Samstag, 9. Mai 2015

Wie sich unser Entlastungsnetz auflöste

Wir sind ja hier völlig auf uns allein gestellt, haben keinerlei Familie oder sonstige potentielle Hilfen in der Nähe. Deshalb hatte ich uns ein kleines Netz von Putz- und Kinderentlastungshilfen aufgebaut, auf das ich stolz war und das wir dringend benötigen. Eine Putzfrau reinigte einmal in der Woche die Wohnung, zwar mehr schlecht als recht und sehr unzuverlässig, aber wenigstens preiswert und kontinuierlich. Fiel sie aus, buchte ich kurzfristig einen Ersatz bei Online-Portalen. Zwei mögliche Babysitterinnen hatte ich nach unserer langen Babysitterodyssee an Land gezogen, die Praktikantinnen in unserer Kita waren/ sind und uns die Kinder ab und zu mal vormittags am Wochenende abnahmen. Das klappte auch anfangs gut, da die Kinder sie kannten und keine Trennungsschwierigkeiten hatten. Darüber hinaus hatte ich mit drei befreundeten Familien einen halbwegs regelmäßigen Kinderaustausch, zumindest was den Großen betrifft, etabliert. Abwechselnd ging der Große mal zu ihnen, dann wieder kam deren Kind zu uns. So hatten wir zumindest nur noch die Kleine zu betreuen. Diese Entlastungen, auch wenn sie immer nur für ca. 2 Stunden waren, bedeuteten eine ungeheure Hilfe für uns, die wir sonst niemanden hier haben und für jede Dienstleistung bezahlen müssen, was sich Familien, deren Großeltern in der Nähe wohnen und zur Verfügung stehen, wohl überhaupt nicht vorstellen können.

In den letzten Wochen ist uns zu meinem größten Bedauern leider dieses Netz auf allen Ebenen abhanden gekommen. Als erstes signalisierte die Babysitterin, dass sie wohl keine Lust mehr auf zweistündige Parkspaziergänge hatte. Nachdem wir sie mehrfach für Termine angefragt hatten, konnte sie leider jedesmal nicht und meldete sich seit Mitte Januar gar nicht mehr. Schon in den vorhergehenden Wochen merkte man, dass sich etwas verändert hatte und sie nicht mehr so euphorisch wie am Anfang war. Der Große hatte sich wohl unterwegs nicht so lenken lassen, wie sie das gern wollte, und das nervte sie. Wir hätten allerdings nie gedacht, dass sie nach etwas mehr als 4 Monaten schon die Segel streicht, wirkte sie doch immer sehr verantwortungsbewusst. Die andere Babysitterin ist zwar grundsätzlich noch bereit, fährt aber oft am Wochenende weg und steht selten zur Verfügung. In der Zeit seit Mitte Januar, als uns die "Stamm"-Babysitterin weggebrochen ist, hatten wir ein einziges Mal eine zu vernachlässigende Entlastung von 2 Stunden durch die andere Babysitterin. Für eine erneute Babysitterodyssee habe ich aber im Moment weder Kraft noch Zeit.

Parallel dazu brachen die Spieldates mit den befreundeten Familien weg. Da diese auf Gegenseitigkeit beruhten, also abwechselnd das Kind eingeladen wurde, erfüllten wir unser Soll und warteten auf die Einladungen der Gegenseiten. Ohne Erklärungen hörte das alles einfach auf. Als ich vor 2 Wochen nach einem anstrengenden Wochenende total fertig war und dies einem Freund klagte, erklärte sich seine Familie zwar netterweise sofort bereit, den Großen am darauffolgenden Wochenende mal wieder zu sich zu nehmen. Das fand ich unheimlich nett, aber ich befürchte, dass das wieder nur eine einmalige Geschichte war. Ich finde es sehr schade, dass diese mühsam aufgebauten Entlastungen einfach im Nirwana verschwinden. Ich hätte mir gewünscht, dass man wenigstens eine Erklärung bekommt. Vielleicht war es der einen oder anderen Familie zu häufig (uns nicht, und wir haben ja auch die anderen Kinder bei uns betreut) oder es gab unschöne Situationen? So aber wissen wir gar nicht, woran es gelegen haben könnte. Für uns bedeutet das jedenfalls leider den Wegfall eines sehr wichtigen Bausteins unseres Entlastungssystems.

