Dienstag, 21. März 2017

Zur Mutter-Kind-Kur mit dem Großen: Die Planung

Im letzten Beitrag habe ich über die Vorgeschichte der Mutter-Kind-Kur, die ich mit dem Großen allein bald antreten werde, erzählt. Nun möchte ich ein wenig unsere Planungen beschreiben, denn ich wäre nicht ich, wenn ich einfach abfahren und mir keinerlei Gedanken über uns Wegfahrende und die Zuhause-Bleibenden machen würde. Planungen geben mir Sicherheit und Struktur und sind sehr wichtig für uns, weil wir keinerlei Notfall-Auffangnetz haben. Außerdem wollte ich weder der Kleinen noch mir zumuten, volle 3 Wochen ohne einander zu verbringen. Ich glaube, das schafft sie noch nicht. Dazu kommt, dass der Mann nicht die Kleine täglich in die Kita bringen und abholen kann, ohne immense Minusstunden zu sammeln, die dann wieder auf meine Kosten abgetragen werden müssen. Deshalb habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie die lange Zeit strukturiert, organisatorisch geschafft und abwechslungsreich gestaltet werden kann.

Die Zuhause-Bleibenden

Am ersten Wochenende ohne uns werden meine Eltern sonntags zu Besuch kommen und ausnahmsweise auch bei uns wohnen, was sie sonst nicht tun, weil wir einfach nicht genügend Platz haben. So kann sich die Kleine gut an sie gewöhnen, hat ein bisschen Abwechslung und der Mann wiederum Entlastung. Am Sonntag sollen sie möglichst auch etwas mit ihr allein unternehmen, so dass sich der Mann etwas ausruhen kann. An den nächsten 2 oder 3 Tagen werden sie die Kleine aus der Kita abholen und nachmittags betreuen, bis der Papa von der Arbeit kommt. Da müssen sie mit ihr auch zu ihrem Kindertanzkurs gehen, der dienstags stattfindet. Ich hoffe sehr, dass das funktioniert, denn sie hat die beiden Male, in denen die Großeltern sie bisher (allein, ohne den Großen) abholten, ganz schlimm geweint und wollte nicht mitgehen. Hoffentlich werden sie auch mal was einkaufen, kochen und ein bisschen saubermachen. Auch nach ihrer Abreise werden sie sich die ganze Zeit der Kur über bereit halten, falls es einen Notfall geben sollte. Das müssen sie auch, denn jemand anderen gibt es dafür nicht. Ich habe unseren Kurtermin extra in eine Zeit gelegt, in der sie keine Termine, Urlaube o.ä. geplant hatten, damit sie zum Einspringen zur Verfügung stehen.

Theoretisch würde auch noch eine Kita-Übernachtung für die Kleine an diesem ersten Wochenende stattfinden, aber da weiß sie bis jetzt noch nicht, ob sie teilnehmen möchte.

Am zweiten Wochenende kommen uns der Mann und die Kleine besuchen. Sie haben eine schöne Ferienwohnung ganz in der Nähe der Kurklinik gebucht und bleiben 4 Tage, in denen wir die Insel Usedom, die wir alle noch nicht kennen, entdecken wollen. Da der Große und ich ohne Auto vor Ort sein werden, ist das eine schöne Gelegenheit, dann mal etwas weitere Strecken zu fahren. Es wird sich herausstellen, ob es eine gute Idee war, wenn die Kleine mich wiedersieht und dann erneut von mir getrennt wird. Sicherlich wird das nicht einfach sein. Aber die Alternative, sie 3 Wochen gar nicht zu sehen, würde ich nicht schaffen und für sie wäre das auch nicht gut. Sie hängt sehr an mir und wird mich arg vermissen. Also gibt es ein Wiedersehen genau in der Mitte der Kur, ein paar gemeinsame Urlaubstage und eine erneute Trennung. Der Mann hat sich die gesamte Woche Urlaub genommen, kann also nach der Rückkehr der beiden nach Berlin noch 2 Tage entspannen, wenn die Kleine wieder in die Kita geht, und sie so auch besser auffangen, sollte sie arg leiden.

