In wenigen Tagen beginnt das neue Jahr und wir alle, ob bewusst oder unbewusst, verbinden damit gewisse Erwartungen, Hoffnungen, Vorsätze und Wünsche. Die Kinder werden älter und viele Mamas nehmen sich vor, wieder mehr für sich selbst zu tun. Ja, ich denke, Selbstfürsorge ist ein zentrales Thema des Mamaseins. Deshalb habe ich 9 Bloggerinnen und Mamas befragt, welche Gedanken und Pläne für das Jahr 2018 sie in Hinblick auf die Themen Achtsamkeit und Selbstfürsorge hegen, was sie sich erhoffen, was sie selbst angehen und umsetzen wollen und wo es vielleicht noch hakt. Worauf wollen wir mehr achten im trubeligen Familienalltag und unter all den Anforderungen, die von außen und innen auf uns einströmen? Was sind kleine Stellschrauben, die unser Leben als Mama und Mensch etwas entspannter machen, was sich wiederum positiv auf das gesamte Familienleben auswirkt? Wie können wir besser für uns selbst sorgen, unsere Akkus aufladen und eine gute Balance zwischen unseren verschiedenen Rollen finden? Darum soll es hier gehen, denn: "Gerade wenn wir uns um andere kümmern, müssen wir
auch gut für uns
sorgen." (Christine von Pusteblumen für Mama, siehe unten)
Im Advent gab es auf dem Blog
Filea zum gleichen Thema einen
Bloggeradventskalender. Darin haben 24 Bloggerinnen ebenfalls über ihre Vorsätze zur Selbstfürsorge im Jahr 2018 erzählt. Lest gern dort nach! Bei mir kommen nun andere Bloggerinnen zu Wort, die ich allesamt sehr gern und regelmäßig lese. Als Abschluss könnt ihr eine schöne kleine Geschichte von Manuela von Martamam lesen, die uns alle zum Nachdenken anregen soll. Und ganz am Ende berichte ich natürlich auch noch kurz selbst, was ich mir vorgenommen habe. Nun aber viel Spaß beim Lesen!
Frida von 2Kindchaos
Mir ist wichtig, dass ich mehr Balance finde im nächsten Jahr. Eine
Balance zwischen mir und meiner Me Time, aber auch mehr Quality Time mit
meinen Kindern und meinem Partner. Da die beiden ja etwas älter
geworden sind, gibt es mehr Spielraum und ich werde schauen, wie ich das
für alle besser hinkriegen kann. Außerdem fehlt mir auch noch die
Balance mit dem Job und auch der Umwelt - ich möchte gesünder leben und
auch das mit der Nachhaltigkeit angehen. Weniger Müll, mehr regionale
Lebensmittel und generell den ökologischen Fußabdruck verringern.
Wiebke von Verflixter Alltag
Grundsätzlich halte ich nicht viel von Vorsätzen für das neue Jahr.
Veränderungen sollte man vornehmen, weil man sie für richtig hält, und
nicht weil ein bestimmter Tag im Kalender angebrochen ist. Im Prinzip
ist das auch bereits eine Form der Achtsamkeit: den richtigen Zeitpunkt
zu erkennen, dass eine Veränderung notwendig ist.
Achtsamkeit als Mutter finde ich sehr wichtig. Ich selbst halte mich für
achtsam genug zu erkennen, wann mein Körper mir meine Grenzen aufzeigt.
Allerdings fehlen mir noch die Strategien, hier entgegen zu steuern.
Ohne ein soziales Netz aus ortsansässigen Großeltern ist das schwer
realisierbar, da wir nur innerhalb der Kita-Betreuungszeiten etwas ohne
Kinder tun können.
Meine Strategie (ich nenne es mal bewusst nicht „Vorsatz“) für das neue
Jahr: ich möchte mir öfter den Freitag als freien Tag herausarbeiten und
an diesem Tag etwas nur für mich tun: zur Massage gehen, Mittagsschlaf
machen, mit dem Mann Zeit nur zu zweit verbringen: im Kino oder bei
einem schönen Essen. Kurzum: den eigenen Körper und die Beziehung zum
Mann kräftigen.
Bildquelle: Pixabay
Quirlimum
Was ich nach meinem Burnout gelernt habe, ist ganz klar mir Zeit zu gönnen!
Das "Zeit nehmen" ist nicht immer das schwerste, sie sich aber ohne Selbstvorwürfe zu gönnen schon.
Ich bin entspannter geworden und merke deutlich, dass ich die bewusst genutzte Zeit jetzt viel mehr genießen kann.
Damit meine ich nicht nur die Zeit für mich!