Die Letzte, die uns im Stich ließ, war unsere Putzfrau. Nachdem sie unsere Kaffeepadmaschine kaputt gemacht hatte, woraufhin es einen unschönen SMS-Wechsel gab, haben wir sie das letzte Mal gesehen, als sie uns die Ersatzmaschine brachte. Sie wirkte total freundlich, als wäre nichts gewesen, kam aber dann nie wieder. Beim ersten Mal wartete ich morgens vor der Arbeit 20 Minuten auf sie, aber sie reagierte auf keine Nachricht. In den nächsten Tagen versuchte ich noch mehrmals, an sie heranzukommen, aber sie meldete sich überhaupt nicht mehr. Wie ich nachträglich hörte, hatte sie wohl parallel bei einer befreundeten Familie in der Nähe, die sie an uns vermittelt hatte, auch gekündigt. Bei uns nicht mal das, sondern sang- und klanglos das Weite gesucht. Ich kann so eine Arbeitseinstellung nicht verstehen. Sie hatte anderthalb Jahre bei uns geputzt, hatte die Kleine noch als Baby erlebt und war immer freundlich, wenn auch nicht sehr gründlich, gewesen. Obwohl ich einerseits auch erleichtert war, dass ich mich nicht mehr mit Unzuverlässigkeit und Ungründlichkeit herumärgern musste, kam nun trotzdem noch ein neues Organisationsproblem hinzu. Die Onlineportale, die Putzfrauen vermitteln, sind doch deutlich teurer als das, was wir ihr bezahlt haben. Wir haben seitdem Einzeltermine (man kann auch regelmäßige Termine buchen) über die diversen Onlineportale gebucht und das war auch meist zufriedenstellend, ist aber eben in dieser Form recht aufwändig. Ab und zu haben wir auch selbst Hand angelegt, aber das ist kaum zu schaffen. Da ich bei einer einmal wöchentlich erfolgenden Reinigung sowieso zwischendurch selbst noch ein wenig putzen muss, möchte ich eigentlich nicht zusätzlich die große Putztour machen. Wir sind noch nicht entschieden, wie es weitergeht. Ich habe ein wenig herumgefragt, ob jemand eine Putzfrau vermitteln kann, aber keinen Erfolg gehabt. Wir werden wohl vorerst weiter online buchen, bis sich vielleicht jemand neues findet.

Ich merke deutlich, wie es mich belastet, dass die wenigen Entlastungen, die wir überhaupt hatten, alle fast gleichzeitig weggefallen sind. Die Putzfrau kann ich noch am ehesten verschmerzen, weil ich einfach online eine bestellen kann. Die fehlende Kinderentlastung durch Babysitter und Freunde ist viel schmerzhafter. Mein Energiereservoir ist ziemlich aufgebraucht. Die Entlastung durch zwei kurze Großelternbesuche betrug seit vielen Monaten netto 6 Stunden gestückelt (beide Kinder weg) plus 7 Stunden, in denen sie mit dem Großen allein einen Ausflug machten. Außerdem war der Große 3 Tage bei ihnen, in denen wir unseren normalen Alltag mit der Kleinen zwischen Arbeit und Kita hatten. Das ist einfach extrem wenig. Im letzten Jahr hatten wir wenigstens noch die Babysitterin und die Spieldates. Ohne diese jedoch fällt die wenige Großelternunterstützung noch mehr ins Gewicht. Es ist sehr frustrierend und unheimlich anstrengend, alles allein wuppen zu müssen. Krank oder erschöpft sein dürfen wir so gut wie gar nicht. Noch nie wurden beide Kinder von den Großeltern allein von der Kita abgeholt. Jeder Nachmittag, jedes Wochenende wird allein von uns bestritten. Wir versuchen uns zumindest am Wochenende abzuwechseln, aber es ist zu zweit ohne weitere Hilfe wirklich wahnsinnig aufreibend.

Ich kann die Situation gerade nicht ändern, aber sie trägt eindeutig dazu bei, dass ich mich aktuell ziemlich am Limit fühle. Das merke ich daran, dass ich in den letzten Tagen seit langer Zeit wieder oft geschrien und geweint habe. Das tut mir wahnsinnig leid, hatte ich doch erst vor kurzem zu einem halbwegs ausgeglichenen Zustand gefunden. Morgen geht's auf eine Kurzreise, an deren Ende der Große noch 2 Tage bei den Großeltern bleibt. Mal sehen, ob sich das etwas entlastend auswirkt. Ich hoffe es. Es ist allerdings immer nur ein Tropfen auf dem heißen Stein;(

13 Kommentare:

  1. Oje, das stelle ich mir wirklich sehr anstrengend vor. Hoffentlich bringt euch die kleine Reise etwas Zeit zum Durchatmen!
    LG, Micha

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    1. Ja, ist es definitiv. Ich hoffe auch, dass das Rauskommen aus dem Alltag etwas hilft. Meist ist es ja so, dass ein Urlaub für mich noch anstrengender ist als der Alltag, weil ich dann 24/7 im "Dienst" bin.
      Liebe Grüße!