Bildquelle: Pixabay

Das dritte Wochenende wird er allein mit ihr sein, da können sie sich dann hoffentlich schon im Garten aufhalten, alles österlich dekorieren und die letzten Tage Exklusivzeit genießen. Am darauffolgenden Mittwoch kommen wir wieder. Am Donnerstag habe ich Urlaub genommen, der Große soll aber wieder in die Kita gehen, allerdings nur diesen einen Tag, denn danach ist schon das Osterwochenende. Und das werden wir dann auch brauchen, um uns alle wieder aneinander zu gewöhnen;-)

An zwei einzelnen Tagen wird die Kleine von einer befreundeten Mama aus der Kita mitgenommen und der Papa holt sie später dort ab. Wenn alles wie geplant klappt, hat der Mann lediglich 4 Tage in diesen 3 Wochen, an denen er durch das Bringen und Abholen der Kleinen Minusstunden machen muss. Alle anderen Tagen werden durch freie Tage, Urlaub oder andere Abholer abgedeckt. Das finde ich sehr beruhigend. Nun kann natürlich noch das eine oder andere dazwischen kommen, damit muss man rechnen. Aber ich finde die Planung erstmal relativ wasserdicht und vor allem abwechslungsreich, so dass sich die 3 Wochen, bis wir wiederkommen, hoffentlich nicht zäh wie Kaugummi ziehen werden. Sie haben den Vorteil, in ihrer gewohnten Umgebung zu sein, allerdings muss neben Arbeit und Betreuung der Kleinen der gesamte Haushalt allein vom Mann am Laufen gehalten werden. Da habe ich es einfacher, muss ich mich doch auf der Kur um nichts außer der Wäsche kümmern. Andererseits muss man zugute halten, dass bei nur 2 Personen ja deutlich weniger Dreck, Wäsche und Einkauf anfällt als zu viert.

Der Große und ich

Wir beide werden mit der Bahn nach Usedom fahren und demzufolge nicht mehr als zwei Koffer mitnehmen können. Natürlich müssen da genügend Beschäftigungsmöglichkeiten für den Großen dabei sein. Größeres Spielzeug können wir uns vor Ort ausleihen, einen Ball und Buddelzeug werde ich vielleicht kaufen. Eventuell können wir uns auch Fahrräder ausleihen, mal sehen. Im Ort gibt es mehrere Spielplätze, der Strand ist 5 Minuten entfernt und Karl's Erdbeerhof existiert seit einem Jahr im Nachbarort.

Wir werden sicherlich ein paar Tage brauchen, um alles zu erkunden und uns einzuleben. Der Große muss allerdings von Anfang an in die Kinderbetreuung gehen, denn eine Eingewöhnung ist in Kurkliniken nicht vorgesehen. Ich kann nur hoffen, dass das problemlos funktioniert. Ich selbst möchte neben den obligatorischen Anwendungen und Terminen vor allem viel Zeit allein verbringen, lesen, spazieren und einfach die Seele baumeln lassen. Ich möchte versuchen, den ständigen Druck des Funktionieren-Müssens mal etwas abzuschütteln. Gleichzeitig freue ich mich auf die Zeit mit meinem Großen, die wir intensiv und ungestört zusammen verbringen können. Ich möchte mit ihm auch ein paar Ausflüge machen, aber vor allem die nähere Umgebung gemeinsam erkunden. Da ich kein Auto vor Ort haben werde, sind wir auf die UBB (Usedomer Bäderbahn) und den Nahverkehr angewiesen.

