Jahren noch genauso). Aber ersten gibts in meinem Blog keine Beschönigungen, zweitens gibt es ja viele Geburten, die so ablaufen und drittens wünsche ich Dir von ganzem Herzen, dass Du eine Geburt wie die meiner Kleinen erleben wirst: zwar schmerzhaft, keine Frage, aber immer ganz bei Dir und quasi bilderbuchmäßig. Geburtsbericht kommt demnächst, ist aber viel kürzer;)
      LG und alles Gute weiterhin!

      Löschen
    2. Hallo, ich bereite mich derzeit auf meine bevorstehende zweite Geburt vor. Als ich deinen Bericht gelesen habe, wurde ich stark an meine eigenen Geburtserfahrungen erinnert. Auch ich erlebte nach einem Blasensprung sehr schnell starke Wehen und nach einer ersten PDA, die leider nicht wirkte, einen Wehensturm, ausgelöst wohl auch durch die parallel verabreichten Wehenmittel. Ich konnte auch nicht mehr klar denken und war entsetzt über meine hilflose Situation! Ich wünsche mir auch für die zweite Geburt einen anderen Verlauf.

      Löschen
  2. Hallo Frühlingskindermama,
    ich hatte auch einen Wehensturm nach meiner Einleitung.
    Leider hat es insgesamt 12 Stunden Wehen gebraucht, trotz Einleitung und Wehenmittel, bis ich die geforderterten 3cm hatte, die man für die PDA haben sollte...
    Nach meiner Horrorgeburt habe ich entschieden nie wieder ohne eine eigene Hebamme (Beleghebamme) zur Geburt in ein Krankenhaus zu gehen...
    Freue mich schon auf den "schöneren" Geburtsbericht von dir...

    LG
    Daniela

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach Du Arme, Du hast aber auch alles mitgenommen (schluchz)! Habe auch später nachgelesen, dass es nach einer Einleitung oft zum Wehensturm kommen kann. Für mich wäre es gut gewesen, wenn ich auf so etwas vorbereitet gewesen wäre bzw. davon gewusst hätte.
      Ich bin beim 2. Mal genauso (ohne Beleghebamme) ins Krankenhaus gefahren und hatte insgesamt nur eine knappe Stunde mit der Geburtshebamme zu tun, bis die Kleine da war. Ich hoffe, Du findest eine gute Beleghebamme fürs eventuelle nächste Mal.
      Liebe Grüße!

      Löschen
  3. Oh ich habe gerade zum ersten Mal von einem "Wehensturm" gelesen. Schade, dass Deine Geburt so negativ, wie Du es selber sagst, verlaufen ist und Du deshalb auch das "Endprodukt" nicht wirklich genießen konntest.
    Dennoch ist es immer wieder spannend zu erfahren, wie die Geburten von anderen Müttern verlaufen sind. Und es klang ja schon durch, dass die zweite besser lief?!
    Ganz lieben Gruß, Wiebke

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, es wäre wohl besser, wenn man so etwas mal in den Geburtsvorbereitungskursen erwähnen würde. Stattdessen wird immer von den "normalen" Wehen mit Pausen erzählt, in denen man sich entspannen und neue Kraft tanken solle. Ich war total überrollt und wie gelähmt dadurch.
      Die zweite war tatsächlich eine schöne Geburt;)
      Lieben Gruß und toi toi toi für Deine zweite!

      Löschen
  4. Lieben Dank für deinen sehr bewegenden Bericht. Meine Geburt gehört ja auch zu denen, die nix für Schwangere ist. Und trotzdem vieler Parallelen gibt es doch auch so viele Unterschiede zu dir. Ich beispielweise hatte trotz der ganzen Schmerzen alles sehr bewusst wahrgenommen und auch die PDA war super eingestellt und ich konnte gut "mitarbeiten"...und am Ende war ich dann einfach nur überwältigt von meinem Baby und dass wir es doch beide geschafft haben. Es macht mich traurig, dass es für dich so schlimme Erinnerungen sind und möchte dir eigentlich nur noch eine virtuelle Umarmung zukommen lassen.