Ich versuche nicht mehr fünf Dinge auf einmal zu machen, sondern mich auf eine Sache zu konzentrieren.
Die Zeit rennt nicht weg, sie geht oft nur im Chaos unter.
Beatrice Confuss
Im
drei Kleinkinderstrudel habe ich mich selbst ganz aus den Augen
verloren und meinen persönlichen Raum freiwillig immer weiter
verkleinert. Für die Kinder, für die Familie. Das ging nach hinten los und mir ging es schlecht. Ich horchte in mich hinein und sah, was mir fehlte. Daran arbeite ich nun.
1.
Schritt: Ich beantragte eine Mutter-Kind-Kur (die prompt genehmigt
wurde) und fahre über den Jahreswechsel mit den Kindern. Einfach um mich
und die Kinder gesundheitlich und mental wieder auf stabile Füße zu
stellen.
2.
Schritt: Ich habe mir wieder eine Arbeitsecke zu Hause eingerichtet,
damit ich meiner Leidenschaft, dem Malen, Basteln, Kreativsein und
Schreiben wieder ohne große Räumaktionen nachgehen kann. Es fühlt sich
gut an, weil ich mir wieder RAUM gebe und gönne.
3.
Schritt: Wieder mehr auf mein Äußeres achten. Viel zu oft denke ich:
Ach, ist jetzt egal, was ich anziehe und ob ich Wimperntusche drauf
habe. Mich sieht ja eh niemand hier zu Hause. Allerdings fühlt es sich besser an, wenn ich ein bisschen auf mich achte.
4.
Schritt (meine größte Baustelle): Dazu gehört auch Sport. Ich war
früher immer in Bewegung und habe Sport gemacht. Das muss wieder regelmäßig so werden, weil es mir und vor allem meinem Rücken gut tut.
Leider ist es schwierig, Kurse zu besuchen, weil der Mann so
unregelmäßige Arbeitszeiten hat und oft spät kommt. Die Großeltern sind
seit einer Weile auch ziemlich angeschlagen, so dass sie auch nicht
regelmäßig babysitten können. Und vormittags habe ich noch nichts
gefunden, was mir passt. Es muss immer mit Musik und Tanz zu tun haben
und einen gewissen Anspruch erfüllen, sonst langweile ich mich und gehe
auch nicht mehr hin. Bisher habe ich es aber auch nicht geschafft, für
mich alleine zu trainieren. Zuhause, denke ich immer, gibt es genug
andere Dinge zu tun und schiebe den Sport wieder auf.
5. Schritt: Ich möchte aufhören, ständig ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich etwas für mich tue.
Caro von Einfach Carolin
Ich möchte unbedingt mehr Sport machen und mein Studium so weit wie möglich voran bringen. Ich werde ab März wieder arbeiten und hoffe, dass ich gut in den Studium-Familie-Job-Rhythmus rein komme, ohne mich selbst dabei außer Acht zu lassen. Ich möchte auch gerne wieder mehr für meine/unsere Ehe tun. Mehr Zeit zu zweit, mehr Ausflüge und Erlebnisse. Wir leben seit Niclas' Geburt ein bisschen auf Sparflamme, was das angeht, und das möchte ich gerne ändern. Ansonsten hoffe ich, dass wir alle gesund bleiben und viel Spaß miteinander haben.
Christine von Pusteblumen für Mama
Selbstfürsorge bedeutet für mich als
hochsensible Mama kein
Planen von zwei mal zwei Wochen Urlaub im Jahr, in denen ich
dann am Stück
auftanke. Selbstfürsorge ist im Idealfall ein permanentes
Beobachten meiner
Stimmung und Umsetzen von Ruhepausen. Mehrmals am Tag,
idealerweise öfter in
der Stunde, eigentlich ein ständiges, achtsames Hinschauen. Wie
sehr bin ich
jetzt gerade gestresst? Wie und wann kann ich mir als nächstes
eine kleine
Pause in Form einer Tasse Tee oder dem ungestörten Blick aus dem
Fenster gönnen? Für mich sind viele kleine kontinuierliche
Pausen im Alltag wichtiger
als eine Woche Wellnessurlaub.
Trotzdem plane ich für das neue Jahr noch
größere
Selbstfürsorge-Projekte. Zum einen bekommt mein Jüngster einen
Ganztagsplatz in
der KiTa und ich somit mehr freie Zeit. Zum anderen gehe ich
zwei meiner Herzenswünsche
an (der eine beruflich, der andere im Bereich Hobby), die nicht
nur Zeit für
mich bedeuten, sondern zusätzlich bewusste geistige und auch
körperliche Aktivität.