Ich möchte explizit auch mal raus aus dem Familienhamsterrad. 6 lange Jahre war und bin ich nun für erst ein Kind, dann zwei Kinder dagewesen und werde dies natürlich auch weiterhin sein. Aber eine kleine Pause, eine kleine Veränderung tut jedem mal gut. Meine Kinder mögen gern Exklusivzeiten mit einem Elternteil und ich selbst mag es gern, mich auf ein Kind zu konzentrieren. Es ist für mich sehr anstrengend, mich ständig zerteilen zu müssen, Bedürfnisse abzuwägen und Konflikte zu schlichten. Von all dem gibt es erstmal eine Pause. Ich freue mich auch darauf, nach 4 Jahren mal wieder allein schlafen zu können, denn obwohl ich das starke Bedürfnis der Kleinen nach körperlicher Nähe auch des Nachts erfülle und seit ihrer Geburt mit ihr zusammen schlafe, bin ich doch von Natur aus eher eine Individualistin und würde lieber gern allein schlafen. Ich brauche das wiedermal. Der Große schläft eigentlich problemlos allein und obwohl wir wenig Platz haben werden, so bin ich doch dadurch mehr für mich als zuhause. Und wenn der Große (hoffentlich!) zuverlässig in die Kinderbetreuung geht, werde ich (hoffentlich!) auch tagsüber etwas Zeit für mich haben, um aus der Anspannung der letzten 6 Jahre mal grundlegend herunterzufahren.

Die Kleine wird mich vermissen und ich sie auch. Das tut sicherlich weh, gehört aber dazu, wenn einer verreist. Ich war in den letzten 6 Jahren nie allein weg, sie war nie lange ohne mich und es wird definitiv eine ungewohnte Situation für alle. Aber wir werden daraus lernen und neue Wege finden, und jedes Elternteil wird mit "seinem" Kind stärker zusammenwachsen. Ich bin gespannt! Morgen geht es los.

Je nach WLAN-Qualität werde ich auch zwischendurch von mir hören lassen, und danach gibt es natürlich einen ausführlichen Bericht. Bis bald, ihr Lieben!

2 Kommentare:

  1. Usedom eignet sich auf jeden Fall herrlich zum Abschalten, insbesondere in der Nebensaison. Ich habe nicht ganz herauslesen könne, in welchem Ort eure Klinik liegt. Aber alle Küstenorte sind ganz toll an die Usedomer Bahn angeschlossen. Es gibt dort Wochenkarten und man kann total unproblematisch ohne Auto auskommen. Was mir mit kleinen Kindern besonders gefallen hat: im Grunde kann man fast die gesamte Küstenlinie parallel zum Strand auf sicheren Radwegen, oft durch den Wald oder entlang der Promenade, abfahren. Und wenn man nicht mehr mag, nimmt man einfach den nächsten Zug, der einen zurück zum Ausgangsort bringt. Falls ihr beiden gerne Rad fahrt, ist das auf jeden Fall ein schöner Zeitvertreib. In den meisten Orten gibt es auch wirklich schöne Kinderspielplätze, wir haben tolle Erfahrungen in Karlshagen, Trassenheide und Ahlbeck machen können. Und nicht zu vergessen: es gibt weißen, weichen Sand ohne Ende. Denkt bloß an eine wasserfeste Unterlage, wenn du auch mal länger sitzen und deinem Großen beim Buddeln zuschauen willst. Das hat bei uns Erwachsenen stets für viel mehr Ausdauer gesorgt, weil wir nicht so schnell froren. Ich wünsche dir die erhoffte Zeit für dich, schöne Erfahrungen mit der Zweisamkeit mit deinem Großen und nicht zu viel Trennungsschmerz der Kleinen.Ich verfolge jetzt seit etwa einem Jahr deinen Blog und finde ihn wunderbar ehrlich und angenehm abseits der üblichen Mamablogs. Mach weiter so, soweit es deine Kräfte zulassen. Du hast bestimmt eine Menge, vielleicht auch stiller, dankbarer Leser.

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    1. Was für ein lieber Kommentar, ich danke Dir! Ich freue mich sehr auf die Insel, die ich ja noch nicht kenne, und wir werden sicherlich an den Wochenenden unterwegs sein. Ich bin auch gespannt, ob ich es schaffe, mal etwas abzuschalten, das fällt mir wirklich schwer, aber man kann es eben nicht erzwingen. Es wird eine völlig neue, unbekannte Situation für alle...
      Danke Dir und liebe Grüße!

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