Dienstag, 22. August 2017

Unser Sommerurlaub 2017

Nun hat uns der Alltag wieder und ich möchte unseren diesjährigen Sommerurlaub an der Ostsee unbedingt noch Revue passieren lassen. Ich denke insgesamt positiv an ihn zurück, auch wenn er leider nicht den gewünschten durchschlagenden Erholungseffekt brachte. Es war ein schöner, wenn auch nicht ganz unanstrengender Urlaub. Ich habe mich einerseits sehr wohlgefühlt und die Abwechslung und Auszeit genossen, konnte aber andererseits diesmal wahnsinnig schlecht abschalten, da das Gedankenkarussell, besonders in Hinblick auf die baldige Einschulung des Großen, ununterbrochen lief. Aber endlich hatten wir mal Glück mit dem Wetter an der Ostsee!


Wir waren diesmal tatsächlich mehrfach in der Ostsee baden und verbrachten viele warme Stunden am Strand, was in den letzten Jahren nicht möglich war. Lest mal meine Berichte aus den Jahren 2016 und 2015 dazu nach. Auch im Jahr 2014, als wir zum ersten Mal in der gleichen Ferienwohnung wie diesmal waren, zeigte sich das Wetter sehr wechselhaft. Diesmal fühlte es sich endlich mal nach einem richtigen Sommerurlaub an! Das war echt toll und trug sehr viel zur positiven Urlaubsgrundstimmung bei. Dass die Kinder nun das Meer kennen und mögen, anstatt ängstlich und skeptisch zu sein wie lange Zeit, freut mich immer besonders. Denn das Meer, egal wo, trägt eine große Faszination in sich und zieht fast jeden Menschen in seinen Bann. Es beruhigt und erdet. Je älter ich werde, umso mehr brauche ich es, mehrmals im Jahr ans Meer zu fahren. Als ich am letzten Abend mit dem Großen einen Abschiedsspaziergang am Strand unternahm und ganz traurig wegen unserer Abreise war, meinte mein Sohn: "Mama, dann darfst Du entweder nicht mehr hierher kommen oder musst ganz hier bleiben!"  Da hat er irgendwie Recht.


Wir kannten unseren Urlaubsort, wir kannten unsere Ferienwohnung, wir wussten, dass die Kleine gerade in einer ziemlich anstrengenden Phase ist und die Geschwister sich aktuell wiedermal gegenseitig aufputschen. Es gab also keine unangenehmen Überraschungen, in jeglicher Hinsicht. Unsere Ferienwohnung bietet den Vorteil, dass sie einen eigenen großen Garten hat, ohne Nutzung durch andere Gäste. Das heißt, wir sind dort wirklich für uns und haben unsere Ruhe. Das ist aber gleichzeitig ein Nachteil, weil die Kinder keine Freunde kennenlernen und ihnen das tatsächlich diesmal fehlte, wie beide einhellig kundtaten. Ich weiß noch nicht, wie wir das in den nächsten Jahren lösen: Ruhe für die Eltern oder Sozialleben für die Kinder? Letzteres kann für uns Eltern entlastend, aber auch zusätzlich anstrengend sein, wie wir letztes Jahr in einer anderen Ferienwohnung feststellten. Ich bin da noch unentschieden...


Gleich am ersten Tag kam uns der beste Freund des Großen mit seiner Familie besuchen, die in der Nähe urlaubten. Das war total schön, wir spielten im Garten und am Strand und alle hatten viel Spaß. Dann folgten 2 Tage allein mit den Kindern, weil ich den Mann zum Erholen nach Hause geschickt hatte. Das war vorher so vereinbart, damit er allein etwas Kraft tanken kann. Es ging auch ganz gut, weil das Wetter passend war. Ohne Auto wären die 2 Tage sonst etwas zäh geworden. Als er wieder da war, verbrachten wir weiterhin viel Zeit am Strand, machten kleine Ausflüge, allerdings nichts Anstrengendes, und hatten einen wunderbaren Tag auf der Hansesail 2017 in Warnemünde.