    LG Jessi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das ist total schön zu lesen! So unterschiedlich kann es eben bei fast identischen Voraussetzungen sein. Ich glaube, die wenigsten Geburtsberichte sind wirklich was für Schwangere. Aber trotzdem musste ich es mal aufarbeiten. Hast Du einen Link zu Deinem Geburtsbericht?
      Danke für die virtuelle Umarmung!
      Liebe Grüße!

      Löschen
  5. In meinem Hebammenartikel http://terrorpueppi.blogspot.de/2015/03/ich-hatte-nicht-nur-eine-hebamme.html deute ich es an, aber einen konkreten Geburtsbericht habe ich nicht gebloggt und werde es auch nicht für meine erste Geburt. Es war zu krass, um es mit der Welt zu teilen. Ich bin nur heute noch froh, in diesem tollen Krankenhaus gewesen zu sein, auch wenn ich drauf hätte verzichten können, so ziemlich alle leitenden Oberärzte persönlich kennenzulernen.... von den harten Fakten her u.a. Einleitung, dann 42,5h im Kreissaal, PDA, Fruchtblase musste geöffnet werden; wehenfördernde Mittel, McRoberts-Manöver, Saugglocke, Baby musste gedreht werden, weil es sich mit dem Kopf in die eine und mit dem Körper in die andere Richtung drehte (wohl sehr selten) und Schulterdystokie und bei mir sehr viel Blutverlust... ja schön ist irgendwie anders und heute kann ich mir eine natürliche Geburt eigentlich nicht mehr vorstellen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, das hab ich gelesen. Du Arme, ich weiß, es gibt noch weitaus schlimmere Geburten als meine erste. Kann Dich verstehen, dass Du das nicht teilen willst. Gut, dass trotzdem die Rahmenbedingungen positiv waren in dieser krassen Situation. Ich hoffe, Deine Nachsorgehebamme hat die Geburt mit Dir aufgearbeitet! Das hat meine nämlich gar nicht getan.
      Liebe Grüße!

      Löschen
  6. Liebe Frühlingskindermama, vielen Dank für diesen ehrlichen und bewegenden Geburtsbericht. Es tut mir sehr leid, dass du solch negative Erfahrungen machen musstest. Dass sich die Geburten deiner Kinder ebenso wie ihre Charaktere entsprechend unterscheiden finde ich schon sehr bezeichnend. Anscheinend gibt es da einen sehr starken Zusammenhang. Ich bin gespannt auf weitere Berichte vom Wochenbett und von der 2. Geburt. Alles Liebe!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Naja, der Unterschied war schon beim Verhalten im Bauch, also vor den beiden Geburten, zu erkennen. Von daher glaube ich nicht, dass die Geburten das ausgelöst haben. Aber auf jeden Fall hat die Geburt des Großen ihn und mich nicht gerade positiv beeinflusst bzw. keine guten Voraussetzungen geschaffen, das stimmt. Jetzt muss ich erstmal durchatmen, ich merke schon, dass diese Rückblicke sehr zehren...
      Liebe Grüße!

      Löschen
  7. Liebe Frühlingskindermama,

    danke für deinen wirklich sehr bewegenden Bericht. Ich musste fast weinen und immer wieder den Kopf schütteln, was für eine Aneinanderreihung von Problemen du ausgesetzt warst. Diese Hilflosigkeit, das Sich-ausgeliefert-fühlen muss wirklich furchtbar gewesen sein, mal ganz abgesehen von den Sturmwehen. Und dass du dann die erste Nacht nicht so verbringen durftest wie ausgemacht ist der Tiefpunkt von allem. Nach _der Geburt und dem Fremdheitsgefühl deinem Sohn gegenüber. Freut mich zu lesen, dass dich mein Bericht über die nichtvorhandenen Freudentränen berührt hat.
    Sei lieb gegrüßt
    Christine

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Christine,
      ich danke DIR für Deinen Blog und deine ehrlichen Texte, die mir schon oft geholfen haben. Es hilft ja nix, Negatives zu verleugnen oder zu nivellieren. Daran gehe ich kaputt. Und es hilft immer sehr, wenn andere über ähnliche Erfahrungen schreiben.
      Ich hoffe, Deine Geburten sind positiver verlaufen? Du hast es ja in dem Text nur kurz angedeutet, dass sie zwar kurz, aber anstrengend war.
      Liebe Grüße!