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  2. Du Liebe, das ist bei uns auch so. Wenn bei uns die SchwiMu kommt, oder wir hinfahren, ist es nur zur zusätzlichen Entlastung. Fast nie dass die Große allein mit ihr bleibt. Ich bin so froh, dass wir die Tagesmutter haben für die Große!
    Alles Liebe und einen überraschend erholsamen Kurztrip (immerhin seid Ihr dann zu zweit und nicht nur Du alleine!), vor allem mit den 2 Tagen am Schluss!
    Liebe Grüße
    Mo

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    1. Liebe Mo,
      das ist doch echt traurig, oder? Ich finde es deshalb so dramatisch, weil alles parallel weggebrochen ist. Da merkt man doch, wie sehr man auf Entlastung angewiesen ist. Glücklicherweise gehen die Kinder ja in die Kita und wir haben jeder einen freien Tag, aber in manchen Zeiten reicht das eben alles nicht.
      Alles Liebe und viele Grüße!

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  3. Oh mein Gott...es liest sich ja fast so, als würdest du allein erziehen. Wenn ein Kind soviel Arbeit macht, wieso denn überhaupt erst eins haben wollen? Es ist ja nun nicht so, dass du der erste Mensch bist, der ein Kind bekommt, oder? Es gibt wirklich Menschen die Probleme haben, aber wenn ich das hier alles so lese, denke ich, dass ist hausgemacht. Ganz ehrlich, ich würde das Weite suchen. Es sieht nämlich so aus, als wären alle anderen Schuld an deinem selbstgeschaffenem Drama. Dafür muss man aber verstehen, dass man selbst den Film im Kopf dreht und die anderen nur die Statisten sind. Sieht für mich so aus, als hätten die anderen keine Lust mehr mitzuspielen.

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    1. Hallo,
      ja, mein Mann und ich erziehen unsere Kinder komplett allein! Vielleicht kennst Du ja den Spruch: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Dieses Dorf haben wir nicht. Wir müssen uns Hilfe erkaufen oder ertauschen, was für uns nicht schön, aber notwendig ist. Das Wichtigste für Eltern ist, auf die eigene physische und seelische Gesundheit zu achten, um gut für ihre Kinder sorgen zu können. Das versuchen wir, denn ganz allein schafft es keiner.
      Und ja, keiner weiß, was es wirklich bedeutet, Kinder zu haben. Ich selbst habe es mir ganz anders vorgestellt. Da wusste ich aber Dinge über mich noch nicht, die mein Empfinden von Mutterschaft sehr beeinflussen. Ist mir das vorzuwerfen? Sicher nicht!
      Dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen und ändern muss, ist richtig. Genau das haben wir ja getan, indem wir uns Hilfe erkauft und ertauscht haben. Wenn das alles auf einmal wegfällt, was wir uns mühsam aufgebaut haben und man das sofort am eigenen Belastungslevel spürt, kann ich das doch auch so beschreiben. Gerade hier, auf meinem eigenen Blog. Und der letzte Punkt: Deinen Ton finde ich absolut unangemessen. Würdest Du im privaten Kontakt auch so mit Deinen Mitmenschen sprechen?! Kritik/ Anregungen immer gern, aber bitte in einem freundlichen Ton. Weitere solche Kommentare werde ich nicht mehr freischalten!
      Du bist herzlich eingeladen, meinen Blog weiter mitzulesen, aber wenn es Dich so aufregt, ist es vielleicht besser, Du weichst auf andere Friede-Freude-Eierkuchen-Blogs aus.
      Viele Grüße!