Selbstfürsorge hat nichts mit Egoismus zu tun, vor allem dann
nicht, wenn wir
Mutter sind. Gerade wenn wir uns um andere kümmern, müssen wir
auch gut für uns
sorgen.
Bildquelle: Pixabay
Leen von Aufbruch zum Umdenken
Als Mama und hochsensible Person spielt das Thema Selbstfürsorge für
mich immer eine große Rolle. Ich merke oft, dass ich Pausen brauche, da
ich meine Kinder zuhause betreue und wir krippenfrei leben. Um diese
Pausen, ein kurzes Für-Mich-Sein, zu erhalten und achtsam mit mir zu
sein, habe ich mir Ende des Jahres ein Netz aufgebaut. Anfangs nahm
meine Schwiegermutter meine große Tochter einmal in der Woche. Jetzt,
mit zwei Kindern, bleibt dieser Tag in der Woche bestehen und an einem
anderen kommt zusätzlich noch meine Mama und beschäftigt beide Kinder,
während ich, ganz für mich allein bin und in dieser Zeit irgendetwas für
mich machen kann. Es kommt jetzt auch vor, dass mein Kind bei Oma und
Opa schlafen möchte und meine Eltern ermöglichen es.
Zusätzlich wird ab
2018 meine Freundin alle zwei Wochen mit ihrem Kind zum Spielen kommen,
damit ich etwas putzen kann und mit dem Haushalt voran komme. Es bleibt
viel liegen, wenn beide Kinder zuhause sind. Mütternetzwerke sind ein
Segen für mich und meine tollen Freundinnen. Jede einzelne könnte ich
immer um Hilfe bitten. Für mich bedeutet Selbstfürsorge auch, sich zu
trauen, um Hilfe zu bitten. Das war anfangs schwer für mich, aber jetzt
werde ich immer besser darin. Ich kann mit meinem Mann nicht alles
allein stemmen und ich bin sehr froh und dankbar, diesen Schritt
gegangen zu sein und nun solch ein tolles Netzwerk für 2018 zu haben.
Wenn es mir gut geht, haben die Kinder eine ausgeglichene Mama, mein
Mann eine ausgeglichene Frau und wir profitieren irgendwie alle davon,
denke ich. 2018 möchte ich gut auf mich Acht geben und weiterhin meine
Gefühle im Blick halten und diese nicht übergehen.
Sabrina von Mit Viel Gefühl
Eines der großen Themen ist die Achtsamkeit. 2017 wählte ich es in meinem Bullet Journal zum Wort des Jahres und machte es damit zu meinem persönlichen Entwicklungsthema. Warum aber finde ich es so wichtig? Ganz bestimmt nicht, weil es gerade in aller Munde ist. Ich bin kein Mode-Mensch. Dafür waren mir Individualität, Freiheit und Stil immer schon zu wichtig.
Nein, ich halte Achtsamkeit für wichtig, weil es hilft, auf dem für mich richtigen Weg zu bleiben. Es ist ein sehr hilfreiches Mittel, gerade auch in der Bedürfnisorientierten Erziehung. Ich muss sowohl spüren können, was brauche ich genau in diesem Moment und auch sehen können, was braucht mein Kind in diesem Moment. Dies kann ich nicht, wenn ich mich von der Hektik des Alltags bestimmen lasse. Mir ist klar, dass wir als berufstätige Eltern in der industrialisierten Welt fernab sind vom achtsamen Leben buddhistischer Mönche. Dennoch haben wir eine Wahl, wie wir mit unserem Stress umgehen. Wir haben die Wahl, täglich für einige Momente innezuhalten und tiefe Dankbarkeit zu spüren, uns auf das Schöne zu konzentrieren - auch an Tagen, die sehr anstrengend waren.
Manuela von Martamam
Unsere Adventswochenenden sind schön und kuschelig und familiär und
lichterbunt. Sie sind angefüllt mit Plätzchen, Punsch, Tannengrün und
Schnee. Sie hören sich nach Lachen und Singen an, manchmal auch nach
Streiten und Verzeihen. Und nach dem historischen Weihnachtszug mit
seinem fröhlichen Signalton. Das alles ist wunderbar. Ich bin dankbar
dafür, dass wir es so und nicht anders haben können.
Doch eines fällt mir in diesen prall gefüllten Tagen ebenfalls auf. Die
Zeit vergeht so irre schnell. Schwupps ist die Woche herum und
der nächste Kaffeebesuch, das nächste Vorweihnachtstheatergesangskrippenspiel ist
an der Reihe. Den Weihnachtsmarktbesuch planen wir sorgfältig ein, um
ihn nicht zu verpassen, und der Bummel durch den verschneiten Park passt
jetzt eigentlich so gar nicht. Hätte es nicht etwas später schneien
können?