Wie vorher abgesprochen, teilten wir uns auch ab und zu auf, um den Kindern Exklusivzeiten zu geben. Ich machte zum Beispiel mit dem Großen eine Vormittags-Wanderung an der Steilküste entlang und mit der Kleinen eine große Fahrradtour über Salzwiesen und an der Molli-Bahn entlang. Der Mann fuhr mit ihr zum Reiterhof und spielte mit dem Großen ausgiebig Wikinger-Schach*. Für mich gab es 2 kleinere Allein-Zeiten, wenig, aber besser als nichts, und 2 wundervolle abendliche Strandspaziergänge. Ich hätte definitiv noch länger bleiben können, nicht zuletzt dank des tollen Wetters, auch wenn es eben durchaus anstrengend war. Rund um die Uhr mit meinen Kindern bzw. anderen Menschen zusammen zu sein, wird mir immer schwerfallen und mich extrem fordern. Die Geräusche der Kinder, das ständige Streiten und Weinen strengen mich an, und die Kleine halbwegs empathisch in ihrer schrecklich schwierigen Phase zu begleiten, verlangt Äußerstes von mir ab.


Dazu kamen sehr deutlich die ständigen Gedanken und Überlegungen, die baldige Einschulung des Großen betreffend. Was alles noch besorgt, organisiert und erledigt werden muss, wie das wohl alles wird und wie wir alle die Umstellung verkraften werden. Es war für mich diesmal sehr schwer, abzuschalten, weil diese riesengroße Veränderung vor uns liegt, die ich bekanntlich sehr skeptisch betrachte. Ich kann derzeit nachts oft nicht einschlafen, weil ich so vieles im Kopf herumwälze, und dieses Problem machte natürlich auch vor dem Urlaub nicht Halt. So ein Zwischenzustand ist echt blöd, nicht Fisch noch Fleisch, und vor allem hinderlich beim Abschalten.

Das unangenehmste Mitbringsel aus dem Urlaub sind fiese Rückenschmerzen, die wieder zurückgekehrt sind, obwohl sie nach meiner Mutter-Kind-Kur fast verschwunden waren. Sie hängen einerseits mit dem gehäuften Tragen der 18 kg schweren Kleinen zusammen, andererseits aber wohl auch mit meiner immanenten Anspannung. Ich hoffe, dass sie bald wieder verschwinden!

Nach unserer Rückkehr bemerkte ich einen deutlichen Unterschied zu der Zeit nach meiner Mutter-Kind-Kur an der Ostsee, als ich nämlich einen richtigen Großstadtkoller und große Probleme hatte, mich wieder ans Stadtleben zu gewöhnen. Das war diesmal nicht der Fall, was mir zeigt, dass ich nicht im gleichen Maße wie bei der Kur abgeschaltet habe. Logisch, die Situation war ja auch eine ganz andere. Man kann sich halt nicht zwingen, abzuschalten, und bei Menschen wie mir ist das ja sowieso grundsätzlich schwierig.


Insgesamt war es aber durchaus ein schöner Urlaub mit richtigem Sommerfeeling, der noch länger hätte sein können. Mit noch etwas mehr Alleinsein, etwas weniger Geschwisterstreit, einer Waschmaschine und ein paar losen Freunden für die Kinder wäre es fast perfekt gewesen. Eigentlich wollte ich gegen Ende des Urlaubs noch ein-zwei Tage allein in einem Hotel verbringen, um aufzutanken. Da bei der Kleinen aber keinerlei Besserung ihres unausgeglichenen Zustandes zu bemerken war, beschloss ich, mit ihr zusammen noch anderthalb Tage ranzuhängen, um ihr Exklusivzeit und ein kleines Abenteuer zu geben. Auch wenn dieser Plan nicht den durchschlagenden Erfolg hatte wie erhofft, berichte ich darüber nochmal separat. Das war er, unser Ostsee-Sommerurlaub 2017. Und da ich weder gar nicht mehr hinfahren noch ganz hinziehen kann, um meinen Großen nochmal zu zitieren, werde ich einfach die goldene Mitte wählen und - öfter ans Meer fahren. Ob allein oder mit den Kindern, es wird immer stärker zum Sehnsuchtsort für mich.


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2 Kommentare:

  1. Das kann ich verstehen, dass es dich zum Meer zieht. Mir geht es genau so. So viel Energie wie von der See kann ich nirgends ziehen. Ich würde gerne in Meernähe wohnen. Allerdings würde mir immer auch die Großstadt fehlen. Vielleicht sollte ich mal über Amsterdam nachdenken. :-D Das wäre ein Kompromiss. :-D LG

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    1. Ich bin da auch sehr zwiegespalten. Fürchte auch, dass es nichts Besonderes mehr ist, wenn man es immer hat. Aber ein bisschen näher wäre schon toll!
      Liebe Grüße!

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