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  4. Hallo Frühlingskindermama,
    ich lese schon seit längerem still mit, muss jetzt aber mal meine Meinung loswerden: Man liest immer nur von Deiner Belastung und der angestrebten Entlastung ... siehst Du Deine Kinder nicht auch als Bereicherung?
    Du merkst auch schon, dass Du auf extrem hohem Niveau meckerst? Wie viele Mütter haben denn den Luxus einer täglichen freien Stunde nach der Arbeit sowie eines freien Tages in der Woche? Wer kann sich das denn leisten? Auch eine Putzfrau oder einen Babysitter hat nicht jeder. Ich kenne Frauen, die ohne Familie in der Nähe und mit einem tage- oder wochenweise auswärts arbeitenden Mann ihren Alltag wuppen. Natürlich sehnen auch sie den Abend herbei oder das Wochenende, aber aus ihren Erzählungen heraus empfinde ich das Kinderhaben als etwas Positives und Bereicherndes, natürlich auch Chaotisches und Fremdbestimmtes. Bei Dir vermisse ich das Positive, Lobende doch sehr...
    Viele Grüße,
    Selma (kinderlos und über Brigitte auf Deinen Blog aufmerksam geworden)

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    1. Hallo Selma,
      so lerne ich mal meine stillen Mitleser kennen;)
      Wenn Du meinen Blog kennst, weißt Du, dass ich das Kinderhaben als sehr anstrengend empfinde und deshalb keine "Heile-Mama-Welt" beschreiben will und kann. Es gibt für mich wirklich sehr wenig, was ich als Bereicherung empfinde. 90% sind Einschränkung, Freiheitsberaubung und Fremdbestimmung. Das würde ich auch jedem Kinderlosen, der mit dem Gedanken spielt, Kinder zu bekommen, so sagen. Das ist aber meine persönliche Erfahrung, die sich natürlich aus meiner charakterlichen Disposition und meinen Umständen speist. Sicher gibt es immer Menschen, denen es schlechter geht oder die es objektiv schwerer haben. Aber wer will das beurteilen, was einer als schwer/ anstrengend/belastend empfindet? Selbst mein Mann und ich sind da unterschiedlich, obwohl wir in der gleichen Situation sind, wie dann erst Außenstehende, die nie einen Tag mit uns und unseren Kindern erlebt haben, geschweige denn 3,5 Jahre schlaflose Nächte, allerschlimmste Wutanfälle und keinerlei Unterstützung, um nur einige Beispiele herauszugreifen.
      Und was unsere Prioritäten bezüglich unsere Work-Life-Balance betrifft: erstens kann das noch jeder selbst entscheiden, wieviel man arbeiten muss/möchte. Zweitens mache ich zum Beispiel in meiner "freien" Stunde zwischen Arbeit und Kita den Haushalt so fertig, dass ich eben mit meinen Kindern bis abends rausgehen kann und mich ihnen widmen kann, anstatt wie andere Mütter direkt nach Hause zu gehen und mit dem Haushalt anzufangen. An meinem freien Tag mache ich Dinge, für die andere Eltern die Großeltern in Anspruch nehmen müssen, die wir ja leider nicht greifbar haben. Ich kenne in meinem privaten Umfeld so gut wie niemanden, der nicht entweder die Großeltern, einen regelmäßigen Babysitter und/oder eine Putzfrau hat. Und ich kenne alle Sorten von Lebensmodellen. Wie gesagt, das Empfinden von Belastung, Anstrengung ist individuell unterschiedlich, genauso wie es Erwartungen und Ansprüche sind. Keiner kann und sollte darüber urteilen. Keiner kennt die genauen Lebensumstände von anderen. Das, was ich hier schildere, ist nur ein kleiner Teil aus unserem Leben.
      Viele Grüße!
      P.S. Das Wochenende sehne ich nie herbei, im Gegenteil, ich habe regelmäßig Horror davor und bin froh, wenn die Arbeitswoche wieder losgeht.

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  5. Ach Du Arme! Sei ganz doll gedrückt. Wie Du so schön schreibst, ist alles individuell und jede(r) empfindet es anders. Wir (ich und meine kleine Familie) sind auch ausschliesslich auf uns gestellt. Wir haben keine Putzfrau und werden erst in naher Zukunft auf einen Babysitter zugreifen (der Sohn einer Freundin, der unsere Kinder kennt). Trotzdem empfinde ich mehr Freude an meinen Kindern und bin weniger "belastet" als Du. Ich frage mich, ob das mit dem "Supermama"-Hype in Deutschland zusammenhängt? Die Ansprüche an Dich selbst vielleicht viel zu hoch sind? Was meinst Du?