Ich stehe am Kinderkarussel und warte ungeduldig darauf, dass die
allerletzte Runde wirklich die letzte Runde ist und dass wir noch
schnell zum Crepe-Stand weitergehen, denn dann müssen wir auch schon
wieder los, weil die To Do - Liste wartet. Meine Kinder lachen und
wollen im Vorbeifahren meine Hände abklatschen. Aber schon sind sie an
mir vorbei. Ich winke noch schnell ihren Rücken zu und bin ein wenig
traurig, ihr Hände verpasst zu haben.
Und plötzlich spüre ich sie. Die Eile in all meinen Handlungen. Ich
versuche doch tatsächlich, das Genießen zwischen die Besorgungen und
Erledigungen einzuschieben. Dabei sollte es genau anders herum sein.
Die To do´s sollte ich um das herum planen, was mir am wichtigsten
ist. Sonst vergehen diese wunderbaren Tage, ohne dass ich die Schönheit
der Dinge richtig erkennen konnte. Sie verschwimmen in meinen Gedanken.
Ich möchte sie aber in meinen Erinnerungen festhalten können. Und das
bedeutet, ich brauche Zeit zum Nachdenken, zum Wahrnehmen, zum Dasein
und zum "immer wieder bei mir ankommen".
Ich kann nur gut sehen, wenn ich ab und zu einmal stehen bleibe,
wenn ich nicht umherhetze, sondern mir Zeit nehme. Für meine Kinder, für
mich, für die Arbeit, für die Erledigungen. Langsam. Nicht schnell. Nur
so sehe ich, was alles da ist. Nur so kann ich aus meiner Energie
heraus agieren und nur so werde ich Zeit und Ideen finden für das, was
mir wirklich wichtig ist.
Nachdenklich schaue ich auf meine drei Kinder, die sich lachend auf
dem Karrussel drehen. Am Ende der allerletzten Runde rufen sie: "Nochmal. Mama, nochmal."
Bis eben wollte ich noch erklären, dass das nicht geht, aber
jetzt nicke ich nur und kaufe noch einen Stapel Fahrchips. Und während
sie ihre allerallerletzten Runden drehen, fasse ich einen Entschluss:
Das Jahr 2018 wird mein Jahr der Langsamkeit und ich fange jetzt sofort damit an.
Ich
Und ganz zum Schluss noch ein paar Worte zu meinen eigenen Selbstfürsorge-Vorhaben für 2018. Im Grunde möchte ich den Weg weitergehen, den ich gefühlt erst im Jahr 2017 begonnen habe: nicht darauf warten, dass mir jemand Zeit und Gelegenheit, etwas für mich zu tun, ermöglicht, sondern das selbst in die Hand zu nehmen. Die wichtigsten Schritte in 2017 waren meine
Mutter-Kind-Kur und die beiden
ersten Kurztrips allein, seit ich Kinder habe. Das waren für mich wirklich Meilensteine in der Entwicklung meiner Selbstfürsorge als Mama. Mindestens eine Reise allein möchte ich auch 2018 verwirklichen.
Außerdem habe ich mir vorgenommen, mich ab und zu am Wochenende rar zu machen und etwas allein zu unternehmen, was ich bisher sehr selten tue. Da es 2017 wegen des schlechten Sommers nicht geklappt hat, in unserem
Garten zu übernachten, will ich es 2018 unbedingt nochmal angehen. Wenn mir mein freier Tag durch Krankheit der Kinder, Kitaschließtage o.ä. geklaut wird, möchte ich zukünftig konsequenter entweder in den darauffolgenden Tagen freie Zeit einfordern oder einen Urlaubs- bzw. Überstundentag nehmen, um mir Regeneration zu ermöglichen. Wie Christine glaube ich auch, dass es wichtig ist,
täglich Selbstfürsorge zu betreiben und auf sein persönliches Energielevel zu achten, anstatt sich mit einigen wenigen Auszeiten über Wasser zu halten. Ich nehme mir auch vor, die Kinder seltener zu bespaßen, sondern Dinge zu erledigen, auch wenn sie anwesend sind, damit ich in der freien Zeit wirklich entspannen kann. Und das schlechte Gewissen bei jeglicher Art meiner Selbstfürsorge abzuschalten, das wird meine Aufgabe für 2018. Das fällt mir nämlich immer noch sehr schwer.
Ich wünsche uns und euch allen ein Jahr 2018 voller Achtsamkeit und Selbstfürsorge!
Dieser Beitrag von Lotte & Lieke passt gut zu dem Thema, denn im zweiten Teil geht es auch um Selbstfürsorge als Mama:
Ziele setzen ohne Stress