      Löschen
  8. Liebe Frühlingskindermama,
    ich hab echt nochmal mitgefiebert bei deinem Bericht. Meine Tochter ist im Juli 2013 auf die Welt gekommen und obwohl meine Geburt nicht lange dauerte, hab ich sie als sehr schlimm empfunden. Ich hatte Zuhause gegen 23 Uhr nen Blasensprung, rief meine Hebamme an, die mir sagte ich solle sie um 6 anrufen und noch ein bisschen schlafen.. Als ob ich das gekonnt hätte. Es passierte nichts und so rief ich sie um 6 wieder an und wir verabredeten uns in der Klinik. Bis um 9 war nix und so wurde eingeleitet, was nach ner halben Atunde ca zu sehr starken Wehen führte, die alle 2-3 min kamen. Meine Hebamme, ganz mitfühlend, sagte dann das sei erst der Anfang und machte ihren Schriftkram am Schreibtisch. Naja, jedenfalls hatte ich irgendwann das Gefühl es gäbe gar keine Pausen mehr zwischen den Wehen, vielleicht höchstens für ein oder zwei Atemzüge und die Schmerzen fand ich unerträglich. Nach einem Schmerztropf passierte nichts außer dass mir dann auch noch schwindelig wie Sau! Nach meinem Jammern schaute sie dann mal nach und war doch erschrocken wie weit der MM schon auf war, dann wurden auch schon die Herztöne schlechter und das blöde Gerät piepte die ganze Zeit. Naja dann kam der Chefarzt und sein Stellvertreter und ließen den OP vorbereiten, dann wollten sie es aber doch so versuchen und dann kam meine Maus. Der Arzt legte sich auf meinen Bauch und drückte nach unten, denn irgendwie hatte ich auch kaum noch Kraft, obwohl es erst 4 Stunden dauerte.
    Ich muss allerdings sagen, dass ich zunächst noch ein starkes Gefühl der Erleichterung hatte und mich freute wie süß mein Mädchen aussah, aber nach einer schlaflosen Nacht begann dann auch bei das Grauen. Wenig schlafen, viel Heulen bei Mama und Kind und das innige Gefühl zum eigenen Kind stellten sich nicht ein...ganz im Gegenteil. Auch ich empfand das erste Jahr als so schwierig und belastend und auch heute noch komme ich oft an meine Grenzen ( und habenein schlechte Gewissen deswegen), aber wir arbeiten dran.

    Ich freue mich für dich, dass du eine gute Erfahrung danach mit deiner Tochter machen durftest.
    Ganz liebe Güße
    Ela

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Ela,
      vielen Dank für Deinen Kommentar und den Bericht über Deine eigenen Erfahrungen. Das klingt auch alles andere als positiv. Von der "einfühlsamen" Hebamme ganz zu schweigen. Vielleicht ist mein Hebammentext über meine unterschiedlichen Erfahrungen mit meinen beiden Nachsorgehebammen für Dich interessant?
      Schön, dass Du wenigstens nach der Geburt kurzzeitig ein positives Gefühl hattest. Und was kam danach? Hast Du einen Blog? Deine Erfahrungen, die Du andeutest, würden mich sehr interessieren!
      Liebe Grüße!

      Löschen
    2. Hallo!
      Nein ich habe keinen eigenen Blog, bin aber froh von Erfahrungen anderer Mütter lesen zu können. Tja, ich hab eigentlich ab Tag 2 nach der Geburt immer nur noch gedacht...das soll jetzt dein Leben sein?....irgendwie war alles nur eine Belastung für mich und ich hab mir gewüscht die Zeit zurückdrehen zu können und mich gegen ein Kind entscheiden zu können. Ich weiss nicht warum, aber so eine innige Mutterliebe konnte ich in mir nicht finden. Vielleicht war ich überfordert oder einfach krank. Ich fühlte mich abgeschnitten von der Welt und unverstanden. Es ist mit der Zeit besser geworden, aber ich hadere auch heute noch mit mir und bin mir nicht sicher, dass meine Tochter und ich eine "normale" Mutter-Kind-Beziehung haben. Ich bemühe mich sie so anzunehmen wie sie ist und bemühe mich um ruhige Stunden für mich, um Kraft zu tanken.
      Danke für dein Interesse und deinen Blog
      Liebe Grüße
      Ela