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    1. Du treue Leserin,
      vielen lieben Dank! Ich freue mich für jeden, der seine Kinder überwiegend als Quell der Freude anstatt der Belastung empfindet und hätte es auch gern so für mich, glaub mir. Generell gibt es natürlich hohe Ansprüche an Mutterschaft gerade in Deutschland. Ich selbst habe sehr hohe Ansprüche an mich, das stimmt schon. Aber bei mir liegt es noch an anderen Faktoren, dass ich mich so belastet fühle, vor allem meiner eigenen Hochsensibilität, die einerseits ein enormes Ruhebedürfnis in mir hervorruft, andererseits aber mich auch alles viel intensiver empfinden lässt (z.B. Schmerzen meiner Kinder, Streit, Unschönes etc. geht bei mir viel tiefer und hängt länger nach als bei normal sensiblen Menschen). Bei dem enormen Input, den Kinder jeden Tag liefern, ist eine hochsensible Mutter fast permanent überfordert und gestresst. Wenn es dann nicht genügend Auszeiten gibt, mündet es in Aggressionen oder Fluchttendenzen. Zweiter Aspekt ist, dass meine Kinder, vor allem der Große, sehr fordernd sind, kaum allein spielen, sehr auf mich/uns bezogen sind, uns kaum von der Seite weichen etc. Das erlebe ich im privaten Umfeld selten so extrem. Und dazu kommt der Konflikt zwischen meinen hohen Ansprüchen und meinem notwendigen und gesunden Selbsterhaltungstrieb, der mir fast ständig ein schlechtes Gewissen beschert. Also es spielen die verschiedensten Aspekte hinein und es ist phasenweise besser, aktuell gerade schlechter. Ich hätte es auch gern anders:(
      Ich wünsche euch viel Glück mit eurem Babysitter!
      Liebe Grüße!

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  6. Liebe Frühlingkindermama, dieser Post ist zwar schon etwas älter, ich habe ihn aber gerade erst entdeckt. Über deinen Artikel über autonome Kinder bin ich bei Dir gelandet (siehe dortigen Kommentar von mir). Obwohl wir alle Großeltern um's Eck haben, habe ich unser Familienleben/ unsere Kinder oft als sehr belastend empfunden. Und ich habe mich oft gefragt, wie machen das die anderen? Was mache ich falsch, dass es nicht läuft? dass ich es oft so anstrengend finde? Jetzt weiß ich warum: unser älterer Sohn ist Asperger. Da funktionieren "normale" Erziehungsmethoden einfach nicht. Asperger-Kinder haben eine andere Wahrnehmung und es kommt vieles bei ihnen nicht an bzw. zurück. Das sind oft Kleinigkeiten, die sich dann aufgrund der unterschiedlichen Wahrnehmung, zu großen Problemen/ Streitereien aufschaukeln. Das heißt jetzt nicht, dass das auch auf dein Kind zutreffen muss. Aber ich versteh' Dich voll und ganz. Mache Kinder denke ich, sind einfach ein bisschen mehr anders als die anderen und ecken dann mit den Eltern öfter zusammen. Und die Summe und Häufigkeit dieser kleinen Probleme macht uns dann mürbe. Danke für deinen Blog und deine Offenheit. Wenn du Kontakt möchtest, können wir gerne mailen. Liebe Grüße und alles Gute M.

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    1. Hallo,
      freue mich über Deinen Kommentar, der mir bestätigt, dass es (vielen?) anderen Eltern ähnlich geht, besonders, wenn sie ein forderndes Kind haben, das wirklich viel Kraft und Nerven kostet. Ich glaube, das können sich Eltern von einfachen, pflegeleichten Kindern (oder Kinderlose) nicht im Traum vorstellen, was es bedeutet, so ein Kind zu begleiten, und sollten sich deshalb keine Urteile erlauben. Es spielen ja auch noch andere Probleme mit hinein, die ich hier gar nicht anschneide...
      Ich hatte ja schon in dem Antwortkommentar zum Beitrag "Autonome Kinder Teil 2" geschrieben, dass ich gerade angefangen habe, mich mit Asperger zu beschäftigen. Ich finde es sehr wichtig und auch heilsam, nach Erklärungen zu suchen. Mir selber geht es immer besser, wenn ich weiß, warum etwas so ist, wie es ist. Dann kann ich besser damit umgehen. Und für euch wird es sicherlich auch seitdem etwas einfacher geworden sein. Habt ihr noch einen jüngeren Sohn? Was für ein Kind ist er, hat man die Unterschiede zum älteren schon von Anfang an gemerkt?
      Vielen Dank für Deine Anregung und liebe Grüße!

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    2. Hallo, ja das stimmt, wenn ich weiß warum mein Kind "schwierig" ist, ist es für mich leichter geduldig zu reagieren und dann ist es plötzlich viel einfacher! Wir haben zwei Kinder. Unser zweiter Sohn war von Anfang an komplett anders. Zum einen macht natürlich der Charakter viel aus, aber er kuschelt gerne, ist sehr empathisch usw. LG M.

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