      Löschen
    3. Liebe Ela,
      danke für Deine Offenheit. Ich kann Dir sagen, dass ich alles haargenau so wie Du empfunden habe. Ich werde darüber auch noch mal schreiben. Es gibt bis heute (4 Jahre nach Geburt des Großen) Zeiten, wo ich mit dem Mamasein hadere. Es ist aber auch bei mir viel besser geworden. Entscheidend sind, wie bei Dir, Auszeiten für mich, die ich zum Glück durch Kita und Arbeit habe. Die 24/7-Bereitschaft für ein Baby, und dann noch so ein anstrengendes, war die Hölle für mich. Wie war denn Dein Kind? Mich interessiert Deine Geschichte wirklich sehr!
      Wenn Du möchtest, kannst Du gern mal einen Gastbeitrag bei mir über Deine Erfahrungen schreiben. Vielleicht tut es Dir gut, Dir mal alles von der Seele zu schreiben, und Du hilfst damit auch anderen. Maile mich einfach über meine Mailadresse im Impressum an, wenn Du das gern möchtest. Für mich ist es heilsam und erleichternd, über schwierige Dinge zu schreiben.
      Kennst Du den Blog Villa Schaukelpferd? Dort fühlst Du Dich mit Sicherheit auch verstanden. Ist einer meiner Lieblingsblogs.
      Liebe Grüße!

      Löschen
  9. Liebe Frühlingskindermama, ein sehr bewegender Bericht. Ich kam auch in den "Genuss" eines "Wehensturms" ausgelöst durch die Einleitung mit Schmerzen, die mich fast ohnmächtig werden liessen (ich war schon im Kreissaal und ich wurde nach hinten gekippt, damit wieder mehr Blut in den Kopf fliesst und ich nicht die Besinnung verliere). Die Geburt der Grossen war ein echtes Trauma für mich, wir sind knapp am Kaiserschnitt vorbeigeschlittert, ich kann verstehen, was Du durchgemacht hast. Darauf folgte eine Hausgeburt und den Kreis konnte ich für mich schliessen. Im Gegensatz zu Dir hatte ich Glück und konnte schnell die Bindung zu meiner Tochter herstellen. Aber sicher war das nicht von vornherein.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für Deine lieben Worte! Einen Wehensturm kann sich keiner vorstellen, der es nicht erlebt hat. Grauenhaft! Merkwürdig, dass besonders die erste Geburt oft traumatisch ist. Schön, dass es beim zweiten Mal besser war und Du schnell eine Bindung zu Deinem Kind fandest.
      Liebe Grüße!

      Löschen
  10. Verrückt mit dem Datum manchmal, oder? Ich hatte auch eine Fehlgeburt, und als ich nach drei Monaten wieder schwanger wurde, war der errechnete Termin exakt das Datum meiner Ausschabung im Jahr zuvor! Wenn ich das damals geahnt hätte, dann wäre alles viel leichter zu ertragen gewesen! Aber das schöne war, dass das Datum nun so einen positiven Sinn für mich bekommen hatte! LG von einer Sommer-, Herbst- und Wintermama ;-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo, das ist traurig und schön zugleich. Wow, da bist Du schnell wieder schwanger geworden! Und Dreifachmama, meinen größten Respekt für Dich!
      Liebe Grüße!

      Löschen
  11. Danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Ich sorge mich um die Geburtsschäden, die auftreten könnten, wenn ich mein Baby in Düsseldorf bekomme und bin auch generell nervös, weil es mein erstes ist.

    AntwortenLöschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.

Mit dem Absenden deines Kommentars (geht auch anonym) bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst. Bei Fragen kannst Du mich unter fruehlingskindermama@mail.de kontaktieren.